Fliegende Blätter (32.1860 (Nr. 757-782))

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Der Pfirigstkömg.

Nacherzählt von K. M. Kertbeny.

1.

Die Tafelrunde.

In Mittc der zwanziger Zähre begannen bekanntlich
in Ungarn allerlei Reformen. Am lebhaftesten griff man nach
jedem Mittel, die Pferdezuebt zu heben und zu veredeln, viel-
leicht, weil sich gerade in diesem Zweige das Nützlicke mit
dem Angenehmen verbinden ließ. Bevor noch jene, in der
hyppologischen Welt so hockberühmten Zentralwettrennen zu
Pest und Clausenburg auskamen, und zu späterem Glanze aus-

blühten, war als deren Vorläufer ein aus alte Sitte gestütz-
tes Volksfest wieder in Schwung gebracht worden, das söge
nannte „Pfingstkönigthum." Die Comitatsregierung, oder
die Gutsherrschaft, pflegten nämlich eine Dotation zu macken,
oder zeitweilig dafür einzustehen, daß derjenige Bursche, welcher
im Wettritte Sieger blieb, von da ab ein Jahr hindurch
„Psingstkönig" sei, belehnt mit verschiedenen Souveränitäts
rechten, davon die hauptsächlichsten waren: während des ganzen
Jahres seiner Herrschaft das Trinken gratis in jeder Kneipe

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