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22.

Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-

w........ ... ....... ...... j...Erscheinen wöchentlich ei» Mal. Subscriplionö- ,

Handlungen, sowie von allen Postämtern und Ms?'-"' K 2 preis für den Band von 26 Nummern 3 fl. 54 kr. *" -

Zeitungscrveditionen angenommen. od. 2 Rthlr. 5 Sgr. Einzelne Nummern 9kr. od. 21/, ©<ir.

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für den Monat Juni

Ein gelehrter Gimpel.

Wer etwa vor dreißig oder vierzig Jahren in der Handels-
stadt Leipzig einen recht ausgezeichnet braven Singvogel kaufen
wollte, der wandte sich gewiß stets an den alten Vogclhünd-
ler Tobias, im Leipziger Volksmunde gewöhnlich nur der
„Vogel-Dowies", oder wegen seines auffälligen Haarmangels
auch der „kahle Dowies" genannt.

Wenn man in die kleine Dachstube des Tobias trat, so
wurde man von einem gewaltigen Lärm empfangen, der von
einer Masse Vögel aller Art mehr oder weniger harmonisch
hcrvorgebracht wurde. Da hingen in zahllosen Käfigen an
allen Wänden Kanarienvögel, Lerchen, Amseln, Staarc, Zei-
sige, Nachtigallen und wie sonst die gefiederten Sänger alle
heißen, an deren trauriger Gefangenschaft der Mensch nun
einmal seine Unterhaltung und Freude suchen zu müssen glaubt.

Die Perle in des Tobias lebendiger Vorrathskammer
aber war ein prächtiger Ginipcl, der „auf Eommando" drei
Licdlcin nach einander tadellos und vollständig hören ließ. Er
begann stets mit dem loyalen „Heil Dir im Siegerkranz",
dann ertönte in rascher, wenn auch nicht gerade höflicher Reihen-
folge „Du bist der beste Bruder auch nicht" und den
Beschluß machte das bei Leipzigs Straßenjugend im hohen
Ansehen stehende Lied „Lotte ist tobt!"

Man wird es nach dieser kurzen Beschreibung dieses
unübertrefflichen Gimpels gewiß nicht unbillig finden, wenn
Tobias als Kaufpreis niemals weniger als zehn baare preußische
Thaler verlangte, und der beste Beweis für die Billigkeit
einer solchen Forderung möchte wohl darin zu finden sein,
daß Tobias seinen Gimpel wenigstens sechs oder acht Mal
wirklich für zehn Thaler verkauft hat.

Aber wie ist das möglich, daß man einen und denselben
Vogel so oft verkaufen konnte? — werden unsere freundlichen
Leser fragen und dabei schon stark an der Wahrhaftigkeit mi-

ss
Bildbeschreibung

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Titel/Objekt
"Modebild"
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Fliegende Blätter
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Grafik

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Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

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Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Bechstein, Ludwig
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Juni
Anspielung
Vergleich
Frauenkleidung <Motiv>
Schirm
Karikatur
Krebstiere
Damenmode <Motiv>
Rucksack
Saison
Spott <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

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Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 50.1869, Nr. 1246, S. 169
 
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