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Herrn Graf's Tagebuch über eine Neise nach »Prag und Wien.

Der beriemte deutsche alte Volksdichter Ida von Hahahn
(welches sogar ein weiblichtes Frauenzimmer und noch dazu eine
Gräfin aus das Althinderpoinmersche Land sein soll !) Hat nach
!die Mehlodie von das alte wunderschöne Volkslied:
Ich bin liederlicht, du bist liederlicht,
Wir sein liederlichte Leite,
jein anderes Lied gedichtet, welches allemal in die letzten Zeilen
den sogenannten Referentarius Hat:
'S giebt nur a Kaiserstadt,
'S giebt nur a Wien!
Ei da muß prächtich sein,
Da möcht i hin!
Diese einfache wenn auch unohrdiegrafische Boehsie hatte
mich immer sehr ergriffen, wenn ich sie hatte gehört, so daß
ich endlich dachte: Selbst ist der Mann, zumal wenn die Frau
nicht mit dabei ist! Also warum sollte ich nicht? Bin ich
doch vorigtes Jahr bei das Haubtschießen sogar Schitzenkönig
geworden und nun auch Haubtmann von unsre ganse Komm-
bahnie, welches in Grin mit goldnen Knebfen und goldne
Ehpoletse nebst Federhut besteht. Kohle hat mich in den vollen
Ohrnahte abgemalt, wie ich grade komanthiere: bei Fuß Gwerrr!
Abtreten! Rihrt Euch ! (Welches letzte Komantho meine Schitzen
anfangs immer gar nicht begreifen konnten und sich gegenseitigt
abschittelten, weil sie dachten, daß Hierdarin die milcthcerifche
Rihrung bestehen thete.)
Also in diese imbosande Stellung hat mich grade mein
lieber Mahlermeifter Kohle abgebohrdrehthiert und hinten, weil
es ein Familichenstick soll sein, meinen Fritze auch mit ange-
bracht, welcher mir eine Borzion Butterbämmechen mit Zerr-
fehlatwurst aus den Ecksehrzierblatz hinausbringt. Meine Frau
wollte auch mit auf das Bild angebracht sein, aber Kohle sagte,
das ginge nicht, weil auf die alten Nitterbilder immer auch


nur der männliche Stammbaum sich befindet und das weibliche Fa-
milichenbersohnal auf die Rickseite oder auf ein gans andres Bild.
Aber ich komme immer mehr in meine heislichen Fami-
lichenangelegenheiten, welches ich nicht beabsichtige, sondern nur
eine Rciscbcschreibung. Also ich ließ mir einen Reisebaß geben,
worauf ich als Gefolge meinen Sohn Fritze und den Mahler-
meister Kohle mit Hineinbringen that, um nach die beriemte Haubt-
und Weltstadt Wien zu reisen, wobei man auf den Wege auch
die alte Seestadt Prag mit konnte umstoßen, welche ja auch in
die Weltgeschichte immer eine große Rolle gespielt hat.
Damit ich aber mit Wirde kennte überall auftreten, so

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Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Herrn Graf's Tagebuch über eine Reise nach Prag und Wien"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Stauber, Carl
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Militär <Motiv>
Bildnis <Motiv>
Sohn <Motiv>
Offizier <Motiv>
Karikatur
Uniform <Motiv>
Vater <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 24.1856, Nr. 566, S. 105

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Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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