Neuestes Naturheilverfahren
den Menschen die elektrischen und magnetischen Lebensgeister
wieder in Thätigkeit und Wirksamkeit kommen. Die Vorkehr-
ung ist sehr einfach: eine mit Plüsch beschlagene Bank, auf
die sich der Patient mit dem Oberkörper festbinden läßt, ist
Alles. Der Unterkörper hat vollständig freien Spielraum. Es
ist einleuchtend, daß die Natur auf dies, unbegreiflicher Weise
erst jetzt entdeckte Verfahren schon hinwcist, wie aus dem
Bau des Menschen genügend hervorgeht. Kein Geschöpf ist
für dies Verfahren so geschaffen, >vie der Mensch, weshalb wir
auch ohne marktschreierische Anpreisung wohl behaupten dür-
fen, daß dasselbe den Vorzug vor allen andern bald haben
wird. Nach diesen, im Anfänge sich ans vier bis sechs Nie-
dersenkungen eines Haselnnßstockes von Seite gesunder, früher
'als Fuhrkuechte fungirender Menschen, tritt der Patient in
den Speise- und Concertsaal, woselbst Jeder eine Portion
Suppe, Fleisch und Gemüse (Sonntags Braten) verzehren
kann. Nachmittags wieder einige Stunden Beschäftigung in
der Cultur. Vor dem Abendessen wieder obengenannte Nieder-
schläge von Seite des den Apotheker ersetzenden Individuums,
auf den Sitz alles Nebels. Schlafzeit von acht Uhr Abends
bis fünf Uhr Morgens. Vvrhergegangene Beobachtungen
lehren, daß bei pünktlicher Befolgung dieser neuen Kur-
methode, die das kostspielige Reiten und das zeitraubende
Turnen unnütz macht und doppelt ersetzt, sich außerordentlich
kräftige Naturen entwickeln. —
Für das schöne Geschlecht, für welches unsere Anstalt
besonders segensreich zu wirken verspricht, sind natürlich weib-
liche Individuen angcstellt, welche in dieser Eigenschaft ge-
wiß nichts zu wünschen übrig lassen, indem wir nicht ohne
große Opfer einige Oberländer Viehmägde und Hamburger
Fischweiber verschrieben haben.
Sichere Heilung gegen Nervenschwäche, Stockungen im
Blute, Congestionen, Hypochondrie, Melancholie, Migraine,
Magenlciden, verdorbene Säfte, Unordnung in den Funktionen,
^chlaganfälle, Zipperlein, Podagra, Appetitlosigkeit, Unlust
zum Theaterbesuch, gestörte Verdauung, unglückliche Liebe rc.
Diese neue Naturheilmethode kann in den meisten Krank-
heitsfällen deshalb nicht genug empfohlen werden, weil, wenn
'*c ^fett sollte, wenigstens unter richtiger ärztli-
cher Aufsicht angewendet, niemals schaden kann. Die Anstal!
icgt in einer angenehmen Gegend Mitteldeutschlands und ist
- ärztliche Aufsicht bestens gesorgt. Es ivird den Leidenden
eie iebevollstc Behandlung gewidmet. In dem comfortabli
ge amen Kurhause sind ganze Wohnungen für Familien, so-
vie auch einzelne Zimmer zu haben. Die Hausordnung unk
Mlrmcthode besteht im Wesentlichen in Folgendem: Des Mor-
®tn* Milch und ein Stück Schivarzbrod. (Sollt!
m.fL/11 Cl'tCK ?a9 noc§ nicht munden, kann sich's der Paticm
, .C11' ,er Mrd noch 'mal froh sein, wenn er etwas bei
™ emem Mt verschließbaren Kasten hat.) Nach den
Lüal 'L “numt der Patient, je nach Alter oder dem Krank-
(„vf - *nU C' ™ E>nckc, einen Spaten oder Rechen, in gaip
. “ l8«t rtaflcn einen nach neuester englischer Art vor-
trefflich constrmrten Schubkarren und Hilst unter der Leitunc
nue eigens hiezu augcstelltcn Gärtners die zum Kurhaus«
ge)vrigcn sechs Tagwerk Weide kultiviren. Im Anfänge dci
nt,, orgens ein paar Stundcu gemäßigte Arbeit, dam
paziergang zu Hause; Ruhe. Vor Tische ivird in einen
h Eigenen Pavillon (nebeuan gut besetzte Orchcstermusik
^ der Weise wie oben ausgeführte Zeichnunc
« u eu c, in eine mäßige Erwärmung versetzt, wobei uanieut-
t ) icrvorzuhebcn, daß durch dus Fluidum von einem gesun-
den Menschen die elektrischen und magnetischen Lebensgeister
wieder in Thätigkeit und Wirksamkeit kommen. Die Vorkehr-
ung ist sehr einfach: eine mit Plüsch beschlagene Bank, auf
die sich der Patient mit dem Oberkörper festbinden läßt, ist
Alles. Der Unterkörper hat vollständig freien Spielraum. Es
ist einleuchtend, daß die Natur auf dies, unbegreiflicher Weise
erst jetzt entdeckte Verfahren schon hinwcist, wie aus dem
Bau des Menschen genügend hervorgeht. Kein Geschöpf ist
für dies Verfahren so geschaffen, >vie der Mensch, weshalb wir
auch ohne marktschreierische Anpreisung wohl behaupten dür-
fen, daß dasselbe den Vorzug vor allen andern bald haben
wird. Nach diesen, im Anfänge sich ans vier bis sechs Nie-
dersenkungen eines Haselnnßstockes von Seite gesunder, früher
'als Fuhrkuechte fungirender Menschen, tritt der Patient in
den Speise- und Concertsaal, woselbst Jeder eine Portion
Suppe, Fleisch und Gemüse (Sonntags Braten) verzehren
kann. Nachmittags wieder einige Stunden Beschäftigung in
der Cultur. Vor dem Abendessen wieder obengenannte Nieder-
schläge von Seite des den Apotheker ersetzenden Individuums,
auf den Sitz alles Nebels. Schlafzeit von acht Uhr Abends
bis fünf Uhr Morgens. Vvrhergegangene Beobachtungen
lehren, daß bei pünktlicher Befolgung dieser neuen Kur-
methode, die das kostspielige Reiten und das zeitraubende
Turnen unnütz macht und doppelt ersetzt, sich außerordentlich
kräftige Naturen entwickeln. —
Für das schöne Geschlecht, für welches unsere Anstalt
besonders segensreich zu wirken verspricht, sind natürlich weib-
liche Individuen angcstellt, welche in dieser Eigenschaft ge-
wiß nichts zu wünschen übrig lassen, indem wir nicht ohne
große Opfer einige Oberländer Viehmägde und Hamburger
Fischweiber verschrieben haben.
Sichere Heilung gegen Nervenschwäche, Stockungen im
Blute, Congestionen, Hypochondrie, Melancholie, Migraine,
Magenlciden, verdorbene Säfte, Unordnung in den Funktionen,
^chlaganfälle, Zipperlein, Podagra, Appetitlosigkeit, Unlust
zum Theaterbesuch, gestörte Verdauung, unglückliche Liebe rc.
Diese neue Naturheilmethode kann in den meisten Krank-
heitsfällen deshalb nicht genug empfohlen werden, weil, wenn
'*c ^fett sollte, wenigstens unter richtiger ärztli-
cher Aufsicht angewendet, niemals schaden kann. Die Anstal!
icgt in einer angenehmen Gegend Mitteldeutschlands und ist
- ärztliche Aufsicht bestens gesorgt. Es ivird den Leidenden
eie iebevollstc Behandlung gewidmet. In dem comfortabli
ge amen Kurhause sind ganze Wohnungen für Familien, so-
vie auch einzelne Zimmer zu haben. Die Hausordnung unk
Mlrmcthode besteht im Wesentlichen in Folgendem: Des Mor-
®tn* Milch und ein Stück Schivarzbrod. (Sollt!
m.fL/11 Cl'tCK ?a9 noc§ nicht munden, kann sich's der Paticm
, .C11' ,er Mrd noch 'mal froh sein, wenn er etwas bei
™ emem Mt verschließbaren Kasten hat.) Nach den
Lüal 'L “numt der Patient, je nach Alter oder dem Krank-
(„vf - *nU C' ™ E>nckc, einen Spaten oder Rechen, in gaip
. “ l8«t rtaflcn einen nach neuester englischer Art vor-
trefflich constrmrten Schubkarren und Hilst unter der Leitunc
nue eigens hiezu augcstelltcn Gärtners die zum Kurhaus«
ge)vrigcn sechs Tagwerk Weide kultiviren. Im Anfänge dci
nt,, orgens ein paar Stundcu gemäßigte Arbeit, dam
paziergang zu Hause; Ruhe. Vor Tische ivird in einen
h Eigenen Pavillon (nebeuan gut besetzte Orchcstermusik
^ der Weise wie oben ausgeführte Zeichnunc
« u eu c, in eine mäßige Erwärmung versetzt, wobei uanieut-
t ) icrvorzuhebcn, daß durch dus Fluidum von einem gesun-
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Neuestes Naturheilverfahren"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)