Bis zu seiner Instandsetzung 1999 präsentierte
sich das zweigeschossige ältere Haupthaus
(um 1850; Nr. 3) schlicht verputzt und durch
eine aufgeputzte Eckquaderung akzentuiert,
die angenehm mit der hölzernen Türleibung der
erhaltenen Haustür harmonierte (um 1840/50).
Nach der Sanierung präsentiert es sich holz-
sichtig - als Fachwerkbau (neue Ausfachung:
statt Lehm auf Flechtwerk Lehmziegel) ohne
jegliche Massivbauweise imitierende Details.
Zur Hofstelle gehören eine inschriftlich „1850”
datierte Quereinfahrtsscheune (mit späterem
giebelständigen Vorbau; EG ehemals laubenar-
tig, heute zugesetzt), eine großzügige Quer-
durchfahrtsscheune in Ziegelbauweise (Anfang
2O.Jh.) und eine längs erschlossene Scheune
des Jahres „1747”, die im linken Bereich eine
durch eingeschobene Balken erzielte Ausgren-
zung eines Kniestockes wohl über einem
Kleinviehstall aufweist. Bemerkenswert sind ihre
dekorativen K-Streben an der Front und die
behutsam eingebrachten Belichtungsöffnun-
gen.
Zur Gruppe der kirchnahen Gehöfte gehört
auch der einst aus Scheune und Wohnhaus
bestehende Pfarrhof, dessen traufständiges
zweigeschossiges Pfarrhaus (Nr. 1) man eben-
falls verputzte und mit schlichten aufgeputzten
Details (Ohrenrahmungen der Fenster) verzierte
(um 1850/60). Bis zu seiner Sanierung in der
jüngeren Vergangenheit gehörte es damit eben-
falls zu den seltenen Belegen, schlichte
Fachwerkbauten durch massivbauimitierende
Details aufzuwerten und repräsentativer er-
scheinen zu lassen - heute präsentiert es sich
holzsichtig und somit eindeutig als Fachwerk-
bau.
Südlich der historischen Schule Nr. 2 und des
Feuerwehrgerätehäuschens des Jahres 1924
bildet das Vierständerhallenhaus Große Kamp-
straße 12 den baulichen Abschluss der be-
schaulichen Ortsmitte Wassels aus (Pforte:
„1839”). Das Hallenhaus folgt dem klassischen
Bauschema des frühen 19.Jh. und zeigt dem-
zufolge einen funktionalen Wirtschaftstrakt und
einen gegenüber der Diele leicht erhöht ausge-
führten zweigeschossigen Wohnteil. Der Bau-
zeit gemäß („1816”) präsentiert sich der Wirt-
schaftsgiebel bündig abgezimmert und ohne
die Holzausfachungen der älteren Zeit.
Den Denkmal bestand Wassels ergänzen zwei
Ehrenanlagen bzw. Gedenkstätten: zum einen
die hochrechteckige Reliefstele auf dem
Friedhof an der Rethener Straße, die man erst
nach 1957 als Kernstück einer mit den Namen
der Gefallenen versehenen Gedenkwand konzi-
pierte. Das Ehrenmal besitzt als ein der moder-
nen Formensprache verpflichtetes figürliches
Reliefwerk besondere Bedeutung, da es
bewusst auf klassische oder verherrlichende
Kriegsmetaphern verzichtet und nur die straffe
Komposition eines nackten, knienden Jünglings
zum Inhalt erhebt. Ein zweiter, fast unauffälliger
Gedenkstein erhebt sich unmittelbar an der
1985 ausgebauten Trasse der Bundesstraße
B 443 - ein Kontrast, der der Ernsthaftigkeit
und Wirkung des kleinen Felsendenkmals nicht
gerecht wird. Seit seiner Einweihung 1928 mar-
kierte der Paul von Hindenburg geweihte Stein
Wassel, Kirchweg 4, ev.-luth. Kirche, Blick auf den Kanzelaltar
Wassel, Kirchweg 3, längs erschlossene Scheune, „1747"
Wassel, Große Kampstraße 12, Wohnwirtschaftsgebäude, „1816"
449
sich das zweigeschossige ältere Haupthaus
(um 1850; Nr. 3) schlicht verputzt und durch
eine aufgeputzte Eckquaderung akzentuiert,
die angenehm mit der hölzernen Türleibung der
erhaltenen Haustür harmonierte (um 1840/50).
Nach der Sanierung präsentiert es sich holz-
sichtig - als Fachwerkbau (neue Ausfachung:
statt Lehm auf Flechtwerk Lehmziegel) ohne
jegliche Massivbauweise imitierende Details.
Zur Hofstelle gehören eine inschriftlich „1850”
datierte Quereinfahrtsscheune (mit späterem
giebelständigen Vorbau; EG ehemals laubenar-
tig, heute zugesetzt), eine großzügige Quer-
durchfahrtsscheune in Ziegelbauweise (Anfang
2O.Jh.) und eine längs erschlossene Scheune
des Jahres „1747”, die im linken Bereich eine
durch eingeschobene Balken erzielte Ausgren-
zung eines Kniestockes wohl über einem
Kleinviehstall aufweist. Bemerkenswert sind ihre
dekorativen K-Streben an der Front und die
behutsam eingebrachten Belichtungsöffnun-
gen.
Zur Gruppe der kirchnahen Gehöfte gehört
auch der einst aus Scheune und Wohnhaus
bestehende Pfarrhof, dessen traufständiges
zweigeschossiges Pfarrhaus (Nr. 1) man eben-
falls verputzte und mit schlichten aufgeputzten
Details (Ohrenrahmungen der Fenster) verzierte
(um 1850/60). Bis zu seiner Sanierung in der
jüngeren Vergangenheit gehörte es damit eben-
falls zu den seltenen Belegen, schlichte
Fachwerkbauten durch massivbauimitierende
Details aufzuwerten und repräsentativer er-
scheinen zu lassen - heute präsentiert es sich
holzsichtig und somit eindeutig als Fachwerk-
bau.
Südlich der historischen Schule Nr. 2 und des
Feuerwehrgerätehäuschens des Jahres 1924
bildet das Vierständerhallenhaus Große Kamp-
straße 12 den baulichen Abschluss der be-
schaulichen Ortsmitte Wassels aus (Pforte:
„1839”). Das Hallenhaus folgt dem klassischen
Bauschema des frühen 19.Jh. und zeigt dem-
zufolge einen funktionalen Wirtschaftstrakt und
einen gegenüber der Diele leicht erhöht ausge-
führten zweigeschossigen Wohnteil. Der Bau-
zeit gemäß („1816”) präsentiert sich der Wirt-
schaftsgiebel bündig abgezimmert und ohne
die Holzausfachungen der älteren Zeit.
Den Denkmal bestand Wassels ergänzen zwei
Ehrenanlagen bzw. Gedenkstätten: zum einen
die hochrechteckige Reliefstele auf dem
Friedhof an der Rethener Straße, die man erst
nach 1957 als Kernstück einer mit den Namen
der Gefallenen versehenen Gedenkwand konzi-
pierte. Das Ehrenmal besitzt als ein der moder-
nen Formensprache verpflichtetes figürliches
Reliefwerk besondere Bedeutung, da es
bewusst auf klassische oder verherrlichende
Kriegsmetaphern verzichtet und nur die straffe
Komposition eines nackten, knienden Jünglings
zum Inhalt erhebt. Ein zweiter, fast unauffälliger
Gedenkstein erhebt sich unmittelbar an der
1985 ausgebauten Trasse der Bundesstraße
B 443 - ein Kontrast, der der Ernsthaftigkeit
und Wirkung des kleinen Felsendenkmals nicht
gerecht wird. Seit seiner Einweihung 1928 mar-
kierte der Paul von Hindenburg geweihte Stein
Wassel, Kirchweg 4, ev.-luth. Kirche, Blick auf den Kanzelaltar
Wassel, Kirchweg 3, längs erschlossene Scheune, „1747"
Wassel, Große Kampstraße 12, Wohnwirtschaftsgebäude, „1816"
449