Fliegende Blätter (13.1851 (Nr. 289-312))

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Ballade.

Liebchen, sprach ein junger Ritter,
Herzensliebchen, weine nicht,

Zwar, das Scheiden wird mir bitter;
Doch mich rufen Ehr' und Pflicht.

Friedlich bei einander wohnen
Tiger, in dem dunklen Hain;

Doch mit Schwertern und Kanonen
Stürmt der Mensch auf Menschen ein.

Lebe wohl! er stieg zu Pferde,
Flog in's ferne Kampfgefild'
Und das Fräulein sank zur Erde
Wie ein unbelebtes Bild.

In die stillen Klosterzellen

Sehnte sich ihr scheuer Schmerz

Und der Furcht und Hoffnung Wellen
Stteiften wechselnd durch ihr Herz.

Einstmals ließ bei Nacht ihr Jammer
Ihren Thränen freien Lauf,

Horch! — da schlich — was — durch die Kammer
Zog des Bettes Vorhang auf.

Und als sie darob erschrocken,
Auf vom feuchten Kiffen sah,

Stand — mit Blut — gefärbten Locken

Todtenbleich ihr Ritter da.