Dedenhausen, Unter den Eichen 9, Kirche, Blick auf Altar und Kanzel
Dedenhausen, Unter den Eichen 7, ehern. Dorfschule, „1857"
Wenige Meter westlich erhebt sich das 1922
eingeweihte, prächtig in Szene gesetzte Ehren-
mal zur mahnenden Erinnerung der im Ersten
Weltkrieg Gefallenen, ein schlankes Pfeilermai
am Ende zweier paralleler Lebensbaumreihen
(sign. „R. Senulz Peine”). Eine hinterfangende
Ehrenwand bildet zusammen mit der üppigen
Wallbepflanzung die zur freien Wiesenland-
schaft vermittelnde Hintergrundfolie. Das
Ensemble ergänzt die in Vierständerbauweise
erstellte ehemalige Dorfschule des Jahres 1857
(Nr. 7), die man, nach ihren zwei klassizieren-
den Portalen zu folgern, nicht in dörflicher
Tradition als Wohnwirtschaftsgebäude mit kom-
binierter Schulfunktion, sondern als reine
Schule errichtete.
Als weitgehend ungestörter Beleg auf die bäu-
erlich-ländliche Vergangenheit Dedenhausens
wurde das Haupthaus des einstigen Halbhofes
Uetzer Straße 5 als Denkmal ausgewiesen, das
in seltener Weise die Nebeneinanderschaltung
von zweigeschossigem Wohnteil und einge-
schossigem Wirtschaftstrakt mit Quereinfahrt
dokumentiert („1857”). Nach seiner Instand-
setzung 1996/97 zeigt sich der vormals eher
schlichte Bau heute durch vier hölzerne
Schleppgauben und einen quadratischen
Dachreiter belebt.
UETZE/DOLLBERGEN
Das einstige Straßendorf Dollbergen liegt wie
Dedenhausen auf einem sanft abfallenden
Höhenrücken am linken Fuhseufer unmittelbar
an der Grenzlinie zum Landkreis Peine.
Der 1226 erstmals erwähnte Ort blieb in seiner
Größe über Jahrhunderte fast unverändert
(1564: 31 Höfe; 1628: zwanzig Halbbauern,
zehn Kötner, fünf Häuslinge; 1781: 33
Feuerstellen; 1857: 34 Halbhöfner, 13 Abbau-
ern, ein Anbauer), lebte von der „Viehzucht als
Hauptzweig des Haushaltes” (1717) und ent-
richtete seine Zehntabgaben an das Gut
Abbensen in Form von Korn, Flachs und
Fleisch. Auch der Kartoffelanbau gehörte zu
den wichtigsten Ertragszweigen Dollbergens
und ist es bis heute geblieben. Erst mit dem
Bau einer eigenen Bahnhofsstation an der
Strecke Lehrte/Isenbüttel (1870/71) ist ein
erheblicher Flächenzuwachs in nordwestlicher
Richtung zu registrieren, wobei die gewachse-
ne Dorfstruktur erhalten blieb: Ihr Rückgrat bil-
det die Alte Dorfstraße mitsamt ihren nach
Süden abzweigenden Gehöftzuwegungen, die
nach wenigen Metern unvermittelt enden;
dazwischen eröffnen sich immer wieder reizvol-
le Ausblicke auf die Wiesen der Aueniederung,
die den ältesten Bereich auf seiner gesamten
Länge tangiert. Schon die Kurhannoversche
Landesaufnahme 1781 erfasste diese charak-
teristische Situation, die enge Anbindung der
Hofparzellen an die Dorfstraße bei markantem
Abstand von der Fuhse und ihrem Über-
schwemmungsgebiet.
Als ein anschaulicher Beleg dieser alten Gehöft-
anlagen wurde die Kötnerstelle Alte Dorfstraße
41/43 als Denkmal ausgewiesen. Sie doku-
mentiert die ortstypische Form des relativ klei-
Dollbergen, Kurhannoversche Landesaufnahme, aufgen. 1781, Ausschnitt (Landesvermessung und Geobasis¬
information Niedersachsen)
466
Dedenhausen, Unter den Eichen 7, ehern. Dorfschule, „1857"
Wenige Meter westlich erhebt sich das 1922
eingeweihte, prächtig in Szene gesetzte Ehren-
mal zur mahnenden Erinnerung der im Ersten
Weltkrieg Gefallenen, ein schlankes Pfeilermai
am Ende zweier paralleler Lebensbaumreihen
(sign. „R. Senulz Peine”). Eine hinterfangende
Ehrenwand bildet zusammen mit der üppigen
Wallbepflanzung die zur freien Wiesenland-
schaft vermittelnde Hintergrundfolie. Das
Ensemble ergänzt die in Vierständerbauweise
erstellte ehemalige Dorfschule des Jahres 1857
(Nr. 7), die man, nach ihren zwei klassizieren-
den Portalen zu folgern, nicht in dörflicher
Tradition als Wohnwirtschaftsgebäude mit kom-
binierter Schulfunktion, sondern als reine
Schule errichtete.
Als weitgehend ungestörter Beleg auf die bäu-
erlich-ländliche Vergangenheit Dedenhausens
wurde das Haupthaus des einstigen Halbhofes
Uetzer Straße 5 als Denkmal ausgewiesen, das
in seltener Weise die Nebeneinanderschaltung
von zweigeschossigem Wohnteil und einge-
schossigem Wirtschaftstrakt mit Quereinfahrt
dokumentiert („1857”). Nach seiner Instand-
setzung 1996/97 zeigt sich der vormals eher
schlichte Bau heute durch vier hölzerne
Schleppgauben und einen quadratischen
Dachreiter belebt.
UETZE/DOLLBERGEN
Das einstige Straßendorf Dollbergen liegt wie
Dedenhausen auf einem sanft abfallenden
Höhenrücken am linken Fuhseufer unmittelbar
an der Grenzlinie zum Landkreis Peine.
Der 1226 erstmals erwähnte Ort blieb in seiner
Größe über Jahrhunderte fast unverändert
(1564: 31 Höfe; 1628: zwanzig Halbbauern,
zehn Kötner, fünf Häuslinge; 1781: 33
Feuerstellen; 1857: 34 Halbhöfner, 13 Abbau-
ern, ein Anbauer), lebte von der „Viehzucht als
Hauptzweig des Haushaltes” (1717) und ent-
richtete seine Zehntabgaben an das Gut
Abbensen in Form von Korn, Flachs und
Fleisch. Auch der Kartoffelanbau gehörte zu
den wichtigsten Ertragszweigen Dollbergens
und ist es bis heute geblieben. Erst mit dem
Bau einer eigenen Bahnhofsstation an der
Strecke Lehrte/Isenbüttel (1870/71) ist ein
erheblicher Flächenzuwachs in nordwestlicher
Richtung zu registrieren, wobei die gewachse-
ne Dorfstruktur erhalten blieb: Ihr Rückgrat bil-
det die Alte Dorfstraße mitsamt ihren nach
Süden abzweigenden Gehöftzuwegungen, die
nach wenigen Metern unvermittelt enden;
dazwischen eröffnen sich immer wieder reizvol-
le Ausblicke auf die Wiesen der Aueniederung,
die den ältesten Bereich auf seiner gesamten
Länge tangiert. Schon die Kurhannoversche
Landesaufnahme 1781 erfasste diese charak-
teristische Situation, die enge Anbindung der
Hofparzellen an die Dorfstraße bei markantem
Abstand von der Fuhse und ihrem Über-
schwemmungsgebiet.
Als ein anschaulicher Beleg dieser alten Gehöft-
anlagen wurde die Kötnerstelle Alte Dorfstraße
41/43 als Denkmal ausgewiesen. Sie doku-
mentiert die ortstypische Form des relativ klei-
Dollbergen, Kurhannoversche Landesaufnahme, aufgen. 1781, Ausschnitt (Landesvermessung und Geobasis¬
information Niedersachsen)
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