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Das Nachtwiichterlicd,

„Hört, Ihr Herren, und laßt Euch sagen,
Tie Glock' hat zehn geschlagen.

Bewahrt das Feuer und das Licht,

Daß dem Nachbar kein Schaden geschieht!
Labet Gott den Herrn!"

„Soll wer sagen, Ivas sor dummes Zeug werd' noch
gesungen und geblasen in de kleine Stüdt'. „Hört Ihr Herre
und laßt Euch sage!" Wann ich bin a Herr, lucrb’ ich mer
doch lasse sage nix von eme Nachtwächter. „Die Glock' hat
zehn geschlage!" For was sagt er mer das? Wann ich wach',
iveiß ich's doch ohne ihn, kann ich doch sehe nach meiner
goldenen Repetirnhr. Und wann ich schlaf, so will ich's net
Ivisse. Wozu weckt er mich uf mit sein Getute und Gesaires?
„Bewahrt das Feuer und das Licht!" Wer wird das net thnn i
auch ohne sein Gebrüll? Wer brennt gern ab? lind warum sagt
er das de Herrn? Er soll 's den Mägd' und den Knecht'
sage. „Daß dem Nachbar ka Schade geschicht!" Was geht
mich der Nachbar an? Was thn' ich mit dem? Er soll 's
ihm sage und net mir. „Lobt Gott den Herrn!" Wofor!
Ivas hat er gctha», daß ich ihn soll lobe bei nachtschlofen-
der Zeit? Soll mer sage, was das for 'ne Sache is!"

Zeitgemäß.

Mein Liebster wünscht den Geist geschaffen
Ganz anders als er wirklich ist! — Wie so,
Fragt Ihr? Je nun — als Telegraphen!
Das Herz wär' dann das passendste Bureau!

Zeitgemäß. 205

Und die Gefühle, die der Lieb' entstammten —
lind Freud' und Leid, die sie empfunden hat
Sie wären die fnngirenden Beamten
Die Seele - war' der Telcgraphendraht!

Besetzt ivär' diese Linie freilich immer;
Depeschen And'rer fänden nienials Platz;

Mein Telegraph fürwahr — er ruhte nimmer
Er hämmerte allein für Dich, mein Schatz!

Der Sturm.

Wenn in der finstern Mitternacht
Die schweren, dicken Regentropfen
Unheimlich an die Scheiben klopfen,
lind fern der dumpfe Donner kracht,
Die Wetterbäche jach erbrausen,

Und reißen Felsen mit sich fort,

Die Stürme durch die Wälder sausen
Und Blitze zucken da und dort,

Als ob im Kampf der Elemente
Das alte Chaos wild entbrennte —
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Das Nachtwächterlied" "Zeitgemäß"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Herz
Zweck
Stadt <Motiv>
Eigennutz
Hochmut
Fenster <Motiv>
Herr <Motiv>
Aussicht
Liebespaar <Motiv>
Nachtwächterlied
Geliebter <Motiv>
Stube
Telegraf <Motiv>
Nacht <Motiv>
Empörung
Büro
Blumenstrauß
Nichtverstehen
Beamter
Geist
Karikatur
Seele
Vorstellung
Junge Frau <Motiv>
Sitzen <Motiv>
Draht <Motiv>
Gefühl
Satirische Zeitschrift
Bildliche Darstellung

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Public Domain Mark 1.0
Creditline
Fliegende Blätter, 50.1869, Nr. 1250, S. 205

Beziehungen

Erschließung

Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
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