Nicht den Abbauern zuzuweisen ist allerdings
das Gehöft Lüneburger Straße 5, dessen
Vierständerhaupthaus mit Vorschauer den orts-
typischen, durch flächige Holzgefache ohne
Geschossvorsprung gestalteten Wirtschaftsgie-
bel zeigt. In dieser Form entstand es im Jahr
1815, erhielt aber um die Jahrhundertwende
Immensen, Lehrter Straße 4, Wohnhaus, ehern. Altenteiler, 1790
Röddensen, Ortseinfahrt, Blick von Osten
einen quer gesetzten massiven Wohnteil über
zwei Geschosse vorgesetzt. Das Backhaus auf
der rückseitigen Hälfte der lang gestreckten
Parzelle ist wohl ebenfalls erst dem 19.Jh.
zuzuweisen und besitzt noch einen rechtwinklig
angesetzten, aus Findlingen und Ziegeln
geschichteten Gewölbeofen.
Die Wohnhäuser Nr. 19 und Nr. 34 veranschau-
lichen nochmals die unterschiedlichen
Bauentwicklungen zur Jahrhundertwende (bei-
de Bauten sind in der Königl.-Preußischen Lan-
desaufnahme 1896/98 noch nicht kartiert), als
das städtische Wohnhaus allmählich in ländli-
che Regionen vorzudringen begann. Beide prä-
sentieren sich augenscheinlich als reine Wohn-
häuser, das 1 1/2-geschossige Traufenhaus Nr.
19 mit geschosshohen Andreaskreuzen, loggi-
aartigem Eingang, axialem Zwerchhaus und
erhaltenem Türen- und Fensterbestand, das
eingeschossige Querdielenhaus Nr. 34 als
Ziegelbau mit Steig- und Würfelfriesen und höl-
zernen Klappläden.
LEHRTE/RÖDDENSEN
Röddensen, nördlich von Lehrte bzw. südlich
von Burgdorf zwischen der Bundesstraße B
443 und der Eisenbahntrasse Lehrte/Celle
gelegen, entwickelte sich als Straßendorf ent-
lang eines Baches, der im Osten in die
Burgdorfer Aue einmündet.
1285 in einer Wienhausener Urkunde erstmals
erwähnt, war es spätestens seit 1426 Teil des
welfischen Amtes Burgdorf. Lange Zeit verharr-
te Röddensen auf der Größe eines übersicht-
lichen Straßendorfes, dessen Achse heute
noch die idyllische Röddenser Dorfstraße
bezeichnet (15.Jh.: elf Halbhöfner, zwei Kötner;
seit 1718 zzgl. einen Brinksitzer; 1781: 16 Feu¬
erstellen); erst im Laufe des 19.Jh. erweiterte es
sich zu einem kleinen Straßenbering, indem
man den hinter den Höfen verlaufenden nörd-
lichen Hofweg in die Bebauung mit einbezog,
so dass sich ein u-förmiger Wegeverlauf ergab.
Bis heute hat sich das wenige hundert Ein-
wohner zählende Dorf vornehmlich nach Wes-
ten und entlang der Bundesstraße vergrößert.
Die ältesten Hofstellen des Ortes konzentrieren
sich auf den alt gepflasterten, von Kastanien
und Eichen begleiteten Abschnitt der
Röddenser Dorfstraße, einer von insgesamt
drei sehr eindrücklichen Belegen historischer
Dorfstraßen und/oder ihrer Unterteilung in feste
Winter- und leichte Sommerwege im Landkreis-
gebiet (vgl. Wedemark-Meitze und Burgdorf-
Ramlingen). Die anliegenden Höfe eröffnet fast
durchweg eine giebelständig zur Straße plat-
zierte Längsdurchfahrtsscheune, der ältere
Wohnwirtschaftsgebäude oder aber traufstän-
dige Wohnhäuser des späten 19.Jh. zur Seite
stehen. Diesem Hoftyp ist auch die Hofstelle Nr.
Röddensen, Röddenser Dorfstraße, Blick von Osten in die alleeartige Dorfstraße
308
das Gehöft Lüneburger Straße 5, dessen
Vierständerhaupthaus mit Vorschauer den orts-
typischen, durch flächige Holzgefache ohne
Geschossvorsprung gestalteten Wirtschaftsgie-
bel zeigt. In dieser Form entstand es im Jahr
1815, erhielt aber um die Jahrhundertwende
Immensen, Lehrter Straße 4, Wohnhaus, ehern. Altenteiler, 1790
Röddensen, Ortseinfahrt, Blick von Osten
einen quer gesetzten massiven Wohnteil über
zwei Geschosse vorgesetzt. Das Backhaus auf
der rückseitigen Hälfte der lang gestreckten
Parzelle ist wohl ebenfalls erst dem 19.Jh.
zuzuweisen und besitzt noch einen rechtwinklig
angesetzten, aus Findlingen und Ziegeln
geschichteten Gewölbeofen.
Die Wohnhäuser Nr. 19 und Nr. 34 veranschau-
lichen nochmals die unterschiedlichen
Bauentwicklungen zur Jahrhundertwende (bei-
de Bauten sind in der Königl.-Preußischen Lan-
desaufnahme 1896/98 noch nicht kartiert), als
das städtische Wohnhaus allmählich in ländli-
che Regionen vorzudringen begann. Beide prä-
sentieren sich augenscheinlich als reine Wohn-
häuser, das 1 1/2-geschossige Traufenhaus Nr.
19 mit geschosshohen Andreaskreuzen, loggi-
aartigem Eingang, axialem Zwerchhaus und
erhaltenem Türen- und Fensterbestand, das
eingeschossige Querdielenhaus Nr. 34 als
Ziegelbau mit Steig- und Würfelfriesen und höl-
zernen Klappläden.
LEHRTE/RÖDDENSEN
Röddensen, nördlich von Lehrte bzw. südlich
von Burgdorf zwischen der Bundesstraße B
443 und der Eisenbahntrasse Lehrte/Celle
gelegen, entwickelte sich als Straßendorf ent-
lang eines Baches, der im Osten in die
Burgdorfer Aue einmündet.
1285 in einer Wienhausener Urkunde erstmals
erwähnt, war es spätestens seit 1426 Teil des
welfischen Amtes Burgdorf. Lange Zeit verharr-
te Röddensen auf der Größe eines übersicht-
lichen Straßendorfes, dessen Achse heute
noch die idyllische Röddenser Dorfstraße
bezeichnet (15.Jh.: elf Halbhöfner, zwei Kötner;
seit 1718 zzgl. einen Brinksitzer; 1781: 16 Feu¬
erstellen); erst im Laufe des 19.Jh. erweiterte es
sich zu einem kleinen Straßenbering, indem
man den hinter den Höfen verlaufenden nörd-
lichen Hofweg in die Bebauung mit einbezog,
so dass sich ein u-förmiger Wegeverlauf ergab.
Bis heute hat sich das wenige hundert Ein-
wohner zählende Dorf vornehmlich nach Wes-
ten und entlang der Bundesstraße vergrößert.
Die ältesten Hofstellen des Ortes konzentrieren
sich auf den alt gepflasterten, von Kastanien
und Eichen begleiteten Abschnitt der
Röddenser Dorfstraße, einer von insgesamt
drei sehr eindrücklichen Belegen historischer
Dorfstraßen und/oder ihrer Unterteilung in feste
Winter- und leichte Sommerwege im Landkreis-
gebiet (vgl. Wedemark-Meitze und Burgdorf-
Ramlingen). Die anliegenden Höfe eröffnet fast
durchweg eine giebelständig zur Straße plat-
zierte Längsdurchfahrtsscheune, der ältere
Wohnwirtschaftsgebäude oder aber traufstän-
dige Wohnhäuser des späten 19.Jh. zur Seite
stehen. Diesem Hoftyp ist auch die Hofstelle Nr.
Röddensen, Röddenser Dorfstraße, Blick von Osten in die alleeartige Dorfstraße
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