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Der Friedenshäuptling. 181

ewig falsch bleibt, bis ihnen der Wein die Zunge öffnet. —
Drum fressen wir sie, wo wir ihrer habhaft werden!" >
Mit diesem Beschlüsse zufrieden, klopfte jede Rothhaut ihre
Pfeife aus und ging belehrt und erbaut in ihr Wigwam zu-
rück. — Kixib iz i aber, der Hohn Qwaqwakuhkakuh's

machte. — Es wurden nun in vielerlei Sprachen lange Reden
gehalten, die alle sehr gut gewesen sein müssen, denn die Leute
trommelten unaufhörlich mit Händen und Füßen, als wollten sie
einen Siegestanz aufführen. Am dritten Tage kam auch die
Reihe an mich. Ich bestieg einen mit grünem Tuche bchan-
genen hölzernen Kasten und sagte, was ich zu sagen hatte, in
vielen, vielen Worten, denn so muß man den Deutschen kom-
men, sonst gilt man nichts. Ob es den Anwesenden gefallen
weiß ich nickt, die schrieen wenigstens in einem fort „Bravo!"
und „Finis \u und klatschten dazu und als ich zuletzt dem alten
„Pauj" den Vorschlag machte, das Calumet mit mir zu rau-
chen und ihm daffelbe im Namen unseres Stammes gab, so
war ein Geschrei und Getöse, daß ich schon glaubte,. sie wollten
einander Alle fressen."

„Am Ende dieses Tages kamen wir Alle noch einmal zu-
sammen, tranken vielen Feuerwein, schwuren uns ewigen Frie-
den und Bruderliebe und ich war ganz glücklich, bis der alte
Pauj taumelnd und mit feurigen Augen auf mich zu kam
und schluchzend sagte: „Qwa — Qwa — qwa — kuh —
ka — kuh! Ev — le Roth — haut! La — aß dich fre -—
essen vo — or Sie — ebe!" Auf diese unbedachte Aeußerung
erschrack ich dergestalt, daß ich sogleich den anderen Tag ab-
reifete. — Ihr seht daraus, daß bas Bleichgesichtergcschlecht

Theil der Anwesenden hatte keine Skalpe mehr auf dem Haupte,
während ein anderer Theil sich mit fremden Skalpen so gut
bedeckt hatte, daß man hätte glauben sollen, sie wären die
eigenen. Am ersten Tage wurde um Ordnung zu halten ein
alter deutscher Häuptling, ich glaube er hieß Pauj, zum Ober-
häuptling gewählt, wahrscheinlich, weil er den größten Skalp
verloren hatte und ihm zum Zeichen seines Amtes ein klingen-
des Ding gegeben, mit dem er fortwährend einen großen Lärm

schlug vor seinem Vater her zehn Räder in der Luft, um ihm
nach Art der Frankofurter eine hochachtungsvolle gute Nacht
zu sagen. —

Der verliebte Mediziner.
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Der Friedenshäuptling" "Der verliebte Mediziner"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Reinhardt, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Versammlung
Gebet <Motiv>
Glocke <Motiv>
Beter <Motiv>
Kirchenbau
Indigenes Volk <Motiv>
Redner
Karikatur
Kind <Motiv>
Zelt <Motiv>
Satirische Zeitschrift
Amerika

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 13.1851, Nr. 311, S. 181
 
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