ältestes Ausstattungsstück ist ein steinernes
Taufbecken hervorzuheben, das nach seiner
schlichten Ausführung vielleicht noch in die Zeit
des ersten Kirchenbaus zurückdatiert werden
kann; heute dekoriert es - als Blumenkübel
umfunktioniert - den einst als Friedhof genutz-
ten Kirchhof.
Ihn umgrenzen einige, vermutlich in inhaltlichem
Zusammenhang zur Kirche stehende Bauten,
das Pfarrhaus, das Gemeindehaus, die Küsterei
und einige ältere Wohnbauten: Dominantester
Bau am Platz ist wohl das alte Pfarrhaus (Nr.
58), wie zahlreiche andere des Landkreises als
zweigeschossiger Fachwerkbau unter Walm-
dach errichtet. Das bauinschriftlich allerdings
schon in das Jahr 1727 datierende, oberge-
schossig vorkragende Gebäude ist als quer
gestellter und durchaus repräsentativer Wohn-
teil eines traditionellen Hallenhauses zu lesen,
dessen zum Kindergarten ausgebauter Wirt-
schaftsteil sich rückseitig als eingeschossiger
Fachwerktrakt anschließt.
Ein typisches Wohnwirtschaftsgebäude erhebt
sich indes auf der gegenüberliegenden Stra-
ßenseite, der um 1760 mit deutlicher Giebelvor-
kragung abgezimmerte Vierständerbau Nr. 73.
Zusammen mit dem an den Giebelseiten mo-
dern überprägten Zweiständerbau Nr. 69 und
dem Vierständerbau Nr. 83 („1792”) prägt er
das dörflich-nostalgische Ambiente des Kirch-
platzumfeldes, das an dieser Stelle auch von
der harmonischen, bogigen Straßenführung
und dem überschattenden Baumbestand profi-
tiert. Besonderes Augenmerk verdient hierbei
vor allem der durch kurze Fußbänder und
Geschossvorsprünge charakterisierte Fach-
werkbau Nr. 71 - er ist ein früher Beleg eines
zweigeschossigen Wohnteiles, der dem flachen
Wirtschaftstrakt rückseitig angegliedert wurde
(„1717”). Jüngstes Gebäude im Kirchhofen-
semble repräsentiert der eingeschossige
Ziegelbau Nr. 75 („1873”), wie allgemein üblich,
als kombinierte Küsterschule mit erdgeschossi-
gem Klassenraum und benachbartem Wohn-
raum des Lehrers sowie als Vorgängerbau der
nahen Schule Kreuzwippe 1 errichtet. Dieser
eingeschossige, massive Winkelbau - nur weni-
ge Jahre nach der Küsterschule vollendet
(„1879”) - wurde in traditioneller Form als
Zusammenschluss von Schul- und Wirtschafts-
trakt konzipiert. Der einstige Stall ist noch heute
an der engen Folge der Lichtschlitze und Türen
abzulesen, die Schulfunktion am zeittypischen
Sinnspruch „Das lernt die Jugend: Weisheit,
Frömmigkeit und Tugend” auf dem Inschriften-
stein am vorspringenden Schulrisalit.
Den weiteren Verlauf der Kirchstraße beleben
immer wieder vereinzelte historische Bauten
wie das kleine Backhaus der Hofstelle Kirch-
straße 46, das ähnlich dem zugehörigen
Haupthaus und dem Altenteiler der benachbar-
ten Hofstelle Nr. 48 um 1800 entstand; damals
wurde der Altenteiler Nr. 48 als schlichter
Wandständerbau, das Haupthaus Nr. 46 in der
moderneren Vierständerbauweise abgezim-
mert. Giebel- und Torständer bestätigen neben
dem schmalen Vorsprung des Giebelfeldes den
relativ frühen Zeitansatz. Eine massive Umhe-
gung mit segmentbogigen Öffnungen und absi-
Engelbostel, Kirchstraße 62, Martinkirche, Blick auf den Umgangskanzelaltar
Engelbostel, Alt Engelbostel, Straßenaufnahme
269
Taufbecken hervorzuheben, das nach seiner
schlichten Ausführung vielleicht noch in die Zeit
des ersten Kirchenbaus zurückdatiert werden
kann; heute dekoriert es - als Blumenkübel
umfunktioniert - den einst als Friedhof genutz-
ten Kirchhof.
Ihn umgrenzen einige, vermutlich in inhaltlichem
Zusammenhang zur Kirche stehende Bauten,
das Pfarrhaus, das Gemeindehaus, die Küsterei
und einige ältere Wohnbauten: Dominantester
Bau am Platz ist wohl das alte Pfarrhaus (Nr.
58), wie zahlreiche andere des Landkreises als
zweigeschossiger Fachwerkbau unter Walm-
dach errichtet. Das bauinschriftlich allerdings
schon in das Jahr 1727 datierende, oberge-
schossig vorkragende Gebäude ist als quer
gestellter und durchaus repräsentativer Wohn-
teil eines traditionellen Hallenhauses zu lesen,
dessen zum Kindergarten ausgebauter Wirt-
schaftsteil sich rückseitig als eingeschossiger
Fachwerktrakt anschließt.
Ein typisches Wohnwirtschaftsgebäude erhebt
sich indes auf der gegenüberliegenden Stra-
ßenseite, der um 1760 mit deutlicher Giebelvor-
kragung abgezimmerte Vierständerbau Nr. 73.
Zusammen mit dem an den Giebelseiten mo-
dern überprägten Zweiständerbau Nr. 69 und
dem Vierständerbau Nr. 83 („1792”) prägt er
das dörflich-nostalgische Ambiente des Kirch-
platzumfeldes, das an dieser Stelle auch von
der harmonischen, bogigen Straßenführung
und dem überschattenden Baumbestand profi-
tiert. Besonderes Augenmerk verdient hierbei
vor allem der durch kurze Fußbänder und
Geschossvorsprünge charakterisierte Fach-
werkbau Nr. 71 - er ist ein früher Beleg eines
zweigeschossigen Wohnteiles, der dem flachen
Wirtschaftstrakt rückseitig angegliedert wurde
(„1717”). Jüngstes Gebäude im Kirchhofen-
semble repräsentiert der eingeschossige
Ziegelbau Nr. 75 („1873”), wie allgemein üblich,
als kombinierte Küsterschule mit erdgeschossi-
gem Klassenraum und benachbartem Wohn-
raum des Lehrers sowie als Vorgängerbau der
nahen Schule Kreuzwippe 1 errichtet. Dieser
eingeschossige, massive Winkelbau - nur weni-
ge Jahre nach der Küsterschule vollendet
(„1879”) - wurde in traditioneller Form als
Zusammenschluss von Schul- und Wirtschafts-
trakt konzipiert. Der einstige Stall ist noch heute
an der engen Folge der Lichtschlitze und Türen
abzulesen, die Schulfunktion am zeittypischen
Sinnspruch „Das lernt die Jugend: Weisheit,
Frömmigkeit und Tugend” auf dem Inschriften-
stein am vorspringenden Schulrisalit.
Den weiteren Verlauf der Kirchstraße beleben
immer wieder vereinzelte historische Bauten
wie das kleine Backhaus der Hofstelle Kirch-
straße 46, das ähnlich dem zugehörigen
Haupthaus und dem Altenteiler der benachbar-
ten Hofstelle Nr. 48 um 1800 entstand; damals
wurde der Altenteiler Nr. 48 als schlichter
Wandständerbau, das Haupthaus Nr. 46 in der
moderneren Vierständerbauweise abgezim-
mert. Giebel- und Torständer bestätigen neben
dem schmalen Vorsprung des Giebelfeldes den
relativ frühen Zeitansatz. Eine massive Umhe-
gung mit segmentbogigen Öffnungen und absi-
Engelbostel, Kirchstraße 62, Martinkirche, Blick auf den Umgangskanzelaltar
Engelbostel, Alt Engelbostel, Straßenaufnahme
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