einfriedigung aus Backstein gibt optisch die
östliche Grenze des Kirchhofs ab. Das Pfarr-
haus (Kirchstraße 6), ein zweigeschossiger
Tuffsteinbau aus den letzten 20 Jahren des
19. Jh. - wohl das erste massive Wohnhaus
in Grone - bildet den nördlichen Eckpunkt
dieses geschlossenen Bereichs. Auf der
Südseite des Kirchhofs steht die ehemalige
stark veränderte Schule (Heinrich-Warnek-
ke-Straße 3). Die übrigen platzwirksamen
Gebäude im Süden (Heinrich-Warnecke-
Straße), Westen (ehemaliger Thie) und Nor-
den (Kirchstraße) sind entscheidend ver-
ändert oder entstammen neuerer Zeit,
durchbrechen aber nicht den Größenmaß-
stab der historischen Bebauung.
Den Königshof, dessen genaue Lage noch
nicht aufgedeckt wurde, begrenzen nach
Norden vermutlich die Kirchstraße und nach
Süden Heinrich-Warnecke-Straße/Greittor.
Die Kirchstraße, an der einige im Kern ältere
Gebäude stehen, führt an die neue, 1911 -15
gebaute Schule an der Martin-Luther-
Straße 10 heran, einen verputzten, zweige-
schossigen Massivbau mit gewichtigen neo-
klassizistischen Elementen. Die Heinrich-
Warnecke-Straße, an der sich noch ein
Grone, Zehntscheuerstraße 10, Mitte 18. Jh.
zurückliegendes „Doppelhaus” aus dem
späten 18. Jh. findet (Nr. 12/14), verengt sich
nach der Abzweigung Zollstock ganz leicht
nach Norden versetzt zu der Straße Greittor.
Diese historische Straßenverengung mar-
kieren auf der Nord- und Südseite ein
schmales, ehemaliges Nebengebäude einer
ansonsten veränderten Hofanlage von etwa
1750 (Greittor 1) und das streckhofähnliche
Hauptgebäude vom Hof Zollstock54. Dieser
Bau, den eine besonders reich dekorierte
Gebälkzone mit Inschrift auszeichnet, hat
seine ursprüngliche Gestalt aus dem 17. Jh.
fast unverändert bewahrt; erdürfte einerder
ältesten in Grone sein. Am Ende der Straße,
deren Blickpunkt das Gemeindehaus von
1912 (Martin-Luther-Straße 2) bildet, steht
ein charakteristisches Doppelwohnhaus
aus dem Jahre 1827, dessen linke Haus-
hälfte (Greittor 7) das typische Gerüst dieser
Zeit zeigt. Auf der östlichsten, noch inner-
halb der ehemaligen Befestigung liegenden
Parzellefindetsich ein ehemaligerStreckhof
(Greittor 6), entstanden um 1700, an dem
man noch deutlich den heute umgenutzten
Wirtschaftsteil mit durchschießenden Stän-
dern und den zweistöckigen Wohnteil mit
Vorkragung, Knickstreben und den in einer
Höhe durchlaufenden Brustriegeln erken-
nen kann.
Der im Dorfkern verlaufende schmale
Abschnitt Zollstock hieß ursprünglich Müh-
lenstraße nach einer verschwundenen
Mühle (auf Nr. 17?). Seine Westseite beherr-
schen traufständige, von der Straße zurück-
gesetzte ehemalige Hofanlagen mit kleine-
ren, dicht an die Straße grenzenden Neben-
gebäuden unter Pultdach. Von diesen Anwe-
sen haben sich Nr. 27 mit einem Wohnhaus
von etwa 1700 und späteren Nebengebäu-
den und die beiden benachbarten Höfe Nr.
33 von etwa 1750 und Nr. 35 von etwa 1800
am besten erhalten. Vermutlich gehörten die
beiden älteren ursprünglich zum Typ der
„Streckhöfe”, die sich im 19. Jh. zu Hakenhö-
fen erweiterten. Die Ostseite der Straße
bestimmen vorwiegend giebelständige
bäuerliche Gebäude (s. o.), unter denen die
beiden zwischen 1870 und 1880 gebauten
Anlagen Nr. 44 und Nr. 46 gute Beispiele aus
dem späten 19. Jh. darstellen.
Vor dem ehemaligen „Tor” am Zollstock
erweitert sich die Straße platzartig, vermut-
lich führte hier früher eine Furt durch den
iffliffli iiffliffli .
Grone, Zehntscheuerstraße 4, ca. 1800
Grone, Zollstock 29, frühes 19. Jh.
111
östliche Grenze des Kirchhofs ab. Das Pfarr-
haus (Kirchstraße 6), ein zweigeschossiger
Tuffsteinbau aus den letzten 20 Jahren des
19. Jh. - wohl das erste massive Wohnhaus
in Grone - bildet den nördlichen Eckpunkt
dieses geschlossenen Bereichs. Auf der
Südseite des Kirchhofs steht die ehemalige
stark veränderte Schule (Heinrich-Warnek-
ke-Straße 3). Die übrigen platzwirksamen
Gebäude im Süden (Heinrich-Warnecke-
Straße), Westen (ehemaliger Thie) und Nor-
den (Kirchstraße) sind entscheidend ver-
ändert oder entstammen neuerer Zeit,
durchbrechen aber nicht den Größenmaß-
stab der historischen Bebauung.
Den Königshof, dessen genaue Lage noch
nicht aufgedeckt wurde, begrenzen nach
Norden vermutlich die Kirchstraße und nach
Süden Heinrich-Warnecke-Straße/Greittor.
Die Kirchstraße, an der einige im Kern ältere
Gebäude stehen, führt an die neue, 1911 -15
gebaute Schule an der Martin-Luther-
Straße 10 heran, einen verputzten, zweige-
schossigen Massivbau mit gewichtigen neo-
klassizistischen Elementen. Die Heinrich-
Warnecke-Straße, an der sich noch ein
Grone, Zehntscheuerstraße 10, Mitte 18. Jh.
zurückliegendes „Doppelhaus” aus dem
späten 18. Jh. findet (Nr. 12/14), verengt sich
nach der Abzweigung Zollstock ganz leicht
nach Norden versetzt zu der Straße Greittor.
Diese historische Straßenverengung mar-
kieren auf der Nord- und Südseite ein
schmales, ehemaliges Nebengebäude einer
ansonsten veränderten Hofanlage von etwa
1750 (Greittor 1) und das streckhofähnliche
Hauptgebäude vom Hof Zollstock54. Dieser
Bau, den eine besonders reich dekorierte
Gebälkzone mit Inschrift auszeichnet, hat
seine ursprüngliche Gestalt aus dem 17. Jh.
fast unverändert bewahrt; erdürfte einerder
ältesten in Grone sein. Am Ende der Straße,
deren Blickpunkt das Gemeindehaus von
1912 (Martin-Luther-Straße 2) bildet, steht
ein charakteristisches Doppelwohnhaus
aus dem Jahre 1827, dessen linke Haus-
hälfte (Greittor 7) das typische Gerüst dieser
Zeit zeigt. Auf der östlichsten, noch inner-
halb der ehemaligen Befestigung liegenden
Parzellefindetsich ein ehemaligerStreckhof
(Greittor 6), entstanden um 1700, an dem
man noch deutlich den heute umgenutzten
Wirtschaftsteil mit durchschießenden Stän-
dern und den zweistöckigen Wohnteil mit
Vorkragung, Knickstreben und den in einer
Höhe durchlaufenden Brustriegeln erken-
nen kann.
Der im Dorfkern verlaufende schmale
Abschnitt Zollstock hieß ursprünglich Müh-
lenstraße nach einer verschwundenen
Mühle (auf Nr. 17?). Seine Westseite beherr-
schen traufständige, von der Straße zurück-
gesetzte ehemalige Hofanlagen mit kleine-
ren, dicht an die Straße grenzenden Neben-
gebäuden unter Pultdach. Von diesen Anwe-
sen haben sich Nr. 27 mit einem Wohnhaus
von etwa 1700 und späteren Nebengebäu-
den und die beiden benachbarten Höfe Nr.
33 von etwa 1750 und Nr. 35 von etwa 1800
am besten erhalten. Vermutlich gehörten die
beiden älteren ursprünglich zum Typ der
„Streckhöfe”, die sich im 19. Jh. zu Hakenhö-
fen erweiterten. Die Ostseite der Straße
bestimmen vorwiegend giebelständige
bäuerliche Gebäude (s. o.), unter denen die
beiden zwischen 1870 und 1880 gebauten
Anlagen Nr. 44 und Nr. 46 gute Beispiele aus
dem späten 19. Jh. darstellen.
Vor dem ehemaligen „Tor” am Zollstock
erweitert sich die Straße platzartig, vermut-
lich führte hier früher eine Furt durch den
iffliffli iiffliffli .
Grone, Zehntscheuerstraße 4, ca. 1800
Grone, Zollstock 29, frühes 19. Jh.
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