nein immer wieder erneuert und ausgebessert
worden zu sein.
NEUSTADT A. RBGE./EVENSEN
Der Ursprung des 1223 als „euenedesen” ge-
nannten Dorfes Evensen wird in einem Hofgut
zu suchen sein, das sich einst im Lehnsgut der
Herren von Mandelsloh befand und aus dem
sich später ein allodiales Rittergut entwickelte.
Im Jahr 1771 wurde das sich westlich der Leine
zwischen Wülfelade im Süden und Weltze im
Norden erstreckende Dorf bereits als kleines
Haufendorf mit neunzehn Feuerstellen kartiert,
dessen Mitte der aus vier Einzelgebäuden
bestehende „Adel-Hof Denicke” einnahm.
Rittergut Evensen
Der Ursprung der heutigen Gutsanlage
Schelppwisch 1 liegt in einem Lehnsgut und
späteren allodialen Rittergut derer von
Mandelsloh begründet, das über Erbgang und
Heirat schließlich an die Familie von Denicke
überging.
Um 1701 ließ sie die Gesamtanlage des Gutes
im französischen Stil neu gestalten, wobei eine
Mitwirkung von Martin oder Ernst August
Charbonnier bis heute weder bestätigt oder
zurückgewiesen werden konnte. Damals soll
auch das heutige Herrenhaus an diese Stelle
verbracht worden sein, nachdem es im 17.Jh.
als Jagdschloss auf dem Vorwerk Baumühle
erbaut worden war. Der zweigeschossige holz-
verschalte Fachwerkbau unter Walmdach
(1730) vermittelt heute zwischen dem einstigen
Wirtschaftshof des Gutes und dem rückseiti-
gen, quer rechteckigen Rasen- bzw. früheren
Blumengarten, zu der es sich über einen filigra-
nen Windfang (19.Jh.) öffnet:
Von den ursprünglich acht Parterres des formal
gegliederten Ziergartens blieb lediglich das auf
das Gutshaus ausgerichtete Wegekreuz erhal-
ten, dessen Schnittpunkt eine zeigerlose
Sonnenuhr markiert (angebl. 1712 aufgestellt).
Gegen Norden läuft die Hauptwegeachse auf
einen stark verwachsenen Hainbuchengang zu,
der den Ziergarten von zwei lang gezogenen
Fischteichen abgrenzte. Der westliche dieser
Teiche war schon vor 1846/1848 verlandet,
blieb aber in seiner Kontur in der Geländetopo-
graphie bis heute erhalten, während der östli-
che die historische Situation ungestört überlie-
fert. Erhalten blieben überdies der östliche Teil
des Hainbuchenganges und die hausparallele
Lindenallee, sowie das westliche Bosquett mit
altem Baumbestand.
Zur Bauzeit des Herrenhauses gehörten vier
Vollmeier, ein Großkötner, sieben Brinksitzer-
stellen und drei Häuslingshäuser zu Evensen,
das sich damit als ein rein ländlich-bäuerliches
Dorf zu erkennen gibt. Damals wurde auch der
teilweise lehmausgefachte Speicher mit Back-
ofen der Vollmeierstelle Zur Näsch 8 („1689”)
errichtet, wie seine Abzimmerung in Hochrähm-
konstruktion mit Ankerbalken, die kräftigen
Kopfbänder und das über profilierten Knaggen
weit vorkragende Giebelfeld nahe legen. Der
Evensen, Schelppwisch 1, Herrenhaus, Gartenseite
Evensen, Schelppwisch 1, Rittergut Evensen, Plan der Gutsanlage, Umzeichnung eines historischen Planes,
(Plansammlung des Nieders. Landesamtes für Denkmalpflege)
364
worden zu sein.
NEUSTADT A. RBGE./EVENSEN
Der Ursprung des 1223 als „euenedesen” ge-
nannten Dorfes Evensen wird in einem Hofgut
zu suchen sein, das sich einst im Lehnsgut der
Herren von Mandelsloh befand und aus dem
sich später ein allodiales Rittergut entwickelte.
Im Jahr 1771 wurde das sich westlich der Leine
zwischen Wülfelade im Süden und Weltze im
Norden erstreckende Dorf bereits als kleines
Haufendorf mit neunzehn Feuerstellen kartiert,
dessen Mitte der aus vier Einzelgebäuden
bestehende „Adel-Hof Denicke” einnahm.
Rittergut Evensen
Der Ursprung der heutigen Gutsanlage
Schelppwisch 1 liegt in einem Lehnsgut und
späteren allodialen Rittergut derer von
Mandelsloh begründet, das über Erbgang und
Heirat schließlich an die Familie von Denicke
überging.
Um 1701 ließ sie die Gesamtanlage des Gutes
im französischen Stil neu gestalten, wobei eine
Mitwirkung von Martin oder Ernst August
Charbonnier bis heute weder bestätigt oder
zurückgewiesen werden konnte. Damals soll
auch das heutige Herrenhaus an diese Stelle
verbracht worden sein, nachdem es im 17.Jh.
als Jagdschloss auf dem Vorwerk Baumühle
erbaut worden war. Der zweigeschossige holz-
verschalte Fachwerkbau unter Walmdach
(1730) vermittelt heute zwischen dem einstigen
Wirtschaftshof des Gutes und dem rückseiti-
gen, quer rechteckigen Rasen- bzw. früheren
Blumengarten, zu der es sich über einen filigra-
nen Windfang (19.Jh.) öffnet:
Von den ursprünglich acht Parterres des formal
gegliederten Ziergartens blieb lediglich das auf
das Gutshaus ausgerichtete Wegekreuz erhal-
ten, dessen Schnittpunkt eine zeigerlose
Sonnenuhr markiert (angebl. 1712 aufgestellt).
Gegen Norden läuft die Hauptwegeachse auf
einen stark verwachsenen Hainbuchengang zu,
der den Ziergarten von zwei lang gezogenen
Fischteichen abgrenzte. Der westliche dieser
Teiche war schon vor 1846/1848 verlandet,
blieb aber in seiner Kontur in der Geländetopo-
graphie bis heute erhalten, während der östli-
che die historische Situation ungestört überlie-
fert. Erhalten blieben überdies der östliche Teil
des Hainbuchenganges und die hausparallele
Lindenallee, sowie das westliche Bosquett mit
altem Baumbestand.
Zur Bauzeit des Herrenhauses gehörten vier
Vollmeier, ein Großkötner, sieben Brinksitzer-
stellen und drei Häuslingshäuser zu Evensen,
das sich damit als ein rein ländlich-bäuerliches
Dorf zu erkennen gibt. Damals wurde auch der
teilweise lehmausgefachte Speicher mit Back-
ofen der Vollmeierstelle Zur Näsch 8 („1689”)
errichtet, wie seine Abzimmerung in Hochrähm-
konstruktion mit Ankerbalken, die kräftigen
Kopfbänder und das über profilierten Knaggen
weit vorkragende Giebelfeld nahe legen. Der
Evensen, Schelppwisch 1, Herrenhaus, Gartenseite
Evensen, Schelppwisch 1, Rittergut Evensen, Plan der Gutsanlage, Umzeichnung eines historischen Planes,
(Plansammlung des Nieders. Landesamtes für Denkmalpflege)
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