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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0108
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BRÖCKEL-WEGHAUS

Das Weghaus wurde im Jahr 1830 nach dem
Ausbau der alten Heerstraße zur Chaussee
(heutige Bundesstraße 214) im Süden von
Bröckel errichtet. Seit dieser Zeit wurde hier
Wegegeld vereinnahmt. Der kleine traufstän-
dige Bau klassizistischer Prägung ist durch ei-
nen Mittelrisalit auf die Straße bezogen. Das
Satteldach ist bis zur Vorderflucht des Risalits
vorgezogen und wird außen von je einer dori-
schen Holzsäule gestützt. Als Gliederungs-
elemente sind Ecklisenen sowie segmentbo-
genförmig abschließende Tür- und Fenster-
öffnungen eingesetzt. Auf dem Schlußstein
über der Tür sind die Initialen G(eorg) R(ex)
IV genannt; auf dem Schlußstein über dem
zentralen Fenster wird der Bau als „Königli-
ches Weghaus“ ausgewiesen. Das Weghaus
gehört zu den wenigen Profanbauten im
Landkreis Celle, die massiv und nicht aus
Fachwerk errichtet worden sind. Auch andere
Beispiele früher Massivbauten - wie die
Amtshäuser in Beedenbostel und Winsen -
hatten fiskalischen Charakter. (DerZiegelbau
trat erst seit dem Ende des 19. Jh. verbreitet
auf.)

EICKLINGEN -
GROSS EICKLINGEN

Nachweislich seit der Mitte des 13. Jh. wird
zwischen Groß und Klein Eicklingen unter-
schieden. Es wird vermutet, daß Groß und
Klein Eicklingen ursprünglich Teile eines Or-
tes waren, die ein Bachgrund voneinander
trennte. Die alte Heerstraße von Celle nach
Braunschweig führte im Norden durch Groß
Eicklingen. Der Ort war Verwaltungssitz der
„Vogtei Flutwedel“ oder auch „Vogtei Eick-
lingen“, deren räumliche Ausdehnung auf
den Gau „Flutwide“ zurückging. Nach der
Reform von 1852 wurden auch hier Verwal-
tung und Rechtsprechung getrennt. Bereits
sieben Jahre später wurde das Amt Eicklin-
gen zunächst mit Meinersen, dann mit Celle
vereinigt. Als auch die Aufgaben des Amtsge-
richts nach Celle verlegt wurden, verlor Eick-
lingen seine bisherige Bedeutung als Zentral-
ort.
Im Kern von Groß Eicklingen hat sich die
Struktur eines Haufendorfes bewahrt, das
eine annähernd rund geschlossene Form mit
sternförmig zusammenlaufenden Straßen
besitzt. Die alten Hofstellen liegen auf unre-
gelmäßig zugeschnittenen Grundstücken.
Der Amtshof schließt sich nordöstlich an den
Dorfkern an.

Amtshof
Der Amtshof erhielt im Jahr 1616 seinen fe-
sten Standort am Mühlenweg 60. (Zuvor hatte
der Vogt von seinem Hof aus die Geschäfte
geführt, so ab der Mitte des 16. Jh. von dem
Vollhof, auf dessen Gelände dann 1667 die
drei kleinen Stellen Mühlenweg 67, 69 und 71
eingerichtet wurden.) Wie der Plan des Amts-

Groß Eicklingen, Plan vom Amthofe zu Eicklingen, 1829/31, Archiv der Samtgemeinde Flotwedel


Groß Eicklingen, Mühlenweg 60, Amtshof, um 1830


Groß Eicklingen, Mühlenweg 62, „Amtsstubengebäude“, sog. „Richterhaus“, 1821


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