Das nordwestliche Eckhaus zum Hubeweg, Rab-
bethgestraße 7, entstand noch ganz im Stil einer
späthistoristischen Villa durch Maurermeister
Friedrich Ohagen als einer seiner letzten Bauten
nach den erhaltenen Bauplänen vom 1. Juli 1904
für den Senator Findel als reines Einfamilien-
Wohnhaus. Die Grundrisse folgen dem üblichen
Muster, allerdings mit der Küche bereits im Hoch-
parterre. Der obligatorische Wintergartenvorbau
mit dem Balkon zum Obergeschoss ist zur Stra-
ßenkreuzung nach Süden ausgerichtet. Das mit
Naturschiefer eingedeckte Mansarddach wird
durch ein Flachdach abgeschlossen. Die ver-
putzten, reich mit Gesimsen gegliederten Außen-
wände werden durch stuckierte Pilaster im Ober-
geschoss und eine Putzquaderung im Hochpar-
terre zusätzlich akzentuiert.
Der östliche Teil der Rabbethgestraße wurde erst
um 1900 zur Straße ausgebaut. Von den
unmittelbar anschließend errichteten Villen sind
die beiden Wohnhäuser von Friedrich Ohagen,
Rabbethgestraße 12 und 14, deshalb erwäh-
nenswert, weil sie im hohen Maße authentisch
überliefert sind. Sie folgen beide dem seinerzeit
modernen Typus mit Zierfachwerk in Verbindung
mit einem verputzten Massivbau. Nach Plänen
von Oktober 1901 wurden im Folgejahr beide Vil-
len mit Zierfachwerk im Drempel bzw. in den Gie-
beldreiecken in einem pittoresken Landhausstil
erbaut. Jeweils nach Norden zur Straße entstan-
den zum Hochparterre Wintergärten mit Balkon-
anlagen zum Obergeschoss, bei Nr. 14 in Holz
und bei Nr. 12 massiv mit einem jüngeren, unför-
migen Ausbau. Das größere, zweigeschossige
Wohnhaus Nr. 14 wurde nach Fertigstellung von
Ohagen an Prof. Kröncke verkauft. Es befindet
sich in städtebaulich dominanter Ecklage zum
historischen Teichenweg. Im Hochparterre ist zur
Straße die übliche Raumfolge mit Esszimmer,
Salon und Wohnzimmer angeordnet. Die moder-
ne Verblendung der einst durchbrochenen Holz-
Langer Wall 16A/ Ecke Auf dem Steinweg von 1924, Kellmann, 19.03.2016
brüstung zum Balkon wird als störend empfun-
den. Das Zierfachwerk mit den Fächerrosetten in
den Brüstungsfeldern der Giebel war ursprüng-
lich ebenso wie die Befensterung monochrom
deckend in Rotbraun gefasst. Das kleinere, ein-
bis zweigeschossige Haus Rabbethgestraße 12
ließ der Rentier Alexander Mann erbauen. Der
Kniestock über dem eingeschossigen Westteil
und die beiden mit Schwebegiebel zum zweige-
schossigen Seitenrisalit ausgeführten Ziergiebel
sind in einem dekorativen Fachwerk zur Ausfüh-
rung gekommen. Die ehemalige Balkonbrüstung
zum Obergeschoss erhielt ebenso wie der Win-
tergarten im Hochparterre als Füllung für die Brüs-
tungsfelder teppichartig gemusterte Steinzeug-
fliesen. Das Haus mit der naturroten Eindeckung
aus Doppelmuldenfalzziegeln verfügt über einen
großzügigen Grundriss mit jeweils sechs Zim-
mern pro Geschoss.
Mägdebrink: An einer Seitenstraße der Rabbeth-
gestraße östlich des Münsterkirchhofes steht auf
einem großen Gartenstück in einem parkartigen
Gelände eine zweigeschossige Villa mit einem
hohen Walmdach in einem seinerzeit modernen
Landhausstil, Mägdebrink 6 (vgl. Bürgermeister-
wall 3 und Hubeweg 9). Nach Bauplänen des ört-
lichen Maurermeisters Friedrich Dehne (Ohagen
Nachfolge) von August 1911 entstand der Bau im
Auftrag von Karl Gade. Die Villa über einem hohen
Sockelgeschoss mit dem Halbkeller wird in der
Mittelachse über eine offene Loggia aus einem
grob bearbeiteten Natursteinmauerwerkerschlos-
sen. Zusätzlich wird die Mittelachse durch ein
Zwerchhaus mit einem großen Treppenhausfens-
ter über dem Zwischenpodest betont. Allein die
farbig gefassten Fensterläden mit fein profilierten
Sohlbänken gliedern die hell verputzten, schlich-
ten Außenwände in beiden Vollgeschossen über
dem beigefarbigen Natursteinmauerwerk des
Rabbethgestraße 4 bis 2, Knoche, 05.11.2008
Rabbethgestraße 14-10, um 1910, StAE
601
bethgestraße 7, entstand noch ganz im Stil einer
späthistoristischen Villa durch Maurermeister
Friedrich Ohagen als einer seiner letzten Bauten
nach den erhaltenen Bauplänen vom 1. Juli 1904
für den Senator Findel als reines Einfamilien-
Wohnhaus. Die Grundrisse folgen dem üblichen
Muster, allerdings mit der Küche bereits im Hoch-
parterre. Der obligatorische Wintergartenvorbau
mit dem Balkon zum Obergeschoss ist zur Stra-
ßenkreuzung nach Süden ausgerichtet. Das mit
Naturschiefer eingedeckte Mansarddach wird
durch ein Flachdach abgeschlossen. Die ver-
putzten, reich mit Gesimsen gegliederten Außen-
wände werden durch stuckierte Pilaster im Ober-
geschoss und eine Putzquaderung im Hochpar-
terre zusätzlich akzentuiert.
Der östliche Teil der Rabbethgestraße wurde erst
um 1900 zur Straße ausgebaut. Von den
unmittelbar anschließend errichteten Villen sind
die beiden Wohnhäuser von Friedrich Ohagen,
Rabbethgestraße 12 und 14, deshalb erwäh-
nenswert, weil sie im hohen Maße authentisch
überliefert sind. Sie folgen beide dem seinerzeit
modernen Typus mit Zierfachwerk in Verbindung
mit einem verputzten Massivbau. Nach Plänen
von Oktober 1901 wurden im Folgejahr beide Vil-
len mit Zierfachwerk im Drempel bzw. in den Gie-
beldreiecken in einem pittoresken Landhausstil
erbaut. Jeweils nach Norden zur Straße entstan-
den zum Hochparterre Wintergärten mit Balkon-
anlagen zum Obergeschoss, bei Nr. 14 in Holz
und bei Nr. 12 massiv mit einem jüngeren, unför-
migen Ausbau. Das größere, zweigeschossige
Wohnhaus Nr. 14 wurde nach Fertigstellung von
Ohagen an Prof. Kröncke verkauft. Es befindet
sich in städtebaulich dominanter Ecklage zum
historischen Teichenweg. Im Hochparterre ist zur
Straße die übliche Raumfolge mit Esszimmer,
Salon und Wohnzimmer angeordnet. Die moder-
ne Verblendung der einst durchbrochenen Holz-
Langer Wall 16A/ Ecke Auf dem Steinweg von 1924, Kellmann, 19.03.2016
brüstung zum Balkon wird als störend empfun-
den. Das Zierfachwerk mit den Fächerrosetten in
den Brüstungsfeldern der Giebel war ursprüng-
lich ebenso wie die Befensterung monochrom
deckend in Rotbraun gefasst. Das kleinere, ein-
bis zweigeschossige Haus Rabbethgestraße 12
ließ der Rentier Alexander Mann erbauen. Der
Kniestock über dem eingeschossigen Westteil
und die beiden mit Schwebegiebel zum zweige-
schossigen Seitenrisalit ausgeführten Ziergiebel
sind in einem dekorativen Fachwerk zur Ausfüh-
rung gekommen. Die ehemalige Balkonbrüstung
zum Obergeschoss erhielt ebenso wie der Win-
tergarten im Hochparterre als Füllung für die Brüs-
tungsfelder teppichartig gemusterte Steinzeug-
fliesen. Das Haus mit der naturroten Eindeckung
aus Doppelmuldenfalzziegeln verfügt über einen
großzügigen Grundriss mit jeweils sechs Zim-
mern pro Geschoss.
Mägdebrink: An einer Seitenstraße der Rabbeth-
gestraße östlich des Münsterkirchhofes steht auf
einem großen Gartenstück in einem parkartigen
Gelände eine zweigeschossige Villa mit einem
hohen Walmdach in einem seinerzeit modernen
Landhausstil, Mägdebrink 6 (vgl. Bürgermeister-
wall 3 und Hubeweg 9). Nach Bauplänen des ört-
lichen Maurermeisters Friedrich Dehne (Ohagen
Nachfolge) von August 1911 entstand der Bau im
Auftrag von Karl Gade. Die Villa über einem hohen
Sockelgeschoss mit dem Halbkeller wird in der
Mittelachse über eine offene Loggia aus einem
grob bearbeiteten Natursteinmauerwerkerschlos-
sen. Zusätzlich wird die Mittelachse durch ein
Zwerchhaus mit einem großen Treppenhausfens-
ter über dem Zwischenpodest betont. Allein die
farbig gefassten Fensterläden mit fein profilierten
Sohlbänken gliedern die hell verputzten, schlich-
ten Außenwände in beiden Vollgeschossen über
dem beigefarbigen Natursteinmauerwerk des
Rabbethgestraße 4 bis 2, Knoche, 05.11.2008
Rabbethgestraße 14-10, um 1910, StAE
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