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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0117
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Edlingen, Marienkirche, Blick von Nordosten


derbau aus der 1. Hälfte des 19. Jh. waren
auch Schulräume untergebracht. Das Pfarr-
haus, ein zweistöckiger Fachwerkbau von
1756, ist 1914 um einen Wirtschaftsteil an ei-
ner Langseite und eine Veranda an einer Gie-
belseite erweitert worden. Der „Alte Kirch-
weg“, als Pfad von Bargfeld kommend, führt
innnerhalb von Eldingen als gepflasterte
Straße, eng von Gebäuden flankiert, auf die
Marienkirche zu.
Im übrigen ist das Dorfbild von kleinen Hof-
stellen bestimmt, die nur eine geringe Gebäu-
deanzahl aufweisen. Die Grundstücke sind
rechteckig zugeschnitten und Nord-Süd
orientiert. Die bäuerlichen Bauten sind zum
überwiegenden Teil in der 2. Hälfte des letz-
ten und am Anfang dieses Jahrhunderts er-
richtet worden; bis heute sind sie vielfach
überformt. Zu den Ausnahmen zählt das älte-
ste Bauernhaus von Eldingen, Dorfstraße 10,
das wohl auf die 1. Hälfte des 18. Jh. zurück-
geht. Das Haus besitzt die seltene Konstruk-
tion eines Dreiständerbaus mit einseitiger
Kübbung; um 1900 ist es um einen recht-
winkligen Anbau erweitert worden. Auf der
Hofanlage am östlichen Dorfrand (Metzinger
Straße 8) ist ein Vierständerhaus von 1818
weitgehend unverändert erhalten; an den
Wirtschaftsteil ist seitlich ein Stall angefügt
worden. Mit der Straße fluchtet traufständig
ein Deputathaus vom Ende des 19. Jh., des-
sen Scheunenteil über eine (heute vermau-
erte) Quereinfahrt erschlossen war. Mit Eröff-
nung der Eisenbahnstrecke Celle-Wittingen
im Jahr 1904 wurde eine Straßenachse vom
Dorfkern zum Bahnhof im Süden angelegt
und anschließend mit Wohn- und Geschäfts-
häusern bebaut. Bis heute ist Eldingen in süd-
licher Richtung gewachsen.

ELDINGEN - BARGFELD

Der Ort liegt 3 km nördlich von Eldingen. Bis
in die Mitte des 19. Jh. bestand Bargfeld aus
neun Hofstellen und einer Mühle. Die Ge-
höfte schließen sich in Form eines Bogens
aneinander und reichen von der Straße im

Eldingen, Marienkirche, Flügelaltar, 1. Hälfte 15. Jh.


Osten bis zum Ufer der Lutter im Westen bzw.
zu einem von der Lutter abzweigenden Bach
im Süden. Unmittelbar nördlich der Höfe
mündet die Schmalwasser in die Lutter. Eine
Eichenanpflanzung ergänzt die Bogenform
des alten Dorfes zu einem Halbkreis.

Gutshof
Der Gutshof, der ursprünglich der Familie von
Eldingen gehört hatte, ging 1672 an die Fami-
lie von der Wense über. Von der Straße „Im
Luttertal“ führt die Hofzufahrt zwischen
Steinpfeilern mit einem Holztor hindurch auf
den Wirtschaftsgiebel des Guts- und Bauern-
hauses zu. Dieses Haus stellt eine besondere
Stufe innerhalb der Entwicklung der bäuerli-
chen Architektur dar: Um 1600 als Zweistän-
dertyp errichtet, wurde es bereits 1650-der
Inschrift am Torbalken zufolge - zu einem
Vierständerhaus umgebaut. Sowohl die Un-

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