8, Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst- Erscheinen wöchentlich ein Mal. Subscriptivns- ,
3eit!,a"btun3en' sowie von allen Postämtern und MLL O preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr.
' bi tio n en angenommen. od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9 kr. od. 2'/- Sgr.
Der
August Kümmerlich war ein junger Schulw ^
von den Parzen das Geschick gewoben w , . ^chr
W Bauern es Dorfes Torfhaufen mit en «ot
Listen zu versehen, die ihnen
Uku§ Nutz und Frommen gereichen s mit de
mittags, nachdem er seine Zöglinge au . ^ ^
8uten Rath entlassen hatte, das Gelernte m ) ÄenT,
Tassen, schlürfte er „seinen Mokka", der .
Lar bald überzeugt hätte, daß er nicht ^ Dara
i>nn auch den Geschmack des Cichorienwassers ve tz
nahm er Garcke's Flora ans seiner kleinen Brblr
Rn Arm und wandelte den Dvrsweg entlang m
welches seine Gemeinde vor den üblen Einflüßen eu
Eivilisation schützte. Zwei Stunden war er bcrei o
und Quer gewandert; einige Ranunkeln, Re er
stellen des Bodens ansgelesen, und einige Arten ° er
waren bis jetzt das bescheidene Resultat seiner Forsch
geblieben und er schickte sich an, seine Schritte dem häuslich
Herde wieder zuzulenken. „Was mag wohl das sem,
Schatz.
dort hinten liegt?" sagte er zu sich selbst, und sandte bei dieser
Gelegenheit einen prüfenden Blick der Stelle zu, wo etwa
hundert Schritte entfernt, ein großer prismaförmiger Steiir
ans der Haide hervorsah. Als Jüngling, der mit dem nöthi-
gen Forschergeist und Trieb zur Weiterbildnilg beseelt ist,
scheute er einige Hindernisse nicht, die sich ihm in Gestalt
einiger Gräben in den Weg stellten, um den Platz zu er-
reichen, wo der wichtige Fall näher zu besehen war. August
Kümmerlich hatte also den Stein erreicht und verfiel auf
folgende Aeußerungen: „Vielleicht bildete dieser viereckige Stein
in heidnischer Vorzeit einen Opferaltar, wo unglückliche Ge-
fangene den Göttern geweiht und verbrannt wurden; seine
Lage auf etwas erhöhtem Boden und seine Größe deutet auch
schon darauf hin." Mit kühnem Satze war er auf dem
Stein, doch fing bald ein unheimliches Gefühl an, sich seiner
zu bemeistern: im Geiste sah er Unglückliche neben sich schmoren
und jämmerlich sterben und andere Bilder und Gedanken
durchbebten sein friedliches Gemüth. Schon wollte er die
Flucht ergreifen, als er zufällig mit dem Fuße etwas von
dem dicken Moose entfernte, mit dem der Stein bewachsen
war, so daß ein Theil der Oberfläche desselben blosgelegt
wurde. Ah! was entdeckte er da! römische Buchstaben in
den Stein gemeißelt! „Schade, daß ich kein Lateinisch ver-
stehe, doch ich will einmal sehen, ob ich nicht Etwas von der
Inschrift entziffern kann." Er kratzte das übrige Moos ab und
seine Bemühungen waren von dem schönsten Erfolge gekrönt, er
konnte bald seinen Augen folgenden Vers zum Studium vorlegen:
0 Wunner, o Wunner
Wat is dar wall unnsr!
1635.
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Der
August Kümmerlich war ein junger Schulw ^
von den Parzen das Geschick gewoben w , . ^chr
W Bauern es Dorfes Torfhaufen mit en «ot
Listen zu versehen, die ihnen
Uku§ Nutz und Frommen gereichen s mit de
mittags, nachdem er seine Zöglinge au . ^ ^
8uten Rath entlassen hatte, das Gelernte m ) ÄenT,
Tassen, schlürfte er „seinen Mokka", der .
Lar bald überzeugt hätte, daß er nicht ^ Dara
i>nn auch den Geschmack des Cichorienwassers ve tz
nahm er Garcke's Flora ans seiner kleinen Brblr
Rn Arm und wandelte den Dvrsweg entlang m
welches seine Gemeinde vor den üblen Einflüßen eu
Eivilisation schützte. Zwei Stunden war er bcrei o
und Quer gewandert; einige Ranunkeln, Re er
stellen des Bodens ansgelesen, und einige Arten ° er
waren bis jetzt das bescheidene Resultat seiner Forsch
geblieben und er schickte sich an, seine Schritte dem häuslich
Herde wieder zuzulenken. „Was mag wohl das sem,
Schatz.
dort hinten liegt?" sagte er zu sich selbst, und sandte bei dieser
Gelegenheit einen prüfenden Blick der Stelle zu, wo etwa
hundert Schritte entfernt, ein großer prismaförmiger Steiir
ans der Haide hervorsah. Als Jüngling, der mit dem nöthi-
gen Forschergeist und Trieb zur Weiterbildnilg beseelt ist,
scheute er einige Hindernisse nicht, die sich ihm in Gestalt
einiger Gräben in den Weg stellten, um den Platz zu er-
reichen, wo der wichtige Fall näher zu besehen war. August
Kümmerlich hatte also den Stein erreicht und verfiel auf
folgende Aeußerungen: „Vielleicht bildete dieser viereckige Stein
in heidnischer Vorzeit einen Opferaltar, wo unglückliche Ge-
fangene den Göttern geweiht und verbrannt wurden; seine
Lage auf etwas erhöhtem Boden und seine Größe deutet auch
schon darauf hin." Mit kühnem Satze war er auf dem
Stein, doch fing bald ein unheimliches Gefühl an, sich seiner
zu bemeistern: im Geiste sah er Unglückliche neben sich schmoren
und jämmerlich sterben und andere Bilder und Gedanken
durchbebten sein friedliches Gemüth. Schon wollte er die
Flucht ergreifen, als er zufällig mit dem Fuße etwas von
dem dicken Moose entfernte, mit dem der Stein bewachsen
war, so daß ein Theil der Oberfläche desselben blosgelegt
wurde. Ah! was entdeckte er da! römische Buchstaben in
den Stein gemeißelt! „Schade, daß ich kein Lateinisch ver-
stehe, doch ich will einmal sehen, ob ich nicht Etwas von der
Inschrift entziffern kann." Er kratzte das übrige Moos ab und
seine Bemühungen waren von dem schönsten Erfolge gekrönt, er
konnte bald seinen Augen folgenden Vers zum Studium vorlegen:
0 Wunner, o Wunner
Wat is dar wall unnsr!
1635.
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Der Schatz"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)