Stiftskirche St. Alexandri von Südosten mit Sandsteineindeckung bis 1974, um 1930, StAE
Das absehbare dauerhafte Verschwinden der für
Einbeck über viele Jahrhunderte so prägenden
Sandsteindächer könnte nur dann gestoppt wer-
den, wenn es gelänge, neue spaltbare Vorkom-
men im Bereich des Sollings zu erschließen. Nur
länderübergreifend im gesamten Weserbergland
könnte im Rahmen des Kulturlandschaftsschut-
zes, der Tourismusförderung und der Förderung
der regionalen Identität die Sandsteineindeckung
durch eine massive öffentliche Förderung erhal-
ten werden. Die bisherige Praxis, eine punktuell
starke Förderung auf Kosten der Altbestände in
anderen Landesteilen mit geringerer Förderung
durchzusetzen, wird den Niedergang der Sand-
steineindeckung unter hohen öffentlichen Kos-
ten nur beschleunigen. Die Neueindeckung von
Tiedexer Straße 19 war seinerzeit auch deshalb
wirtschaftlich vertretbar, weil mit der Dacheinde-
ckung der Walkemühle genügend Altmaterial zur
Verfügung stand. Um diesen Verlagerungspro-
zess zu stoppen, ist die Erschließung neuer
Abbaugebiete dringend erforderlich. Nur dann
wird es gelingen, auch in Einbeck punktuell an
den stadtbildprägenden Dächern wie bei Markt-
straße 12, am Marktplatz und den hohen Kir-
chendächern die Sandsteineindeckung, wenn
auch nichtflächendeckend, so zumindest exem-
plarisch zu erhalten.
Mansarddach von Marktstraße 12 mit einer städtebaulich dominanten Sandsteineindeckung zum Marktplatz,
Keilmann, März 2009
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