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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0125
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Rebberlah, Heuweg 3, Altenteiler mit Speicheranbau, 1701

Kötner und in der 1. Hälfte des 18. Jh. ein
Brinksitzer an. Die vier ursprünglichen Hof-
stellen liegen westlich des Heuweges neben-
einander. Sie sind von alten Eichen eingefaßt.
Auf den weiträumigen, unregelmäßig zuge-
schnittenen Grundstücken gruppieren sich
die Nebengebäude in lockerer Anordnung um
das Haupthaus.
Unter den Wohnwirtschaftsgebäuden aus
dem 19. Jh. istdas Vierständerhaus von 1871
auf Hof Nr. 4 (Heuweg 1) wenig verändert
worden. Zwei Tore führen in den Wirtschafts-
trakt, der in einen Scheunen- und einen Stall-
teil längsgeteilt ist. Der Haupteingang zum
Wohnteil ist durch eine, von drei Holzsäulen
getragene Laube und ein Zwerchhaus ausge-
zeichnet. Das um 1885 errichtete, repräsen-
tative Haupthaus von Hof Nr. 3 (Wildecker
Weg 2) diente von Anfang an reinen Wohn-
zwecken. Der zweistöckige Fachwerkbau mit
Ziegelausfachung ist durch symmetrische
Fensterachsen in regelmäßigem Gefüge ge-
gliedert. Das Obergeschoß kragt allseitig
leicht vor, wobei das Gebälk durch ein Bal-
kengesims verdeckt ist. Am Anfang dieses
Jahrhunderts wurde an der Giebelseite ein


Rebberlah, Heuweg 1, Wohnwirtschaftsgebäude, 1871, Portal

Rebberlah, Heuweg 3, Wohnwirtschaftsgebäude


zweigeschossiger Vorbau mit Toiletten ange-
fügt. Hier - ebenso wie auf den anderen Hö-
fen - haben sich außerdem architekturhisto-
risch sehr interessante Nebengebäude erhal-
ten. So fällt am Heuweg die kleine traufstän-
dige Scheune ins Auge, die um 1730 als Drei-
ständerbau miteinseitiger Kübbung, ehemals
mit Längseinfahrt, errichtet worden ist und
noch die alte Gefachfüllung mit Lehmstakung
besitzt; die Giebelfelder unter dem spitzen
Satteldach sind verbreitert. Zwei weitere
Scheunen liegen im hinteren Bereich der
Hofstelle: die eine, wohl auch aus dem
18. Jh., besitzt an der Langseite eine Unter-
fahrt auf weit auskragenden Balken, die an-
dere vom Anfang dieses Jahrhunderts drei
Querdurchfahrten.
Auf dem Hof Nr. 1 (Heuweg 3) befinden sich
neben zwei Scheunen aus der 1. Hälfte des
19. Jh. bemerkenswerte Stockwerksbauten:
das Altenteilerhaus von 1701 besteht aus ei-
nem Wohnteil, der mit Ziegeln -teils in Zier-
setzung - ausgefacht ist, und einem verbrei-
terten Speicherteil. Ober- und Dachgeschoß
kragen über gerundeten Balkenköpfen und
Füllhölzern allseitig aus. An dem verbreiter-
ten Treppenspeicher von 1746 istdie Gebälk-
zone zum Obergeschoß entsprechend ge-
staltet, das Satteldach kragt jedoch nur ein-
seitig über derTreppenanlage vor. Vergleich-
bar ist der zweistöckige Speicher der glei-
chen Zeit auf dem Nachbarhof (Heuweg 5),
der eine innenliegende Treppe besitzt. Das
Gebälk ist hier jedoch giebelseitig durch Ver-
sprünge in der Verbretterung und traufseitig
durch Balkengesimse verdeckt. Erst im spä-
ten 19. Jh. sind einzelne Bauten auch östlich
des Heuweges errichtet worden. Dies istzum
einen das 1 1/2-geschossige verbretterte
Wohnhaus, das mit seinem Zwerchhaus
traufständig zu einer Seitenstraße (Vor dem
Hofe 2) orientiert ist; am seitlichem Giebel ist
eine Holzkonstruktion vorgebaut, die aus of-
fener Veranda und verglastem Balkon dar-
über besteht. Zum anderen sind ebenfalls

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