I.
Ost Hab' ich es zu Dir gesagt,
Wenn wir im Wald gesessen,
Du solltest geh'n und glücklich sein
Und solltest mich vergessen.
Dann weintest Du und nicktest stumm,
Du hattest keine Klagen,
Doch sah Dein Ang' so flehentlich
Mich an, als wollt' es sagen:
Hast mir genommen Ruh' und Freud',
Doch soll Dich das nicht grämen,
So lass' .mir doch mein Herzeleid!
Willst Du mir Alles nehmen?
Jugendlieder.
II.
In meinem Stublein sitz' ich stille,
Dieweil es an die Fenster schneit;
Gedankenvolle Dämmerstunde,
Gedankenvolle Einsamkeit.
Und drunten wogt es in den Gassen,
Die Glocken läuten zum Gebet,
Da denk' ich Dein, die ich verlassen,
Da denk' ich Dein — wie's Dir wohl geht.
Ich press' das Haupt in meine Hände,
Mir wird so weh, so wunderlich,
Mir wird, als ob ich's sehen könnte,
Wie Du Dich grämst daheim um mich.
III.
Allnächtlich bin ich jetzt erwacht,
Ich weiß es nicht weßwegen,
Beim stillen Schein der Sternennacht
Und oft bei Sturm und Regen.
Und unstät senk' ich dann den Blick,
Den scharfen, hoffnungslosen,
Ich denk' an Unschuld und an Glück
Und an zerpflückte Rosen.
Die Glocke schlägt, die Stunden zieh'n
Durch's todtenstille Zimmer,
Ich werf mich her, ich werf mich hin
Und find' den Schlummer nimmer.
Abwehr.
6 Wissensdrang.
Jupiter am klarsten sehen können." Das Fräulein ruft:'„Das
ist wie die Unendlichkeit!" Das zweite Fräulein ist noch
schneller fertig und ruft: „Schön, wunderbar!" Die Dritte
ruft: „Prächtig, wundervoll!" Zuletzt schaut arrch der Doktor in
das Fernrohr: „Was ist denn das?" ruft dieser, „ich sehe
ja gar nichts!" „Versuchen Sie noch einmal," bittet der
Direktor. „Ich sehe wieder Nichts!" klagt der Doktor.
„Ach," ruft nun der Direktor, das Fernrohr prüfend, „ich
bitte die Damen tausendmal um Verzeihung, ich habe ver-
gessen die Klappe aufzumachen, die ich gestern vorgezogen."
„Sie haben mir da um zwei Kreuzer zu wenig heraus-
gegeben." — „Ich dachte, das sei für's Douceur." — „Ne,
dees Hab' ich nit g'habt, blos en Kaffee."
Jugendliedcr.
Ost Hab' ich es zu Dir gesagt,
Wenn wir im Wald gesessen,
Du solltest geh'n und glücklich sein
Und solltest mich vergessen.
Dann weintest Du und nicktest stumm,
Du hattest keine Klagen,
Doch sah Dein Ang' so flehentlich
Mich an, als wollt' es sagen:
Hast mir genommen Ruh' und Freud',
Doch soll Dich das nicht grämen,
So lass' .mir doch mein Herzeleid!
Willst Du mir Alles nehmen?
Jugendlieder.
II.
In meinem Stublein sitz' ich stille,
Dieweil es an die Fenster schneit;
Gedankenvolle Dämmerstunde,
Gedankenvolle Einsamkeit.
Und drunten wogt es in den Gassen,
Die Glocken läuten zum Gebet,
Da denk' ich Dein, die ich verlassen,
Da denk' ich Dein — wie's Dir wohl geht.
Ich press' das Haupt in meine Hände,
Mir wird so weh, so wunderlich,
Mir wird, als ob ich's sehen könnte,
Wie Du Dich grämst daheim um mich.
III.
Allnächtlich bin ich jetzt erwacht,
Ich weiß es nicht weßwegen,
Beim stillen Schein der Sternennacht
Und oft bei Sturm und Regen.
Und unstät senk' ich dann den Blick,
Den scharfen, hoffnungslosen,
Ich denk' an Unschuld und an Glück
Und an zerpflückte Rosen.
Die Glocke schlägt, die Stunden zieh'n
Durch's todtenstille Zimmer,
Ich werf mich her, ich werf mich hin
Und find' den Schlummer nimmer.
Abwehr.
6 Wissensdrang.
Jupiter am klarsten sehen können." Das Fräulein ruft:'„Das
ist wie die Unendlichkeit!" Das zweite Fräulein ist noch
schneller fertig und ruft: „Schön, wunderbar!" Die Dritte
ruft: „Prächtig, wundervoll!" Zuletzt schaut arrch der Doktor in
das Fernrohr: „Was ist denn das?" ruft dieser, „ich sehe
ja gar nichts!" „Versuchen Sie noch einmal," bittet der
Direktor. „Ich sehe wieder Nichts!" klagt der Doktor.
„Ach," ruft nun der Direktor, das Fernrohr prüfend, „ich
bitte die Damen tausendmal um Verzeihung, ich habe ver-
gessen die Klappe aufzumachen, die ich gestern vorgezogen."
„Sie haben mir da um zwei Kreuzer zu wenig heraus-
gegeben." — „Ich dachte, das sei für's Douceur." — „Ne,
dees Hab' ich nit g'habt, blos en Kaffee."
Jugendliedcr.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Jugendlieder" "Abwehr"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 50.1869, Nr. 1225, S. 6
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg