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Kellmann, Thomas
Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland: Baudenkmale in Niedersachsen (Band 7,3): Stadt Einbeck — Petersberg: Michael Imhof Verlag, 2017

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https://doi.org/10.11588/diglit.65609#0039
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Luftbild mit Hube und Einbecker Stadtwald nach Osten, im Vordergrund Kuventhal mit dem Krummen Wasser im Tal und Andershausen auf der Anhöhe, Rampfel, 05.06.2015

mereirechnungen des späten 18. Jahrhunderts erscheinen immer wieder Nadelholzfuh-
ren aus Kalefeld, sei es in Form von Dielen oder als Bauholz. Der Ort diente scheinbar als
Holzsammelplatz für den ausgedehnten Westerhöfer und Imbshäuser Wald. Entspre-
chende Fuhren aus Relliehausen verweisen auf den Solling. Auch beim letzten großen
Stadtbrand in der Einbecker Neustadt vom 21. Mai 1826 wurde das erforderliche Bau-
holz in den beiden Staatsforsten im Westerhöfer Wald 18 km südöstlich von Einbeck und
im Hilwartshäuser Wald 13 km südwestlich von Einbeck eingeschlagen. Die Landdros-
tei Hildesheim bewilligte hierzu am 14. August 1826 den Einschlag von 28.860 Fuß Fich-
tenbalken, 8.520 Fuß Fichtensparren und 16.000 Fuß Eichenbalken. Am 2. Dezember
1826 wurden bereits mehr als 4.000 Festmeter Eichenholz aus dem Hilwartshäuser
Forst im Amt Erichsburg geliefert. Noch im gleichen Monat erreichten auch größere Holz-
mengen aus dem entlegenen Göttinger Forstamt die Stadt.
Aufgrund der geologischen Beschaffenheit des Leineberglandes als typisches Schicht-
stufenland treten die leicht geneigten, parallel übereinander liegenden Gesteinsschichten
am Stufenhang der Stirnseiten zu Tage. Neben der großräumigen Verteilung von Bunt-
sandstein und Kalkstein treten punktuell auch Gips, Ton und Eisenerz zu Tage. Beim Bau
der beiden Renaissance-Schlösser Erichsburg (1527-30) bei Dassel und Freudenthal
(1559-65) in Uslar wurde nach Letzner (1596) der notwendige Kalk und Alabaster für die
Gipsstuckaturen bei Lüthorst gewonnen. Kalk wurde zeitweise in Feldbrandöfen innerhalb
der Einbecker Stadtgemarkung selbst gebrannt, so 1732-40 durch den Einbecker Mau-
rermeister Christian Müller und erneut 1764-79. Überwiegend wurde gebrannter, aber
nicht gelöschter Kalk über das ganze 18. Jahrhundert nachweislich aus Vorwohle, Lin-
nekamp und Heinade 13-16 km westlich von Einbeck im Herzogtum Braunschweig-Wol-
fenbüttel bezogen. In geringerem Maße wurde auch Ammensen im Amt Greene an der

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