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Krumm, Carolin [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0401
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sprüngliche Nutzung allerdings nicht eindeutig
nachzuweisen ist: Der 1802 völlig niederge-
brannte Hof verlor nachweislich sein Haupthaus
1916 erneut durch eine Feuersbrunst, so dass
es sich bei dem bestehenden Fachwerkbau
(um 1810/20, Traufseite Ende 19.Jh. erneuert)
um einen Altenteiler oder ein umgenutztes Wirt-
schaftsgebäude handeln kann.
Seit 1955 erhebt sich gegenüber des abseits
von Nöpke angelegten Dorffriedhofes ein pyra-
midal zulaufendes Pfeilerdenkmal, das in tradi-
tioneller Art aus rustiziert gearbeiteten Stein-
quadern aufgeschichtet wurde (Hainbuchen-
weg). Das einen alten (1870/71), ursprünglich
auf dem innerorts gelegenen Dorffriedhof auf-
gestellten Gedenkstein in sich aufnehmende
Grottenmai wird von einem bronzenen Adler
bekrönt und markiert die Mitte eines weiten
kreisförmigen Platzes, dessen Rand durch
einen inneren Ring aus Zwergkiefern, Birken
und Wacholdern abgepflanzt wurde, der wiede-
rum 53 Findlinge mit den Namen der Gefallenen
des Zweiten Weltkrieges aufnimmt.


Die südwestlich von Nöpke nahe der Rodewie-
sen gelegene Ziegelei (Zu den Teichen 2) geht
in ihrer Erstgründung auf das Jahr 1822 zurück,
als man an dieser Stelle ein Brennhaus mit
Kammerofen, ein Trockenhaus und Tretkuhlen
errichtete. Nach Verkauf des Anwesens 1829
baute man den alten Kammerofen zu einem
kontinuierlich beschickbaren Zickzackofen,
nach dem Verkauf 1883 schließlich zu einem
Ringofen um, den man nach 1898 auf zwölf,
1934 schließlich auf vierzehn Kammern er-
weiterte. Nach der Betriebsaufgabe 1966 konn-
te die Instandhaltung des Ringofens nicht mehr
gewährleistet werden. Zur Ziegelei gehören u.a.
ein mehrfach umgebautes Maschinenhaus und
insgesamt acht Trockenschuppen.

NEUSTADT A. RBGE./OTTERNHAGEN
Das auf der Kurhannoverschen Landesauf-
nahme 1771 mit 30 Feuerstellen erfasste,
parallel zur Auter gewachsene Straßendorf
Otternhagen („Auternhagen”) erstreckt sich
heute östlich von Neustadt und wird von der
Kreisstraße K 315 auf seiner gesamten Länge
begleitet. Nach historischen Kartierungen zu
folgern, beschränkte sich die Bebauung ur-
sprünglich nur auf die östliche Straßenseite,
wobei sich die schmalen langen Flurstücke des
Hagenhufendorfes bis zur Auter als der natür-
lichen Grenze entwickelten.

St. Johannes-Kirche
An der Straßeneinmündung An der Waldbühne
wurde um ca. 1530 der heute noch bestehen-
de massive Kirchenbau St. Johannes errichtet,
den man den eng und z.T. schräg gesetzten
Strebepfeilern nach zu folgern vermutlich mit
Gewölbe und Polygonalchorabschluss plante,
jedoch als flach gedeckten Rechtecksaal reali-
sierte. Zudem lässt die nach Westen abneh-
mende Mauerstärke im Zusammenspiel mit
innenseitig vorgelegten Lisenen vermuten, dass
das Langhaus zu späterer Zeit verändert bzw.

Nöpke, Nöpker Straße 23, Wohnwirtschaftsgebäude, „1788“

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