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69

Gewerbefreiheit!

Keine

Stelle brachte. Man wird nun fragen: Womit hat Anna

Barbara Haubcnbergerin diese schreckliche Strafe verdient? Die
Antwort hieraus ist am Besten aus der Physiognomie der Dc-
linqucntin zu lesen. Wer diese glühend habgierigen Augen,
diese unzunftmäßige Nase, diese destruktiven Mundwinkel mit
Aufmerksamkeit betrachtet, der wird sich wohl nicht wundern,
wenn ihm die Mittheilung wird: Anna Barbara Haubenber-
gcrin hat nicht nur wälsche Nüsse, sondern auch, wozu sic
durchaus nicht berechtiget war — um zwei Kreuzer Hasel-
nüsse verkauft.

Moral.

So erntet Leichtsinn seine bösen Früchte,

Vernichtet wird das Glück und seine Lust,

Dieß lehret diese traurige Geschichte,

Prägt, Leser, dieses fest in Eure Brust.

Nur edle Tugend erntet reichen Segen,

Begleite sie Euch Alt' auf Euren Wegen.

Zweite Ausstellung.

Verbrcchcnsgeschich tc.

Cyprianus Rüpelberger, 42 Jahre alt, Sohn eines
j Metzgers, wurde als Knabe von seinem pflichtvergessenen Va-
I tcr sehr häufig mit in die Schlachtbank genommen, um dem
! Schlachten des Viehes zuzuschcn und sich st zu seinem zu-
i künftigen Berufe — der Vater hatte ihn zum Metzger be-
! stimmt — vorzubcreite».

Herangewachscn, übernahm Rüpclbergcr die väterliche
, Mctzgergerechtsamr, verdarb aber bald auf derselbe» und wurde

Bierwirth. In seiner rohen Gcmüthsart war aber keine Aen
dcrung zum Besseren vor sich gegangen, und so kam es, daß
er eines Tages, allen bestehenden Verordnungen zum Hohne,
obgleich sie wohl kennend, an eine rechts- und gesetzunkundige
Köchin, zum Aergcrniß der ganzen Nachbarschaft, — zwei
rohe Würste über die Gasse verkaufte!

Moral.

Ost Mancher muß in Arbeit leben,

Find't kaum die Nahrung vor sein'» Mund,

Auf einmal folgt auf seinen Wegen
Viel Rcichthum, und dann nicht gesund,

Er welket ab als wie die Wiesen,

Zerfällt als wie ein morscher Baum,

Sein Glück kann er nicht mehr genießen,

Weil Alles ist ein leerer Traum.

Dritte Ausstellung.

VcrbrcchcnSgcschichte.

Anna Maria Hcuhammcl, gcb. Lautenbacher, wurde im Jabre
1824 in einer nicht unbedeutenden deutschen Stadt geboren.

Schon in früher Jugend warf sie die barmlosestcn ihrer
! Gespielinnen mit Schnceballcn, zwickte sie, las lieber Romane
und dcrgl., als die Bibel, und hcirathetc in ihrem einund-
zwanzigsten Jahre den bürgerlichen Kaminkehrermeister Jakob
Hcuhammcl allda. Ihr Leumund blieb st ziemlickr ungetrübt,
bis nach kaum einjähriger Ehe Jakob Heuhammel mit Tod
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Keine Gewerbefreiheit!"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

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Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Gastwirt
Prangerstrafe
Pranger
Fleisch
Gewerbefreiheit
Karikatur
Straftat
Verkauf
Junge Frau <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 32.1860, Nr. 765, S. 69

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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