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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0183
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UNTERLÜSS - ALTENSOTHRIETH
Die seit dem Anfang des 17. Jh. verbürgte
Einzelhofsiedlung „Sothrieth“ wurde mit
dem Präfix „Alten-“ versehen, nachdem
1766 das Krughaus „Neuensothrieth“ ge-
gründet worden war. Die Hofstelle wird im
Norden von der Landstraße Müden-Unterlüß
begrenzt und erstreckt sich nach Süden bis
zu dem kleinen Bach Sothrieth, zu dem das
Gelände in Wiesen leicht abfällt. Der Hof ist
ringsum von dichtem Wald und einzelnen Fel-
dern umgeben. Um das Bauernhaus sind die
Nebengebäude in einem lockeren Rund
gruppiert. Der stattliche, gut erhaltene Vier-
ständerbau von 1826 ist am Wirtschaftsgiebel
durch Doppelständer neben dem Tor und ein
leicht vorkragendes Giebelfeld gekennzeich-
net. Neben dem Wohnteil befindet sich ein
Brunnen aus Sandstein von 1831. Zur Straße
hin stehtan einer alten Eichenanpflanzung ein
Schafstall von 1719 in der typischen Form ei-
nes verbretterten Einraumbaues in Zweistän-
derkonstruktion. Der heute mit Ziegeln aus-
gefachte Treppenspeicher von 1856 ist in
Hochrähmzimmerung mit eingezapften An-

kerbalken errichtet und am Treppengiebel um
einen jüngeren Speicher verlängert worden.
Etwa aus derselben Zeit stammt das Landar-
beiter-Doppelhaus am äußeren Rand der
Hofstelle.

UNTERLÜSS - LUTTERLOH

Das Dorf befindet sich an der Landstraße zwi-
schen Hermannsburg im Westen und Unter-
lüß im Osten. Ursprünglich verlief der alte
Frachtweg, von Lüneburg über Schmarbeck
und Oberohe kommend, in Nord-Süd-Rich-
tung durch Lutterloh und führte weiter über
Rebberlah und Garßen nach Celle. Das Orts-
bild ist geprägt von zwei, seit 1438 verbürgten
Höfen, die in einerTalsenkezu beiden Seiten
der Landstraße liegen und nach Süden durch
den Weesener Bach begrenzt sind. Eine alte
(nicht durch historische Quellen belegbare)
Überlieferung, weist die Ansiedlung in frü-
here Zeiten zurück: ihr zufolge soll auf Hof 2
Kaiser Lothar III. (1075) geboren sein. Die alte
Bausubstanz ist auf Hof 2 durch Umbauten
bis heute stark verändert, auf Hof 1 (Dorf-

straße 11) hingegen weitgehend erhalten.
Dort steht das Bauernhaus in der Straßen-
flucht. Der Vierständerbau von 1845 setzt
sich aus einem traufständigen Wirtschaftsteil
und einem quergelagerten, damit giebelstän-
digen zweistöckigen Wohnteil zusammen,
der zum Teil verbreitert ist. Die Torfront ist
durch Doppelständer neben dem Tor und ein
leicht vorkragendes Giebelfeld ausgezeich-
net. Hinter dem Bauernhaus ist durch die
rechtwinklige Stellung der Nebengebäude
von Schweinestall, Remise und Scheune ein
rechteckiger Hofplatz gebildet, der mit einer
Findlingspflasterung befestigt ist. Die Mitte
des Platzes ist mit einem schmuckvollen,
zweigeschossigen Taubenhaus besetzt, das
- einer Pagode ähnlich - mit gestaffelten,
glockenförmigen und geschwungenen Dä-
chern abschließt. Ein Schafstall von 1898
steht östlich außerhalb der Hofstelle auf einer
Anhöhe, hinter der die Heide beginnt. In die-
sem Jahrhundert ist das Dorf um einige keine
Hofstellen und Wohnhäuser nach Südwesten
und Osten gewachsen. Der Ort Neulutterloh
ist 1956 entstanden, als sich hier sechs Bau-
ern aus den ostdeutschen Gebieten ansiedel-
ten.

Altensothrieth, Hofanlage, Gesamtanlage


Lutterloh, Dorfstraße 11, Hofanlage


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