Meyer und Isolde rc.
Der bestrafte böse Wunsch.
Am Felde einst ein junger Has'
Bei einem großen Krautkops saß,
Dort thät er sich verstecken,
Und ließ sich's weidlich schmecke».
„Wie herrlich möcht' das Leben mein
In diesem schönen Krautfeld sein!"
So spricht der junge Hase
Und schnuppert mit der Nase.
„Der Zager aber und der Hund
Die treibcn's wirklich gar zu bunt,
Sind's, die mein Loos verbittern,
Die stets mich machen zittern.
D'rum wünsch' ich dorthin mir zunächst
Die Beiden, wo der Pfeffer w ä ch st,
Dann hätt' ich keine Sorgen,
War' glücklich und geborgen."
Der Hase sprach's. Mit einem Mal
Erfolgt ein Blitz — und dann — ein Knall —
Q, welch' ein schlimmer Treffer!
Der Has' liegt selbst — im Pfeffer!
Da stürzt' Meyer, bautz! erblasend
Todt mit sammt Isolden um.
Durch das grüne Kleid vergiftet,
Ward dicß Unheil angcstiftet,
Liegen, die erst froh man sah,
Jetzt als todte Leichen da.
Hilfe war nicht mehr von Nöthen,
Denn sie waren mausetodt.
Wahr ist doch der Spruch von Göthen:
Gestern blas und Heute roth!
Ach, man könnt mit warmen Milchen
Doch das Gift nicht mehr vertilgen;
Tödtlich biß des Todes Zahn
Meycrn und Isolden an.
Doch das Volk verlangte wüthend
Rache für der Dreic Mord,
Und man stürmte, Böses brütend,
Zu dem Fabrikanten fort.
Dort faßt man den grünen Färber,
„Der ist Schuld," schrie man, „d'rum sterb' er!"
Und eh' wieder er entschlüpft,
Ward der Färber aufgeknüpft.
Nebst dem Schneider hat begraben
Man das todte Liebespaar.
Durch des Giftes grüne Gaben
Alles dies geschehen war.
D'rnm ihr Mädchen, groß und kleine,
Traut nie keinem grünen Scheine;
Euch und auch das Publikum
Bringen grüne Kleider um! A. B.
Der bestrafte böse Wunsch.
Am Felde einst ein junger Has'
Bei einem großen Krautkops saß,
Dort thät er sich verstecken,
Und ließ sich's weidlich schmecke».
„Wie herrlich möcht' das Leben mein
In diesem schönen Krautfeld sein!"
So spricht der junge Hase
Und schnuppert mit der Nase.
„Der Zager aber und der Hund
Die treibcn's wirklich gar zu bunt,
Sind's, die mein Loos verbittern,
Die stets mich machen zittern.
D'rum wünsch' ich dorthin mir zunächst
Die Beiden, wo der Pfeffer w ä ch st,
Dann hätt' ich keine Sorgen,
War' glücklich und geborgen."
Der Hase sprach's. Mit einem Mal
Erfolgt ein Blitz — und dann — ein Knall —
Q, welch' ein schlimmer Treffer!
Der Has' liegt selbst — im Pfeffer!
Da stürzt' Meyer, bautz! erblasend
Todt mit sammt Isolden um.
Durch das grüne Kleid vergiftet,
Ward dicß Unheil angcstiftet,
Liegen, die erst froh man sah,
Jetzt als todte Leichen da.
Hilfe war nicht mehr von Nöthen,
Denn sie waren mausetodt.
Wahr ist doch der Spruch von Göthen:
Gestern blas und Heute roth!
Ach, man könnt mit warmen Milchen
Doch das Gift nicht mehr vertilgen;
Tödtlich biß des Todes Zahn
Meycrn und Isolden an.
Doch das Volk verlangte wüthend
Rache für der Dreic Mord,
Und man stürmte, Böses brütend,
Zu dem Fabrikanten fort.
Dort faßt man den grünen Färber,
„Der ist Schuld," schrie man, „d'rum sterb' er!"
Und eh' wieder er entschlüpft,
Ward der Färber aufgeknüpft.
Nebst dem Schneider hat begraben
Man das todte Liebespaar.
Durch des Giftes grüne Gaben
Alles dies geschehen war.
D'rnm ihr Mädchen, groß und kleine,
Traut nie keinem grünen Scheine;
Euch und auch das Publikum
Bringen grüne Kleider um! A. B.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Meyer und Isolde, oder die dreifache giftgrüne Morithat zu Leipzig" "Der bestrafte böse Wunsch"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 32.1860, Nr. 768, S. 95
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg