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Krumm, Carolin [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0400
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Auf der gegenüberliegenden Straßenseite flan-
kiert eine Gruppe weitläufiger Gehöfte den nörd-
lichen Ortsausgang, der an dieser Stelle direkt
in die freie Landschaft übergeht: Der Hof Altes
Seelenfeld 2 war ursprünglich Teil des Meierhof-
Verbandes der Mindener Bischöfe, während die
benachbarten Höfe Nöpker Straße 35 und 37
Mariensee bzw. dem dortigen Kloster grund-
herrschaftlich unterstellt waren. Die um 1850 in
Vierständerbauweise und bündiger Abzimme-
rung annähernd ost-west-orientierten Wohn-
wirtschaftsgebäude der drei Höfe werden über
breite Zuwegungen erschlossen, deren Ein-
mündungen in die Nöpker Straße straßenparal-
lele Quereinfahrtsscheunen flankieren (Ziegel-
scheune Altes Seelenfeld 2: „1911”; Fachwerk-
scheunen Nöpker Straße 35 und Nr. 37: um
1840/50). Das geschlossene Bild der Höfe stei-
gern neben dem zur Straße hin verdichteten
alten Eichen- und Kastanienbestand, den Wirt-
schaftshof ausbildende Nebenbauten (Ziegel-
Stallanbauten Altes Seelenfeld 2 und Nöpker Str.
37: um 1890) als auch massive Umfriedungen.
Auf der gegenüberliegenden Straßenseite blie-
ben nach einem verheerenden Brand 1912
lediglich die einstige Scheune (Ende des 19.Jh.
in Ziegel erneuert) und die anschließende
Schmiede der Anbauer-Hofstelle Nöpker
Straße 40 erhalten, deren ehemalige Funktion
jedoch durch den modernen Umbau der
Scheune zum Wohnhaus kaum mehr abzule-
sen ist. Die älteste Bausubstanz des Ensemb-
les dürfte noch in das frühe 19.Jh. zurückdatie-
ren.
Der mit einer in ortstypischer Weise straßenpa-
rallelen Querdurchfahrtsscheune (um 1850)
ausgestattete benachbarte Hof Nr. 42 doku-
mentiert die häufiger um die Jahrhundertwende
zu registrierende Entwicklung, ältere Hofbauten
zeitgemäß zu gestalten, indem man der tradi-
tionellen Fachwerksubstanz Blendfassaden
vorlegte.
Weiter südlich leitet am Platz des aufgelösten
Dorffriedhofes (1873-1955) ein eiserner Weg-
weiser der Jahrhundertwende (Nr. 38) zum
rechten Straßenstrang des Wegedreiecks über,
an dem 1788 (Bauinschrift) das parallel zur
Straße verlaufende Vierständerhallenhaus des
ehemaligen Meierhofes Nr. 23 entstand. Aus
dieser Zeit stammen die für die Neustädter
Dörfer typischen, paarweise angeordneten K-
Streben im vorkragenden Giebelfeld über
Karniesknaggen.
Die Querausrichtung verbindet dieses
Wohnwirtschaftsgebäude mit der Querein-
fahrtsscheune Nöpker Straße 30, die ganz im
Stil der Jahrhundertwende („1909”) Ziegelbau-
weise mit sparsam eingesetzten Blendglie-
derungen und Ziegelbändern als Rahmung der
rundbogigen Lichtluken kombiniert.
Im westlichen Bereich Nöpkes weist neben
einer ortsbildprägenden Querdurchfahrts-
scheune (Altes Seelenfeld 11; um 1820/30,
rückseitig erneuert) ein nur wenig später zu
datierendes kleines Wohnwirtschaftsgebäude
mit geschosshohen Eckverstrebungen (Roter
Weg 26) Denkmalqualitäten auf, dessen ur-


Nöpke, Altes Seelenfeld 2, Scheune, „1911"


Nöpke, Nöpker Straße 35, Wohnwirtschaftsgebäude


Nöpke, Nöpker Straße 35, Scheune

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