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Ein heftiges Gewitter, welchem ein lang anhaltender
Regenguß folgte, hatte zwei Touristen bei einbrechendem
Abend gcnöthigt, in dem Wirthshausc eines kleinen, von
allen größeren Verkehrsstraßen abgelegenen, böhmischen Ge-
birgsdorfes einzukehren und dort zu übernachten. Der erste
der Reifenden war ein Berliner Rentier, welcher, dem
Staub und den Kloakenausdünstungen der preußischen Me-
tropole während der heißen Jahreszeit entflohen, sich auf
einige Wochen zur Erholung in dem freundlichen Schandau

rgnügungsrcise.

niedergelassen hatte, von wo aus er mit mehreren Badegästen
durch die wilde sächsische Schweiz über Hinterhermsdorf und
die in so romantisch-schöner Wildnis; gelegenen Schleußen nach
den Dittersbacher Felsen gewandert war, wo die Reisenden
sich zwei Tage verweilten und den dritten Tag zum Besuch
des Kaltenbergs bestimmten. Der Rentier aber, der kein
besonderer Freund vom langen, beschwerlichen Bergsteigen war,
hatte es vorgezogcn, mit Umgehung dieses Bergricscn über
Böhmisch-Kamnitz nach Tetschen und von da nach Schandau
zurückzukehren, und lehnte das Anerbieten eines Führers
mit dem Bemerken ab, daß er sich in den wildesten
Gebirgspässen der Tyrolcr und Schweizer Alpen stets zurecht
gefunden habe, fand eö aber doch für rathsam, sich von dem
allen Besuchern Dittersbachs wohlbekannten Gastwirth Michel
den Weg so genau als möglich beschreiben zu lassen und trat
nun gegen Mittag die Rückreise an. Aber kaum eine Stunde
unterwegs, kam er von der ihm bezeichneten Tour ab und
an drei sich kreuzende Waldpfadc, von welchen er den breitesten
wählte, mehrere Stunden lang denselben verfolgte, ohne nur
einem Menschen zu begegnen, den er hätte fragen können, in
welcher Gegend er sich befinde, und war noch glücklich genug,
bei Anbruch der Dunkelheit und dem immer näher heran-
ziehenden Gewitter das schützende Obdach des armseligen
Dorfwirthshauses zu erreichen.

Der zweite Reisende war ein Fabrikant aus Lommatzsch,
der von Böhmisch-Kamnitz aus den Weg nach Dittersbach
verfehlt, ebenfalls in eine Waldwildniß gerathen war und
dem Himmel dankte, als er unter Blitz und Donner die ersten
Hütten des Dörfchens erblickte, und von dem losbrcchenden
Regen durchnäßt, im WirthShause anlangte.

Die beiden Reisenden, welche ebenso verstimmt als müde
und hungrig waren, verzehrten anfangs schweigend ihr ein-
faches Abendbrot, da der Wirth, ein mürrischer, wortkarger


Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Eine gestörte Vergnügungsreise"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Gebirge <Motiv>
Polizeibeamter
Wasserfall <Motiv>
Urlauber <Motiv>
Bergdorf
Karikatur
Pass
Festnahme <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 43.1865, Nr. 1052, S. 73
 
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