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Zimmermann, Petra Sophia [Bearb.]
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 18, Teil 2): Landkreis Celle: Landkreis Celle ohne Stadt Celle — Hameln, 1994

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https://doi.org/10.11588/diglit.44418#0218
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weg 2) haben sich im rückwärtigen Teil das
Backhaus aus dem Jahr 1874 und der ehe-
mals zwei-, heute einstöckige Speicher aus
der2. Hälfte des 18. Jh. erhalten. Auf dem Hof
Nr. 3 (Alter Kirchweg 3) liegt eine Scheune
von 1822; zu beiden Seiten ihrer Querdurch-
fahrt befinden sich Speicherbereiche. Nach-
dem der Hof Nr. 2 in der 2. Hälfte des 19. Jh.
abgebrannt war, wurde er im Westen, etwas
abgelegen (Zum Hahnenberg 2) neu errich-
tet. Aus dem Jahr 1884 stammt dort die große
Ziegelscheune mit zwei Querdurchfahrten.
WINSEN-SÜDWINSEN

Obwohl das Dorf nur 1 km von Winsen am
gegenüberliegenden Flußufer entfernt ist,
waren es doch seit jeher eigene Siedlungen.
Das ursprüngliche Südwinsen soll westlich
des heutigen Ortes gelegen haben, wovon
die Flurbezeichnung „Dat ole Dörp“ noch
zeugt. Wahrscheinlich waren Wanderdünen
oder Überschwemmungen Grund für die Ver-
legung des Ortes, der dann auf höherem Ni-
veau erbaut wurde. Erste Erwähnungen von
Südwinsen gehen auf das 14. Jh. zurück. Das
Haufendorfbestand nuraus wenigen Hofstel-
len, bis in der 2. Hälfte des 19. Jh. eine starke
Zusiedlung aufgrund der Nähe zum Wietzer
Ölgebiet und zum Kalischacht Oldau erfolgte.
Die Bahnstation an der 1903 eingeweihten
Kleinbahnstrecke Celle- Schwarmstedt
sorgte für ein weiteres Aufblühen von Wirt-
schaft und Handel. (In den achtziger Jahren
wurden die Gleisanlagen wieder abgebaut.)
Auf den alten Hofstellen sind die Wohnwirt-
schaftsgebäude aus dem 19. Jh. bis heute
stark verändert worden. Unter den Nebenge-
bäuden verdient der Schweinestall aus der 1.
Hälfte des 19. Jh. (Oheweg 1), ein Zweistän-
derbau mit hofseitigem Dachüberstand, des-
wegen Beachtung, weil Schweineställe die-
ses Alters als Sonderbauten und als reine
Holzbauten kaum noch vorhanden sind. Auf
Gehöften an der Bahnhofstraße sind zwei
Speicher unverändert erhalten, ein kleiner
Bohlenfachwerkbau von 1759 (Nr. 18) und
ein etwas größerer von 1840 (Nr. 13). Das
eingeschossige Wohnhaus, das traufständig
mit der Bahnhofstraße (Nr. 15) fluchtet, ent-
stand 1902 als Ersatz für einen abgebrannten
Vorgängerbau. Das Schulhaus (Steinförder
Weg 7) ist 1851 errichtet worden. Aufgrund
des Bevölkerungsanstiegs mußte der Fach-
werkbau zunächst 1906 und erneut 1930
durch Ziegelanbauten erweitert werden.
Am Oldauer Weg erinnern die Prinzensteine
an die Schlacht bei Winsen im Jahre 1388. Auf
den stark erodierten Steinen sind im Flachre-
lief noch die Wappenembleme der feindlichen
Parteien, des Braunschweiger Patrizierbun-
des und der Grafen von Hoya, zu erkennen.

Südwinsen, Steinförder Weg 7, Schulhaus, Erweiterungen von 1906 und 1930


Südwinsen, Bahnhofstraße 13, Speicher, 1840


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