Basse, Kirchstraße 10, Pfarrhaus, um 1850
In die Zeit des barocken Umbaus ist vor allem
das aufgehende Mauerwerk der flachen
Seitenwände zu datieren, die das Spiegel-
gewölbe der Saalkirche abfangen, aber auch
das kleine Brauthaus, über das man heute die
Saalkirche betritt; das 1927 durch einen
Säulenvorbau zu einer Soldatenehrenhalle
erweiterte Brauthaus wird über expressionisti-
sche Farbglasfenster entsprechend würdig
belichtet. Das Kircheninnere wurde im
19./20.Jh. mehrfach umgestaltet und zuletzt
1969 bis 1973 restauriert. Damals wurden auch
die barocken Grisaillemalereien in den Gewöl-
bekappen des Chorraums überarbeitet, die
zusammen mit dem Taufstein in Kelchform
(„1652”), dem Tabernakel („1499”), Altar (1880)
und der Kanzel (Ende 17.Jh., Schalldeckel
1831) die historische Kirchenausstattung reprä-
sentieren.
Teile des gotischen Fußbodens wurden hinge-
gen als Steinweg verlegt, der heute Kirche und
Kirchhof erschließt. Auf ihm wurde jüngst der
zum Blumenkübel umgenutzte romanische
Taufstein (um 1100) platziert, der wiederum auf
einer romanischen (Altar-?)Platte ruht. Drei alte
Kastanien grenzen den Kirchhof vom benach-
barten Garten des Pfarrhauses Kirchstraße 10
ab, der den zweigeschossigen Fachwerkbau zu
drei Seiten großzügig umzieht. Das inmitten
alten Gehölzbestandes errichtete Pfarrhaus
folgt in seiner Fassadengestaltung (fünfachsig,
axiale Erschließung) und Grundrissstruktur
repräsentativen Wohnbauten, die in dieser
Form vielerorts um 1850 entstehen; zwei
Bauinschriften („1580”, „1631”) verweisen auf
abgegangene Vorgängerbauten.
In traditioneller, baulich zurückhaltender Weise
wurde hingegen der südlich der Kirche gelege-
ne Schulbau (Nr. 11) errichtet. Er entstand, den
Quellen nach zu urteilen, im Jahr 1865 als klas-
sisches Vierständerhallenhaus mit Vorschauer,
Diele und Wohngefach und rezipiert insofern
den Bautyp des niedersächsischen Hallenhau-
ses; die Schule gliedert sich somit in das dörf-
lich-ländliche Gesamtbild Basses harmonisch
ein.
Basse, Kirchstraße 11, ehern. Schulhaus
Basse, Kirchstraße 7, Wohnwirtschaftsgebäude, um 1850/60
Dem bogigen Verlauf der Kirchstraße in nord-
östlicher Richtung folgend leiten locker aufge-
reihte Wohnwirtschaftsgebäude zur Basser
Straße über: Unter den giebelständigen Bauten
mit der charakteristischen Abwalmung des
Daches zeigen die Wirtschaftsgiebel des Vier-
ständerbaus Kirchstraße 7 (um 1850/60) und
des lang gestreckten Zweiständerkübbungs-
hauses Nr. 1 (um 1720/30) eine weitgehend
intakte Konstruktion, wobei den jüngeren, stark
durchfensterten Bau dekorative Lüftungsgefa-
che und gleichmäßig große Gefache, den älte-
ren durchlaufende Holzausfachungen im bün-
dig abgezimmerten Giebeldrempel kennzeich-
nen. Das Baualter zeichnet ihn als eines der
älteren Hallenhäuser, der Giebeldrempel als
einen seltenen Vertreter dieses Typs im
Neustädter Raum aus.
Im in gleicher Weise von Hallenhäusern und
Scheunen, Zweiständer- und Vierständerbau-
ten unter alten Eichen eingenommenen Orts-
kern entlang der Basser Straße hebt sich der
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In die Zeit des barocken Umbaus ist vor allem
das aufgehende Mauerwerk der flachen
Seitenwände zu datieren, die das Spiegel-
gewölbe der Saalkirche abfangen, aber auch
das kleine Brauthaus, über das man heute die
Saalkirche betritt; das 1927 durch einen
Säulenvorbau zu einer Soldatenehrenhalle
erweiterte Brauthaus wird über expressionisti-
sche Farbglasfenster entsprechend würdig
belichtet. Das Kircheninnere wurde im
19./20.Jh. mehrfach umgestaltet und zuletzt
1969 bis 1973 restauriert. Damals wurden auch
die barocken Grisaillemalereien in den Gewöl-
bekappen des Chorraums überarbeitet, die
zusammen mit dem Taufstein in Kelchform
(„1652”), dem Tabernakel („1499”), Altar (1880)
und der Kanzel (Ende 17.Jh., Schalldeckel
1831) die historische Kirchenausstattung reprä-
sentieren.
Teile des gotischen Fußbodens wurden hinge-
gen als Steinweg verlegt, der heute Kirche und
Kirchhof erschließt. Auf ihm wurde jüngst der
zum Blumenkübel umgenutzte romanische
Taufstein (um 1100) platziert, der wiederum auf
einer romanischen (Altar-?)Platte ruht. Drei alte
Kastanien grenzen den Kirchhof vom benach-
barten Garten des Pfarrhauses Kirchstraße 10
ab, der den zweigeschossigen Fachwerkbau zu
drei Seiten großzügig umzieht. Das inmitten
alten Gehölzbestandes errichtete Pfarrhaus
folgt in seiner Fassadengestaltung (fünfachsig,
axiale Erschließung) und Grundrissstruktur
repräsentativen Wohnbauten, die in dieser
Form vielerorts um 1850 entstehen; zwei
Bauinschriften („1580”, „1631”) verweisen auf
abgegangene Vorgängerbauten.
In traditioneller, baulich zurückhaltender Weise
wurde hingegen der südlich der Kirche gelege-
ne Schulbau (Nr. 11) errichtet. Er entstand, den
Quellen nach zu urteilen, im Jahr 1865 als klas-
sisches Vierständerhallenhaus mit Vorschauer,
Diele und Wohngefach und rezipiert insofern
den Bautyp des niedersächsischen Hallenhau-
ses; die Schule gliedert sich somit in das dörf-
lich-ländliche Gesamtbild Basses harmonisch
ein.
Basse, Kirchstraße 11, ehern. Schulhaus
Basse, Kirchstraße 7, Wohnwirtschaftsgebäude, um 1850/60
Dem bogigen Verlauf der Kirchstraße in nord-
östlicher Richtung folgend leiten locker aufge-
reihte Wohnwirtschaftsgebäude zur Basser
Straße über: Unter den giebelständigen Bauten
mit der charakteristischen Abwalmung des
Daches zeigen die Wirtschaftsgiebel des Vier-
ständerbaus Kirchstraße 7 (um 1850/60) und
des lang gestreckten Zweiständerkübbungs-
hauses Nr. 1 (um 1720/30) eine weitgehend
intakte Konstruktion, wobei den jüngeren, stark
durchfensterten Bau dekorative Lüftungsgefa-
che und gleichmäßig große Gefache, den älte-
ren durchlaufende Holzausfachungen im bün-
dig abgezimmerten Giebeldrempel kennzeich-
nen. Das Baualter zeichnet ihn als eines der
älteren Hallenhäuser, der Giebeldrempel als
einen seltenen Vertreter dieses Typs im
Neustädter Raum aus.
Im in gleicher Weise von Hallenhäusern und
Scheunen, Zweiständer- und Vierständerbau-
ten unter alten Eichen eingenommenen Orts-
kern entlang der Basser Straße hebt sich der
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