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Plaudereien.

55

Ein neues lieb vom lieben vieh.

Die aufmerksame Quartierfrau.

Es gibt viel schöne thiere,

Auf Gottes weiter wclt,

Kamcclc, esel, stiere —

Ist alles wol bestellt.

Kamee! und esel tragen
Viel lasten, grosz und schwer,

Und müssen sich stets plagen,

Haben kein vergnügen mehr.

Die oren gar, die schlägt man
Mit art und mcsser todt,

Hackt, kocht und brät, verspeist dann
Sie noch zum abcndbrot.

Die Hunde aber springen
Mit lustigem gcbcll,

Die vögclcin, die singen
So sein und klar und hell.

Warum die Vögel singen
So hell und klar und fein?

Es kann nun mal nicht alles
Kamee! und esel sein.

(Modernes Rechcncrempel.) „Mama, aber Mama,"
ruft fast athcmlos die kleine Emilie, aus der höher» Töchterschule
heimkehrend, „denke Dir nur, zweihundert neue Lieutenants
werden jetzt ernannt! Wenn nun diese alle heirathcn sollen
und müssen einzeln eine Kaution von fünfzchntausend Gulden
erlegen, so macht dieß eine Gcsammtsumme von drei Millionen
Gulden! aber sage mir doch um Gotteswillcn, wo sollen wir
armen Mädchen denn nur dieß viele Geld dazu hernchmen?"

Das Opfer der Zeit.

Nächtige Schauer umhüllen gespenstisch die düstere Waldung
Und der Käuze Gekreisch gellt durch die stürmische Nacht;
Windsbraut rast und knickt die Wipfel der trotzenden Eiche,
Während des Donners Geröll' dröhnt nach gewaltigem Schlag.
Wehe Dir, Wand'rcr, der Du flüchtigen Fußes dahincilst,
Selbst des Entsetzens Bild in die entsetzliche Nacht.
Flatternden Haares, den starren Blick voll dumpfer Verzweiflung
Flieht er, Ocdipen gleich, von den Dämonen gepeitscht.
Welche Summe der Scheckd belastet Dich, Mann der Erbarmniß,
Warbst Du die Mutter, wie Er; schlugst Du den Vater

im Streit;

Brach die Treu Dir die Gattin, fielen die Söbnc im Kampfe,
Trieb Dich der Feinde Wuth fort von dem heimischen Hecrd?
Nicht hetzt ihn der Erinnyen Haß dem Tode entgegen,

Ein viel größeres Weh war's, dem sein Geist unterlag.
Hemme den Schritt, Unglückseliger; vor Dir dehnt sick der

Abgrund,

Grauscnhaft anzuseh'n, stehe Verblendeter — — weh!
Stürzend, begrub ihn die gähnende Schlucht. Ach, was war

sein Vcrhängniß?

„Mit Vierhundert gekauft — mit Hundertncunzig verkauft!"

„'S Fleisch riecht wohl schon e Bisl, — dcßwegcn bring'
ich aber ein Paar Stückeln mehr!"

(Theures Nichtwissen.) Referendar: „Das weiß
ich nicht!"— Präsident: „Das sollten Sie aber doch wissen,
wofür bezahlt sic denn der Regent?" — Referendar: „Der
Regent bezahlt mich für das, was ich weiß; wollte er mich
für das bezahlen, was ich nicht weiß, so reichte dazu seine
eigene Einnahme nicht hin!"

Juridische Deklination.

Der Untersuchungsrichter ist der Mmioativus;

das Bezirksgericht der
die Finanzkammcr der
der Staatsanwalt der
der Verthcidiger der
der Eisenmcistcr der

Genitivus;
Dativus;
Accusativus;
Vocativus;
Ablativus.

(Wirthshausregcln.) Ein Wirth ohne Tabaksdose
ist ein Bückling ohne Salz. — Eine hübsche Wirthin zügelt
mehr Gäste als sieben rothköpfige Kellnerbubcn.

(Etymologie.) „Welches ist der schlechteste Buchstabe?"
— „Der Buchstabe Z!" — „Warum?" — „Weil nichts
hinter ihm ist!"

I
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Die aufmerksame Quartierfrau"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Militär <Motiv>
Unterkunft
Ausgleich
Speise <Motiv>
Fleisch <Motiv>
Fäulnis
Karikatur
Menge
Hausfrau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 32.1860, Nr. 763, S. 55
 
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