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Krumm, Carolin [Hrsg.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 13,2): Region Hannover: nördlicher und östlicher Teil; mit den Städten Burgdorf, Garbsen, Langenhagen, Lehrte, Neustadt a. Rbge., Sehnde, Wunstorf und den Gemeinden Burgwedel, Isernhagen, Uetze und Wedemark — Hameln, 2005

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https://doi.org/10.11588/diglit.44258#0407
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Schneeren, Kirche zum Guten Hirten, Grundriss (Plansammlung des Nieders. Landesamtes für Denkmalpflege)

Nur sehr wenige Beispiele reichen in diesem
Quartier noch in die 2. Hälfte des 18.Jh. zurück,
wie u.a. der Altenteiler Hinter der Kirche 2 (um
1810), dessen ursprüngliche Funktion bzw. die
Wohnnutzung bislang nicht eindeutig zu bele-
gen ist, so dass auch hier möglicherweise eine
Funktion als Längsdurchfahrtsscheune zu er-
wägen ist.
Deutlich älter datiert hingegen der Zweistän-
derbau Zum Eichenbrink 4 („1763”), der allein
durch den Einsatz eines örtlichen Interessen-
verbandes vor dem Abbruch bewahrt werden
konnte. Ihn zeichnen wie die wenigen, ähnlich
oder wenig später datierenden Wohnwirt-
schaftsgebäude deutlich kräftigere Ständer-
querschnitte, kurze Giebelstreben und ein kräf-
tiger Giebelvorsprung aus. Zusammen mit
einem kleinen Speicherbau des 19.Jh. bildet er
ein kleines Gehöft gegenüber einem kleineren
Eichenhain aus, in dem man nach 1918 ein


halbkreisförmiges, aus Wacken geschichtetes
Ehrenmal errichtete (Zum Eichenbrink).
Von hier aus führt die Boisehler Straße
Richtung Norden zum Vierständerbau Nr. 5,
dessen Wirtschaftsgiebel mitsamt seinem tief
ausgeschnittenen Torsturz eindeutig in das
18. Jh. („1771”) zurückdatiert; obwohl durch die
moderne Umnutzung zum zweigeschossigen
Wohnbau verunklärt, wurde das Gebäude wohl
mehrfach und vor allem traufseitig im späten
19. Jh. umgebaut.
Hinter der schräg gegenübergelegenen Quer-
und Längsdurchfahrtsscheune Heuberg 5 (um
1820) mündet die kleine Straße in den bogigen
Verlauf des Heubergs ein, den einige großzügig
bemessene Gehöfte begleiten. Zu ihnen gehö-
ren die in Vierständerbauweise errichteten
Wohnwirtschaftsgebäude Nr. 4 („1828”) und
Nr. 6 (um/nach 1800) als auch die kleine
Hofstelle Nr. 14, die als optisch reizvolles En-
semble, bestehend aus zurückgelegenem
Zweiständerhaupthaus („1762”) und lehmaus-
gefachtem als auch holzverschalten Neben-
gebäude (Scheune) mit tief gezogenen Küb-
bungen, besticht. Zusammen mit der unmittel-
bar gegenüberliegenden Querdurchfahrts-
scheune Nr. 16/18 (um 1860/70), dem in
Vierständerbauweise errichteten Altenteiler Am
Saalbrink 2 (um/nach 1800) und dem lang
gezogenen Eichenhain Am Saalbrink bildet es
einen zweiten dörflichen Kernbereich aus, der
zu dem leicht ansteigenden Eismann’s-Berg
überleitet: Eichen überschatten auch hier das
bündig abgezimmerte Vierständerhaupthaus
der Hofstelle Nr. 9 (Mitte 19.Jh.) als auch das
kleine Hallenhaus des endenden 18.Jh. Nr. 2
(linke Kübbung später angefügt) und leiten zu
einem weitläufigen Eichenhain über, der die
älteren verwinkelten Dorfkerne von der jüngeren
Sandbergsiedlung abgrenzt.
Immer wieder fallen im Ortsgebiet somit wald-
und hainartige Eichensetzungen oder -Verdich-
tungen auf, von denen die großflächige im
Westen Schneerens bereits 1771 auf der
Kurhannoverschen Landesaufnahme verzeich-
net wurde. Die jeweils als Eichenbestand mit
Teichen ausgewiesenen Anlagen (Am Saal-
brink/Bolsehler Straße, Am Brinke) markier-

Schneeren, Hinter der Kirche 14, Wohnwirtschaftsgebäude

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