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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0091
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tiert und bilden so zur Straße hin einen Hof-
platz. Zu dem Hof, Dorfstraße 22 gehört ne-
ben dem Bauernhaus von 1824 ein kleiner
Speicher von 1815, der in Hochrähmzimme-
rung mit eingezapften Ankerbalken errichtet
ist. Das Vierständerhaus von 1879 (Nr. 34) ist
durch ein mit Schmuckformen versehenes
Zwerchhaus über der Flettür betont. Auf dem
Nachbarhof (Nr. 23) ist das Vierständerhaus
von 1893 wegen der geringen Grundstücks-
breite giebelständig zur Straße orientiert und
queraufgeschlossen. Auf dem Hof (Nr. 10)
am westlichen Dorfrand ist ein großer Spei-
cher von 1845 gut erhalten.
Jenseits des Mühlenbachs haben sich nur
wenige Stellen angesiedelt. Hier steht ein gut
erhaltenes Vierständerhaus von 1853 traut-
ständig an einer Nebenstraße (Am Gehege 5).
Im späten 19. Jh. begann die Ortserweiterung
links der Örtze, für die der Ziegelbau eines
kleinen Landarbeiterhauses (Twechten 8)
beispielhaft ist.

BERGEN-
FEUERSCHÜTZENBOSTEL

Das Gut Feuerschützenbostel liegt links der
Örtze und ist von Wald umgeben. Das Gut hat
seinen Namen von der Familie von Feuer-
schütz, die vom 15. bis ins 17. Jh. die Lehns-
herrschaft innehatte. Der Hofplatz liegt in
Form eines Rechtecks westlich der Kreis-
straße 25 und wird an drei Seiten von je einem
mächtigen Bau flankiert. Das Wohnwirt-
schaftsgebäude, ein Vierständerbau von
1800, fluchtet traufständig mit der Straße und
ist mit dem Wirtschaftsgiebel zur Hofauffahrt
gerichtet. Parallel dazu steht an der westli-
chen Langseite des Hofplatzes eine Scheune
mit Längseinfahrt, die um 1880 als verbohlter
Vierständerbau errichtet worden ist. Nördlich
der Hofauffahrt erstreckt sich ein Wirtschafts-
gebäude von 1900, das mehrere Querein-
fahrten und einen Stallteil besitzt. Das Her-
renhaus ist am südwestlichen Ende des Hof-
platzes gelegen. Der gründerzeitliche Bau
von 1901 besteht im Erdgeschoß aus Ziegel-
mauerwerk, wobei Sockel, Gebäudeecken
und Fenstereinfassungen in Quadermauer-

werk abgesetzt sind. Der überhöhte, leicht
vorkragende Drempel mit Zwerchhäusern ist
in Fachwerkmanier gebaut, die Giebel sind
mit Freigespärren verziert. Durch Vorhalle
und Zwerchhaus ist die Vorderfront auf die
Zufahrt bezogen. Gleichzeitig mit dem Her-
renhaus ist seitlich davor ein kleiner Pferde-
und Hundestall gebaut worden. Zur Örtze hin
erstreckt sich ein Landschaftspark mit altem
Baumbestand. Östlich des Gutshofes liegt
mitten im Wald die Erbbegräbnisstätte. Unter
den Grabmälern der verschiedenen Gutsbe-
sitzerfamilien sind insbesondere zwei bemer-
kenswert: Auf dem Grab des von Feuer-
schütz (1647) liegt eine Sandsteinplatte mit
der Darstellung des Verstorbenen im Relief.
Auf dem Grab des von Wurmb (1829) steht
eine Stele mit schlichter Ornamentik.

BERGEN - GRÜNEWALD

Nördlich der Ortschaft Hassel an der Bundes-
straße 3 liegt der Gasthof Grünewald. Der
Gasthof wurde 1831 in dem Gebäude einer
ehemaligen Wegegeldeinnahmestelle einge-

Feuerschützenbostel, Gutsanlage, Ubersichtsfoto



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Feuerschützenbostel, Gutsanlage, Herrenhaus, 1901

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