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Dageförde, Hof Nr. 2, Scheune, um 1850


Nebengebäude weitgehend unverändert er-
halten: Im nördlichen Dorfbereich steht auf
Hof Nr. 4 ein Mehrzweckspeicher von 1754.
Der Dreiständerbau besitzt einen Anbau un-
ter abgeschlepptem Dach. Das hofseitige
Giebelfeld kragt auf ausladenden Rähmen
vor, die von geschweiften Kopfbändern ge-
stütztsind; hier befinden sich Einfahrtund Zu-
gänge. Dieselbe Konstruktionsweise zeigt
der Schafstall von 1760 auf Hof Nr. 3. Der Bau
mit drei Längsdurchfahrten liegt traufständig
an der Straße, hofseitig ist das Dach tief abge-
schleppt. Ein großer, ebenfalls bündig ver-
breiterter Speicher von 1861 wurde an das
Wohnwirtschaftsgebäude angebaut. An der
Giebelseite führen vierTüren in die Speicher-
räume. Im südlichen Ortsbereich steht auf
dem Hof Nr. 8 ein Treppenspeicher, der im
Zuge der Anlage des Truppenübungsplatzes
1939 von Hohne transloziert worden ist. Er ist
in Hochrähmzimmerung mit eingezapften
Ankerbalken errichtet, einseitig kragt das
Dach über derTreppenanlage vor. Das Back-
haus ist um 1800 als kleiner Fachwerkbau mit
Ziegelausfachung am äußeren Rand der Hof-
stelle errichtet worden. So wollte man vermei-
den, daß durch Funkenflug andere Hofge-
bäude in Brand gesetzt werden könnten.
BERGEN - DAGEFÖRDE

Dageförde ist 1 km nördlich von Bleckmar ge-
legen. Die Kreisstraße 11, die beide Orte ver-
bindet, ist 1908 ausgebaut worden. Ur-
sprünglich umfaßte die Siedlung nur einen
Einzelhof, aus dem spätestens im 13. Jh. der
heute noch bestehende Doppelhof hervor-
ging. Dageförde ist als Talrandsiedlung dort
entstanden, wo die Meiße aus dem Wietzen-
dorfer Moor heraustritt. Der Ort liegt am Nord-
rand des fruchtbaren Bleckmarer Lößgebie-
tes in einer flachen Mulde zwischen zwei san-
digen Anhöhen von 80 m und mehr. Die zwei
großen, durch eine Erschließungsstraße von-
einander getrennten Hofstellen sind von ei-
nem kleinen Eichenhochwald umgeben.
Die meisten bäuerlichen Bauten sind in der
2. Hälfte des 19. und in diesem Jahrhundert
erbaut und bis heute vielfach überformt wor-
den. Jedoch verdienen auf den Höfen je zwei
Nebengebäude früherer Zeit Aufmerksam-
keit. Auf dem Stammhof (Nr. 1) stehen zwei
Speicher, von denen der kleinere 1777 in
Hochrähmzimmerung mit eingezapften An-
kerbalken errichtet worden ist. Sein Sattel-
dach kragt über der schlichten Treppe einsei-
tig vor. Der Speicher von 1802 ist zweige-
schossig. Sein Halbwalmdach kragt an bei-
den Giebelseiten weit vor und wird von einer
offenen Konstruktion aus Dach-, Kehlbalken
und Kurzständern getragen. Auf Hof Nr. 2 ist
ein Treppenspeicher von 1843 an der Trep-
penseite um einen weiteren Speicher verlän-
gert worden. Die Treppe dient somit der Er-
schließung des Kniestocks beider Raumein-
heiten. Eine um 1850 errichtete verbohlte
Scheune besitzt eine große Vorschauer zum
Hof. Ein Giebelfeld ruht auf weit vorkragen-
den Rähmen und Stichbalken, die von ge-
schweiften Kopfbändern gestützt sind; eine
Holzstiege führt in das Dachgeschoß.

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