(durchgezapft)/Hochrähmkonstruktion ab (s.
auch Firstständerkonstruktion) und versteifte
seine weit gesetzten kräftigen Ständer (30 cm
Breite) durch gekehlte Kopfbänder. Um 1900
wurde das Gebäude massiv ausgefacht - Teile
seiner Lehmstakung blieben dennoch erhalten
und wurden bei der behutsamen Sanierung
1987 erneuert. Nach der aus Mönch- und Non-
nenziegeln geschichteten Gewölbekonstruktion
des äußeren Brotbackofens und den Tauband-
knaggen im Bereich des Kniestocks zu urteilen
entstammt das inzwischen wieder voll funk-
tionsfähige, von imposanten Linden überschat-
tete Backhaus vielleicht noch dem frühen
17.Jh.
Das Kirchhofensemble ergänzt ein klein dimen-
sioniertes Vierständerhallenhaus des Baujahres
1797 (Bauinschrift), im Stil der Zeit in fast bün-
diger Abzimmerung als Unterrähmgefüge
erstellt (Nr. 35). Die bescheidenen Ausmaße
entsprechen dem Rang der Hofstelle als An-
bauerstelle, die die Quellen für das Jahr 1770
schließlich als Brinksitzerstelle bestätigen. Das
auf dem Pfarrhof errichtete Gebäude diente
jedoch nicht als Küsterei, sondern hatte seiner-
seits Abgaben an die Pfarre und Küsterei
Brelingen zu entrichten.
Mit dem gegenüberliegenden Traufenhaus
(Marktstr. 1), einem zweigeschossigen, durch
klassizierende Sandsteingliederungen sowie
zierliche Freigespärre am Hauptgiebel und den
Dachgauben bereicherten Ziegelbau, hat sich
ein weiterer wichtiger Beleg der historischen
Ortsmitte erhalten. 1904 als Gasthaus errichtet,
harmoniert es in seiner repräsentativen Erschei-
nung (Ziegelbauweise/helle, rustizierte Ecklise-
nen, Proportion, Dachneigung) noch heute mit
dem gegenüberliegenden Kirchenbau.
Entlang der großenteils von modernen Bauten
eingenommenen Hauptstraße weisen nur noch
wenige Beispiele Denkmalqualitäten auf. Zu
den konstruktiv weitgehend ungestört über-
kommenen Gebäuden gehören der bauin-
schriftlich in das Jahr 1849 datierte Vierständer-
bau des Halbmeierhofes Nr. 62 und das Zwei-
ständerhallenhaus des historischen Achtelmei-
erhofes Hauptstraße 16 („1710”), das zwar eine
flache, holzausgefachte Scheingeschosszone
(hoch liegende Giebelschwelle) unter dem holz-
verschalten Steilgiebel, jedoch keine paarweise
angeordneten Kopfbänder aufweist. Wie diese
Gegenüberstellung unter Einbezug der Anbau-
erstelle Nr. 35 veranschaulicht, wurden die älte-
ren Bauten dieser Region wie üblich mit
Zweiständerinnengerüst und holzausgefachten
Giebelvorkragungen erstellt, während man die
Außenwände als gleichmäßige Gefügeraster
abzimmerte; enge, durch Kopfbänder verstärk-
te Ständer fehlen in der Wedemark - im
Gegensatz zur Isernhagener Region - häufiger.
Zur Hofstelle Nr. 62 gehört ein instand gesetz-
tes, heute massiv ausgefachtes Backhaus (mit
kombinierter Speicherfunktion, ev. nur Spei-
cher; Raseneisensteinausfachung historisch),
das im Vergleich zum Gemeindebackhaus die
jüngere Verstrebung der langen Fußstrebe
(ohne Kopfband) und durchweg gezapfte
Konstruktionen zeigt. Obwohl im Außenaufriss
kaum mehr ablesbar, verfügt auch dieses
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auch Firstständerkonstruktion) und versteifte
seine weit gesetzten kräftigen Ständer (30 cm
Breite) durch gekehlte Kopfbänder. Um 1900
wurde das Gebäude massiv ausgefacht - Teile
seiner Lehmstakung blieben dennoch erhalten
und wurden bei der behutsamen Sanierung
1987 erneuert. Nach der aus Mönch- und Non-
nenziegeln geschichteten Gewölbekonstruktion
des äußeren Brotbackofens und den Tauband-
knaggen im Bereich des Kniestocks zu urteilen
entstammt das inzwischen wieder voll funk-
tionsfähige, von imposanten Linden überschat-
tete Backhaus vielleicht noch dem frühen
17.Jh.
Das Kirchhofensemble ergänzt ein klein dimen-
sioniertes Vierständerhallenhaus des Baujahres
1797 (Bauinschrift), im Stil der Zeit in fast bün-
diger Abzimmerung als Unterrähmgefüge
erstellt (Nr. 35). Die bescheidenen Ausmaße
entsprechen dem Rang der Hofstelle als An-
bauerstelle, die die Quellen für das Jahr 1770
schließlich als Brinksitzerstelle bestätigen. Das
auf dem Pfarrhof errichtete Gebäude diente
jedoch nicht als Küsterei, sondern hatte seiner-
seits Abgaben an die Pfarre und Küsterei
Brelingen zu entrichten.
Mit dem gegenüberliegenden Traufenhaus
(Marktstr. 1), einem zweigeschossigen, durch
klassizierende Sandsteingliederungen sowie
zierliche Freigespärre am Hauptgiebel und den
Dachgauben bereicherten Ziegelbau, hat sich
ein weiterer wichtiger Beleg der historischen
Ortsmitte erhalten. 1904 als Gasthaus errichtet,
harmoniert es in seiner repräsentativen Erschei-
nung (Ziegelbauweise/helle, rustizierte Ecklise-
nen, Proportion, Dachneigung) noch heute mit
dem gegenüberliegenden Kirchenbau.
Entlang der großenteils von modernen Bauten
eingenommenen Hauptstraße weisen nur noch
wenige Beispiele Denkmalqualitäten auf. Zu
den konstruktiv weitgehend ungestört über-
kommenen Gebäuden gehören der bauin-
schriftlich in das Jahr 1849 datierte Vierständer-
bau des Halbmeierhofes Nr. 62 und das Zwei-
ständerhallenhaus des historischen Achtelmei-
erhofes Hauptstraße 16 („1710”), das zwar eine
flache, holzausgefachte Scheingeschosszone
(hoch liegende Giebelschwelle) unter dem holz-
verschalten Steilgiebel, jedoch keine paarweise
angeordneten Kopfbänder aufweist. Wie diese
Gegenüberstellung unter Einbezug der Anbau-
erstelle Nr. 35 veranschaulicht, wurden die älte-
ren Bauten dieser Region wie üblich mit
Zweiständerinnengerüst und holzausgefachten
Giebelvorkragungen erstellt, während man die
Außenwände als gleichmäßige Gefügeraster
abzimmerte; enge, durch Kopfbänder verstärk-
te Ständer fehlen in der Wedemark - im
Gegensatz zur Isernhagener Region - häufiger.
Zur Hofstelle Nr. 62 gehört ein instand gesetz-
tes, heute massiv ausgefachtes Backhaus (mit
kombinierter Speicherfunktion, ev. nur Spei-
cher; Raseneisensteinausfachung historisch),
das im Vergleich zum Gemeindebackhaus die
jüngere Verstrebung der langen Fußstrebe
(ohne Kopfband) und durchweg gezapfte
Konstruktionen zeigt. Obwohl im Außenaufriss
kaum mehr ablesbar, verfügt auch dieses
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