zogenen Sohlbänke oder die durch Rundstäbe
begleiteten Stichbogenfenster als Bauwerk der
Zeit um 1890/1895 zu erkennen gibt.
Denkmalqualität besitzt der zweigeschossige
Ziegelbau Wiesenweg 2 in der Nähe der Kirche,
ein in seiner gehobenen Ausführung und dem
guten Erhaltungszustand seltenes Beispiel dörf-
licher Wohnbauten: Moderne Bautendenzen
kündigen sich in der Reduktion der Plastizität
der Fassaden (z.B. Sohlbänke, Lisenen etc.)
und den breiten dreibahnigen Fenstern an;
Traditionelles zeigt sich beispielsweise im obli-
gatorischen Floralfries aus glasierten Formzie-
geln und den fensterbegleitenden Rundstäben.
Das sich hinter einer Schmuckpforte erhebende
Wohnhaus besticht durch den beeindrucken-
den, durch Farbglasfenster geschlossenen
„Windfang“ („1906”).
Schließlich verdient eine gegenüber des
Ahltener Gutes gelegene Hofstelle aufgrund
ihrer Ausbildung und Erhaltung als geschlosse-
ner Vierseithof besondere Aufmerksamkeit
(Hannoversche Str. 25): Als Kopfbau und Blick-
punkt des alt gepflasterten Wirtschaftshofes
setzt zunächst das axial ausgerichtete Haupt-
haus einen überraschenden Akzent. Den Zu-
gang flankierende Linden unterstreichen
zusammen mit den profilierten, hell herausste-
chenden Gewänden der Fenster, den ge-
schossbegrenzenden Gesimsen und den Farb-
glasfenstern des Eingangs, dass man dieses,
klassizierende Anleihen aufgreifende Haupt-
haus (im Kern 1. Hälfte 19.Jh.) gezielt als
Wohnhaus repräsentativen Anspruches gestal-
ten wollte, auch wenn man es teilweise in
Fachwerk ausführte. Speicherbauten (EG wohl
Stall) rahmen zusammen mit einem Wagen-
schauer (19.Jh.) und einer heute zum Wohn-
haus umgebauten Brennerei den Wirtschafts-
hof, ergänzt von einer Längsdurchfahrtsscheu-
ne auf der rückseitigen Hälfte der Hofparzelle.
Zwei lang gestreckte Ziegelställe (einer bez.
„1895”) schranken die Hofstelle hingegen
gegen die Straße ab. So zeigt sich dem heuti-
gen Betrachter der beeindruckende Beleg einer
geschlossenen Hofanlage des ausgehenden
19.Jh. (um 1880/90), zumal in seltener Weise
alle raumbildenden Bauten das 20.Jh. fast
unversehrt überstanden.
Den Denkmalbestand Ahltens ergänzen über-
dies ein „1788” errichteter, mit einem eisernen
Band gefestigter Brunnen aus Sandsteinseg-
menten (Zum Großen Freien 16) und sieben,
inschriftlich in das Jahr „1744” datierte, rundbo-
gige Grenzsteine im Ahltener Wald. Die mit
„AC” überschriebenen, jeweils auf Sicht plat-
zierten Steine sind beginnend mit der Ziffer „13”
bis „19” durchnummeriert und markieren heute
exakt die Grenze zwischen der Stadt und dem
Landkreis Hannover. Ahlten - seit 1512 Teil der
landesherrlichen Vogtei Ilten - wird mit dem ein-
gearbeiteten „A” offensichtlich nicht synonym
zu setzen sein; vermutlich beschrieben die
Steine die Grenze zum calenbergischen Amt
Koldingen, in historischer Manier „Coildingen”
geschrieben. Allerdings verlief nach Plänen des
18.Jh. (vgl. Plan zur Grenzlinie der Vogtei Ilten,
HStAH 31 b/1 pm) die nördliche Grenzlinie der
Vogtei Ilten entlang des Warmbüchener Moores
Ahlten, Wöhlerstraße 3, Wohnwirtschaftsgebäude, „1803'
Ahlten, Backhausstraße 9, Wohnwirtschaftsgebäude, „1850"
Ahlten, Backhausstraße 11, Wohnwirtschaftsgebäude, „1848"
297
begleiteten Stichbogenfenster als Bauwerk der
Zeit um 1890/1895 zu erkennen gibt.
Denkmalqualität besitzt der zweigeschossige
Ziegelbau Wiesenweg 2 in der Nähe der Kirche,
ein in seiner gehobenen Ausführung und dem
guten Erhaltungszustand seltenes Beispiel dörf-
licher Wohnbauten: Moderne Bautendenzen
kündigen sich in der Reduktion der Plastizität
der Fassaden (z.B. Sohlbänke, Lisenen etc.)
und den breiten dreibahnigen Fenstern an;
Traditionelles zeigt sich beispielsweise im obli-
gatorischen Floralfries aus glasierten Formzie-
geln und den fensterbegleitenden Rundstäben.
Das sich hinter einer Schmuckpforte erhebende
Wohnhaus besticht durch den beeindrucken-
den, durch Farbglasfenster geschlossenen
„Windfang“ („1906”).
Schließlich verdient eine gegenüber des
Ahltener Gutes gelegene Hofstelle aufgrund
ihrer Ausbildung und Erhaltung als geschlosse-
ner Vierseithof besondere Aufmerksamkeit
(Hannoversche Str. 25): Als Kopfbau und Blick-
punkt des alt gepflasterten Wirtschaftshofes
setzt zunächst das axial ausgerichtete Haupt-
haus einen überraschenden Akzent. Den Zu-
gang flankierende Linden unterstreichen
zusammen mit den profilierten, hell herausste-
chenden Gewänden der Fenster, den ge-
schossbegrenzenden Gesimsen und den Farb-
glasfenstern des Eingangs, dass man dieses,
klassizierende Anleihen aufgreifende Haupt-
haus (im Kern 1. Hälfte 19.Jh.) gezielt als
Wohnhaus repräsentativen Anspruches gestal-
ten wollte, auch wenn man es teilweise in
Fachwerk ausführte. Speicherbauten (EG wohl
Stall) rahmen zusammen mit einem Wagen-
schauer (19.Jh.) und einer heute zum Wohn-
haus umgebauten Brennerei den Wirtschafts-
hof, ergänzt von einer Längsdurchfahrtsscheu-
ne auf der rückseitigen Hälfte der Hofparzelle.
Zwei lang gestreckte Ziegelställe (einer bez.
„1895”) schranken die Hofstelle hingegen
gegen die Straße ab. So zeigt sich dem heuti-
gen Betrachter der beeindruckende Beleg einer
geschlossenen Hofanlage des ausgehenden
19.Jh. (um 1880/90), zumal in seltener Weise
alle raumbildenden Bauten das 20.Jh. fast
unversehrt überstanden.
Den Denkmalbestand Ahltens ergänzen über-
dies ein „1788” errichteter, mit einem eisernen
Band gefestigter Brunnen aus Sandsteinseg-
menten (Zum Großen Freien 16) und sieben,
inschriftlich in das Jahr „1744” datierte, rundbo-
gige Grenzsteine im Ahltener Wald. Die mit
„AC” überschriebenen, jeweils auf Sicht plat-
zierten Steine sind beginnend mit der Ziffer „13”
bis „19” durchnummeriert und markieren heute
exakt die Grenze zwischen der Stadt und dem
Landkreis Hannover. Ahlten - seit 1512 Teil der
landesherrlichen Vogtei Ilten - wird mit dem ein-
gearbeiteten „A” offensichtlich nicht synonym
zu setzen sein; vermutlich beschrieben die
Steine die Grenze zum calenbergischen Amt
Koldingen, in historischer Manier „Coildingen”
geschrieben. Allerdings verlief nach Plänen des
18.Jh. (vgl. Plan zur Grenzlinie der Vogtei Ilten,
HStAH 31 b/1 pm) die nördliche Grenzlinie der
Vogtei Ilten entlang des Warmbüchener Moores
Ahlten, Wöhlerstraße 3, Wohnwirtschaftsgebäude, „1803'
Ahlten, Backhausstraße 9, Wohnwirtschaftsgebäude, „1850"
Ahlten, Backhausstraße 11, Wohnwirtschaftsgebäude, „1848"
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