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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0206
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einem leicht vorgezogenen Risalit. Der Bau
ist durch historisierende Fenstereinfassun-
gen geschmückt, die im Obergeschoß aus
kleinen Säulen mit einem rundbogigen Ab-
schluß bestehen.
An der Steinförder Straße steht ein Kreuz aus
Granit von 1918, das an die Gefallenen des
Ersten Weltkrieges erinnert. 1960 wurde das
Ehrenmal durch Steinplatten ergänzt, auf dem
die Gefallenen des Ortes aus dem Zweiten
Weltkrieg genannt sind. Dahinter liegt der
Friedhof, auf dem die ältesten Grabsteine aus
der Zeit des Ersten Weltkrieges stammen. Im
Westen des Dorfes befindet sich die alte Was-
sermühle, deren Baulichkeiten im Laufe die-
ses Jahrhunderts verschiedene An- und Um-
bauten erfahren haben.
Im Dorfkern von Steinförde sind viele der
bäuerlichen Bauten nach einem großen
Brand im Jahr 1806 wiedererrichtet worden.
Auf einem Hof (Steinförder Straße 49) haben
sich seitdem das Vierständerhaus sowie die
parallel dazu angelegten Nebengebäude von
Speicher und Schweinestall fast unverändert

erhalten. An den Fachwerkbau des Schwei-
nestalls anschließend wurde 1922 ein Back-
haus aus Ziegeln errichtet. Im hinteren Be-
reich der benachbarten Hofstelle (Nr. 43) be-
findet sich ein Backhaus, das um 1860 als
Fachwerkbau errichtet wurde. Nur die Rück-
wand und der Anbau, der den Ofen umman-
telt, sind ausZiegeln gemauert. An einem ein-
gezäunten Wiesengelände, das als Bleiche
genutzt wurde, steht ein kleines, um 1820 er-
bautes Wachthäuschen (Linnenhus). Nach
dem genannten Brand wurde eine Hofstelle
auf die gegenüberliegende Straßenseite (Nr.
60) verlegt. Das Wohnwirtschaftsgebäude
(heute Gastwirtschaft) liegt als Vierständer-
bau traufständig an der Straße. Quer dazu
steht die Scheune, ein holzverbohlter Drei-
ständerbau.
1906 wurde im Osten des Dorfes die Kali-
werke Steinförde AG begründet. Bereits
1924 wurde die Anlage stillgelegt und fortan
als Moor- und Solebad genutzt. Von den ver-
schiedenen Gebäuden, die um 1911 fertigge-
stellt waren, verdienen zwei besondere Be-
achtung: Das ehemalige Verwaltungsge-

bäude (Am Kurhaus 1) ist heute Kur-, Alten-
und Pflegeheim. Der mächtige zweigeschos-
sige Bau mit einem Mittelrisalit an seiner Front
hat ein hohes Dachgeschoß mit zwei Ebenen.
Er ist verputzt und durch einen Sockel, Lise-
nen und Gesimse in Ziegelmauerwerk geglie-
dert. An der SteinförderStraße (Nr. 126) steht
die ehemalige Direktorenvilla. Der zweige-
schossige Bau hat zur Straße hin ein Zwerch-
haus mit originaler Jugendstilverglasung.

WIETZE - HORNBOSTEL

Der Ort liegt 6 km westlich von Winsen links
der Aller. Mit Winsen, Bannetze und Jeversen
gehört Hornbostel wohl zu den ältesten Dör-
fern im Allertal. Im Kern istdie rund geschlos-
sene Form eines Haufendorfes erhalten. Die
Hofstellen, von denen im Schatzregister von
1438 bereits sieben genannt sind, gruppieren
sich um eine Straßengabelung. Infolge der
Erdölidustrie ist Hornbostel in der 2. Hälfte
des 19. und zu Beginn des 20. Jh. nach Süd-
osten und Südwesten gewachsen.



Wietze, Nienburger Straße 40, Wohnwirtschaftsgebäude, 1777

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