sehe Anlage war von einer Hecke umgeben. Wäh-
rend des Dreißigjährigen Krieges reichte die Stadt-
befestigung mit dem Hornwerk vor dem Benser
Tor bis an den Friedhof heran. Auf dem detaillier-
ten Planmaterial des 18. Jahrhunderts (Braun,
1728, und Hallensen, 1750) ist der Bereich zwi-
schen der äußeren Torschanze und dem Krum-
men Wasser als Kommandanten-Garten ver-
zeichnet. Nach deren Niederlegung wurde auf
dem ehemaligen Wallgelände östlich des Rein-
serturmweges das Garnisonshospital (vgl. Rein-
serturmweg 1) und westlich des Reinserturmwe-
ges im unmittelbaren Anschluss an den Kom-
mandanten-Garten der Garnisons-Friedhof ange-
legt. Die Stadt wurde in den Garnisonsverträgen
vom 22.02.1832 noch einmal verpflichtet, einen
entsprechenden Begräbnisplatz zur Verfügung zu
stellen (Feise, 1930, S. 43 und 56). Der unmittel-
bar angrenzende Johannis-Friedhof wurde damit
Bestandteil des neu angelegten Garnisonsfried-
hofes. In einem Vergleich zwischen der Garnison
und den Kirchengemeinden vom 16.02.1836
wurde eine spezielle Gebührenordnung für Invali-
de, Pensionäre, einfache Soldaten, Offiziere, Kin-
der und Frauen, mit oder ohne Reiheberechti-
gung, vereinbart.
Der schlechte Zustand der Anlage veranlasste die
Stadt 1852 Verbesserungen vorzunehmen (vgl.
Akte ll:N:A:X:3:3, StAE). Es lagen Beschwerden
vor, dass der Weg zum Friedhof zwischen zwei
Hecken zu schmal, kein Tor vorhanden und die
umgebende Hecke zu licht sei. Aus dem Konflikt
mit der Garnison ging ein Plan für eine neue
Erschließung hervor, der auch umgesetzt wurde.
Der alte Weg wurde von 6 auf 12 Fuß verbreitert
und nun von der Stadt instand gehalten. Ferner
wurde ein zweiflügeliges, verschließbares Tor zur
Sicherung des Friedhofs errichtet. Auch nach Auf-
lösung der Garnison 1896 wurden Invalide und
Pensionäre weiterhin auf dem Friedhof bestattet.
Heute lässt sich die ehemalige Nutzung als Fried-
hof kaum mehr erkennen. Kommandanten-Gar-
ten und Garnisons-Friedhof bilden eine zusam-
menhängende öffentliche Grünanlage. Sämtliche
Grabmale wurden in jüngerer Zeit entfernt, dar-
unter auch künstlerisch hochwertige Grabsteine
wie die Grabmale Bartling, Brüningk und von Lim-
burg (vgl. Küchemann, 2001, S. 30 und 66).
Der Münsterfriedhof St. Alexandri
(1784-1908)
Nach mehrjährigen, schleppenden Verhandlun-
gen zwischen dem Rat der Stadt und dem Stifts-
kapitel wurde das Stift St. Alexandri am 30. Sep-
tember 1783 von der Landesregierung angewie-
sen, dass „spätestens auf Johannis (24. Juni)
künftigen Jahres alle Begräbnisse in der Stadt auf-
Lageplan Münsterfriedhof Einbeck
Anlage zur Denkmalausweisung
Juister/Kellmann Juli 2006
Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege
Legende:
1-64: vorhandene, schützens werte Grabmale
65: Einfriedungsmauer
66: Nebenzugang
67: Hauptzugang der Gründungsanlage „1784“
Gräberfeld auf dem Münsterkirchhof, Keilmann, 11.04.2015
467
rend des Dreißigjährigen Krieges reichte die Stadt-
befestigung mit dem Hornwerk vor dem Benser
Tor bis an den Friedhof heran. Auf dem detaillier-
ten Planmaterial des 18. Jahrhunderts (Braun,
1728, und Hallensen, 1750) ist der Bereich zwi-
schen der äußeren Torschanze und dem Krum-
men Wasser als Kommandanten-Garten ver-
zeichnet. Nach deren Niederlegung wurde auf
dem ehemaligen Wallgelände östlich des Rein-
serturmweges das Garnisonshospital (vgl. Rein-
serturmweg 1) und westlich des Reinserturmwe-
ges im unmittelbaren Anschluss an den Kom-
mandanten-Garten der Garnisons-Friedhof ange-
legt. Die Stadt wurde in den Garnisonsverträgen
vom 22.02.1832 noch einmal verpflichtet, einen
entsprechenden Begräbnisplatz zur Verfügung zu
stellen (Feise, 1930, S. 43 und 56). Der unmittel-
bar angrenzende Johannis-Friedhof wurde damit
Bestandteil des neu angelegten Garnisonsfried-
hofes. In einem Vergleich zwischen der Garnison
und den Kirchengemeinden vom 16.02.1836
wurde eine spezielle Gebührenordnung für Invali-
de, Pensionäre, einfache Soldaten, Offiziere, Kin-
der und Frauen, mit oder ohne Reiheberechti-
gung, vereinbart.
Der schlechte Zustand der Anlage veranlasste die
Stadt 1852 Verbesserungen vorzunehmen (vgl.
Akte ll:N:A:X:3:3, StAE). Es lagen Beschwerden
vor, dass der Weg zum Friedhof zwischen zwei
Hecken zu schmal, kein Tor vorhanden und die
umgebende Hecke zu licht sei. Aus dem Konflikt
mit der Garnison ging ein Plan für eine neue
Erschließung hervor, der auch umgesetzt wurde.
Der alte Weg wurde von 6 auf 12 Fuß verbreitert
und nun von der Stadt instand gehalten. Ferner
wurde ein zweiflügeliges, verschließbares Tor zur
Sicherung des Friedhofs errichtet. Auch nach Auf-
lösung der Garnison 1896 wurden Invalide und
Pensionäre weiterhin auf dem Friedhof bestattet.
Heute lässt sich die ehemalige Nutzung als Fried-
hof kaum mehr erkennen. Kommandanten-Gar-
ten und Garnisons-Friedhof bilden eine zusam-
menhängende öffentliche Grünanlage. Sämtliche
Grabmale wurden in jüngerer Zeit entfernt, dar-
unter auch künstlerisch hochwertige Grabsteine
wie die Grabmale Bartling, Brüningk und von Lim-
burg (vgl. Küchemann, 2001, S. 30 und 66).
Der Münsterfriedhof St. Alexandri
(1784-1908)
Nach mehrjährigen, schleppenden Verhandlun-
gen zwischen dem Rat der Stadt und dem Stifts-
kapitel wurde das Stift St. Alexandri am 30. Sep-
tember 1783 von der Landesregierung angewie-
sen, dass „spätestens auf Johannis (24. Juni)
künftigen Jahres alle Begräbnisse in der Stadt auf-
Lageplan Münsterfriedhof Einbeck
Anlage zur Denkmalausweisung
Juister/Kellmann Juli 2006
Niedersächsisches Landesamt für Denkmalpflege
Legende:
1-64: vorhandene, schützens werte Grabmale
65: Einfriedungsmauer
66: Nebenzugang
67: Hauptzugang der Gründungsanlage „1784“
Gräberfeld auf dem Münsterkirchhof, Keilmann, 11.04.2015
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