Plaudereien.
Aehren vom Acker der Weisheit.
(Aus den Papieren des Schusters von Jspahan.)
So Dir in Liebesgluth das Herz entfacht,
Gedenke, wie's die weise Köchin macht,
Sobald ein Topf im Ueb erlaufen ist:
Drei Mittel gibt's; indem sic Wasser gießt,
Ist cin's, indem das Feuer sie erstickt,
Das zweit', den Topf vom Feuer rückt,
Das dritte; so vertreibt sie's;
Doch ist die Supp' verbrannt, so bleibt sie's.
(Die zwei Minister.) Ein erst kürzlich er-
nannter Minister begab sich in das Ministerium, um
sein Portefeuille zu übernehmen. Er begegnete auf
der Treppe Herrn von G., welcher cs so eben abgege-
ben hatte. „Was gibt cs Neues?" fragte der Ermi-
nister. — „Gar nichts", erwiderte Jener, „als daß ich
hinauf gehe und sic herunter!"
Das eifersüchtige Stubenmädchen.
(Aus dem Studcntcnlcbcn.) Armer Gym-
nasialschüler: „Herr Doktor, ich möchte pc ganz er-
gebenst um einen Kosttag gebeten haben." — Dokror.
„Zeig' einmal deine Zeugnisse; (sie lesend) aber tu
hast ja lauter schlechte Klassen!" — Lchülcr. ,,^'n
wissen's, ich muß vom Untcrricktgcben leben unt a
komm' ich vor lauter Unterrichten gar nicht zum Lernen.
mir gesagt hat:
Sie kaum glauben
^mfc, Deine Frau ist sehr hübsch!" das können
(Das Kreuz.) Mann: „Frau, id> habe ein
r5u^ aug ^cr Kirche genommen; was soll ick damit
anfangen?" — Weib: „Thu's zurück an Drt und
Stelle!" - Mann: „So -
„Reich' mir die Hand, mein Leben,
Komm' in die Kirch' mit mir!"
Gefährliche Hilfe.
(Uneigennützige Liebe.) Schulze (hinter ihm
j einige Bauern): „Wir möchten ihn aber doch nit , den
pcrrn Schullehrer!" — Amtmann: „Die Gründe,
' ^ gegen ihn vorbringt gelten gar nickts, ihr sollt
und mußt ihn nehmen." - Schulze: „Na, wenn
in nehmen müssen, da woll'n wir'n nur nehmen und
• . °. e.n wir'n auch recht lieb hab'n, denn g'wöhnlich
rw m das, was man am liebsten bat, am ersten
wieder abg'nommcn." ’ ’
eifersüchtige Stubenmädchen.
Frau: „Du gefällst mir, mein Kind, wenn Du
willst, so kannst Du am Montag in meinen Dienst treten."
Stubenmädchen: „Ich küß' die Hand,' gnädige
Frau, ich werde recht fleißig sein, um Ihre Zusricdcn-
heit zu erlangen, denn Sic können kaum glauben, wie
lange ich schon einen solchen Dicnstplatz, wie den Ihri-
gen, gesucht habe, bloß wegen meinem Liebhaber, denn
ich bin schrecklich eifersüchtig, und wie sehr es mick in
meinen früheren Diensten gesckmcrzt hat, wann er zu
.Gnädige Frau! ich verspreche Ihnen, nach Kräften unter
• .»»»feil!" — Das kleine Söhnchcn: „Nein,
■“ \n
die Arme zu greifen!
nein! bitte, thu'n Sie das nicht, Mama ist zu
Aehren vom Acker der Weisheit.
(Aus den Papieren des Schusters von Jspahan.)
So Dir in Liebesgluth das Herz entfacht,
Gedenke, wie's die weise Köchin macht,
Sobald ein Topf im Ueb erlaufen ist:
Drei Mittel gibt's; indem sic Wasser gießt,
Ist cin's, indem das Feuer sie erstickt,
Das zweit', den Topf vom Feuer rückt,
Das dritte; so vertreibt sie's;
Doch ist die Supp' verbrannt, so bleibt sie's.
(Die zwei Minister.) Ein erst kürzlich er-
nannter Minister begab sich in das Ministerium, um
sein Portefeuille zu übernehmen. Er begegnete auf
der Treppe Herrn von G., welcher cs so eben abgege-
ben hatte. „Was gibt cs Neues?" fragte der Ermi-
nister. — „Gar nichts", erwiderte Jener, „als daß ich
hinauf gehe und sic herunter!"
Das eifersüchtige Stubenmädchen.
(Aus dem Studcntcnlcbcn.) Armer Gym-
nasialschüler: „Herr Doktor, ich möchte pc ganz er-
gebenst um einen Kosttag gebeten haben." — Dokror.
„Zeig' einmal deine Zeugnisse; (sie lesend) aber tu
hast ja lauter schlechte Klassen!" — Lchülcr. ,,^'n
wissen's, ich muß vom Untcrricktgcben leben unt a
komm' ich vor lauter Unterrichten gar nicht zum Lernen.
mir gesagt hat:
Sie kaum glauben
^mfc, Deine Frau ist sehr hübsch!" das können
(Das Kreuz.) Mann: „Frau, id> habe ein
r5u^ aug ^cr Kirche genommen; was soll ick damit
anfangen?" — Weib: „Thu's zurück an Drt und
Stelle!" - Mann: „So -
„Reich' mir die Hand, mein Leben,
Komm' in die Kirch' mit mir!"
Gefährliche Hilfe.
(Uneigennützige Liebe.) Schulze (hinter ihm
j einige Bauern): „Wir möchten ihn aber doch nit , den
pcrrn Schullehrer!" — Amtmann: „Die Gründe,
' ^ gegen ihn vorbringt gelten gar nickts, ihr sollt
und mußt ihn nehmen." - Schulze: „Na, wenn
in nehmen müssen, da woll'n wir'n nur nehmen und
• . °. e.n wir'n auch recht lieb hab'n, denn g'wöhnlich
rw m das, was man am liebsten bat, am ersten
wieder abg'nommcn." ’ ’
eifersüchtige Stubenmädchen.
Frau: „Du gefällst mir, mein Kind, wenn Du
willst, so kannst Du am Montag in meinen Dienst treten."
Stubenmädchen: „Ich küß' die Hand,' gnädige
Frau, ich werde recht fleißig sein, um Ihre Zusricdcn-
heit zu erlangen, denn Sic können kaum glauben, wie
lange ich schon einen solchen Dicnstplatz, wie den Ihri-
gen, gesucht habe, bloß wegen meinem Liebhaber, denn
ich bin schrecklich eifersüchtig, und wie sehr es mick in
meinen früheren Diensten gesckmcrzt hat, wann er zu
.Gnädige Frau! ich verspreche Ihnen, nach Kräften unter
• .»»»feil!" — Das kleine Söhnchcn: „Nein,
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die Arme zu greifen!
nein! bitte, thu'n Sie das nicht, Mama ist zu
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Das eifersüchtige Stubenmädchen" "Gefährliche Hilfe"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 32.1860, Nr. 760, S. 31
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg