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Krumm, Carolin [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0280
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nannten Hofstelle Nr. 5 zurück, ein in Hoch-
rähmkonstruktion mit eingezapftem Ankerbal-
ken errichteter Fachwerkbau mit massiver
Feuerwand mit Ofenloch (Sockelstein „1669”)
aus der 2. Hälfte des 17. Jh.; dem Zeitansatz
gemäß zeigt es innen wie außen kräftige einge-
zapfte Kopfwinkelhölzer, teilweise als Kopfbän-
der ausgeführt.
Einen deutlich jüngeren Zeithorizont repräsen-
tiert das 1 1/2-geschossige Ziegelwohnhaus
Nr. 13 - mit seinen glasierten Zierziegelbän-
dern, Blendgliederungen und den farbig abge-
setzten Sohlbänken ein ansprechendes Bau-
werk des frühen 20.Jh. („1908”). Es bildet zu-
sammen mit dem gleicherweise durch glasierte
Zierziegelbänder gestalteten Stallanbau ein
reizvolles Ensemble am einstigen Ortsausgang
aus, dem sich in jüngster Vergangenheit einige
moderne Wohnbauten vorlagerten.
HAINHAUS
Die Hofstelle Hainhaus 16 im Norden des
Weilers dominiert ein massives Wohnwirt-
schaftsgebäude, nach der Bauinschrift zu fol-
gern 1868 als Ziegelbau unter Satteldach aus-
geführt. Bemerkenswert ist sein zweigeschossi-
ger, quer gestellter Wohnteil unter Walmdach,
der den Wirtschaftstrakt an Höhe deutlich über-
trifft. Als ungewöhnliche Details für den länd-
lichen Raum sind die schmalen Rundbogen-
fenster im Obergeschoss hervorzuheben - eine
klare Übernahme aus dem städtischen Raum.

MASPE
Den Großteil des von prächtigen Alleen er-
schlossenen Weilers nimmt die einstige Halb-
meierstelle Maspe 1/1A/1B mit ihrem rückseitig
anschließenden Hofgut ein, eine in ihrer Erhal-
tungsqualität und der Stilvielfalt außergewöhn-
lich beeindruckende Anlage. Den Auftakt zur
Hofstelle bildet eine breit lagernde, durch drei
höhengestaffelte Tore akzentuierte Fassade,
Giebelfront des 1912 an markanter Stelle er-
richteten, durch helle Putzflächen und einen
Fachwerkdrempel belebten Ziegelpferdestalls.
Zusammen mit einer Ziegelmauer des späten
19. Jh. und der steinernen Pforte („1842”, er-
neuert 1912) schrankt er das Gehöft gegen ein
kleines Straßenrondell ab - ein dekorativer End-
punkt der zuführenden Allee. Die abwechs-
lungsreiche Gestaltung des Stallgebäudes greift
der rückseitige Rinderstall (1912) wieder auf,
während das gegenüberliegende Wohnwirt-
schaftsgebäude als Vierständerbau der Zeit um
1830/40 (quer gesetzter Ziegelwohnteil des
20. Jh.) auf dekorative Konstruktionen verzichtet.
Das zurückliegende Wandständerhaus Nr. 1B
(„1894”) fungierte wohl als Nebenwohnhaus der
Halbmeierstelle, genutzt als Altenteiler oder
Gesindehaus (2. Hälfte 19.Jh.). Ihm steht ein
kleiner Fachwerkbau unter Satteldach zur Seite,
im frühen 18.Jh. in Hochrähm-/Ankerbalken-
konstruktion errichtet. Seine auffällig abgerück-
te Lage, weitab vom Haupthof und Altenteiler,
lässt seine einstige Nutzung als Backhaus erah-
nen.

Kaltenweide/ Maspe, Maspe 1 B, Wohnwirtschaftsgebäude


Kaltenweide/ Maspe, Maspe 2, Wohnwirtschaftsgebäude von 1714


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