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| 30 Was hat man bei jedem

j seinen Arbeitslohn und Steuer; dann dem Mäkler seine Pro-
zente; hierauf des Brauers Knechte, Wagen, Pferde, Abgaben,
Reisekosten, stattliche Wohnung, Hauslehrer, die Tanzstunden
der Töchter, Reit- und Wagenpferde für die Herren Söhne
re., Feuerung, Böttger- und Schmiedarbeit, Zinsen für's An-
lagekapital und für etwaigen Schaden; hierauf bezahlt man
dem Fabrikanten das Glas, erhaltet also die Glashütte, bezahlt
ferner den Transport für die Verkäufer, des Wirthes schönes
Lokal, die eleganten Tapeten, die modernen Vorhänge, die po-
lirten Tische, die Zeitungen, die Gas- und Oellampen, dem
Seifensieder die Stearinlichter, die feinen Hosen des Kellners,
die Gartcnanlagen, die Filzunterlagen, die warme Stube, die

Ansprache des sonntagjagendcn germanischen

um sich bei ihnen

Schluck Bier zu bezahlen?

Reparaturen des Hauses, neue Bauten, den Pariser Frack des
Wirthes u. A.

Unter allen Umständen.

Oberst: „Sie sind zu der Commission, deren Präses
ich bin, zugetheilt, und ich wünsche Ihre vorläufige Ansicht
in der zu untersuchenden Angelegenheit zu hören." — Major: :
„Herr Oberst, ich bin da vollständig Ihrer Ansicht." —
Oberst: „Aber ich habe ja meine Ansicht noch gar nicht ge-
äußert." — Major: „Ich bin unter allen Verhältnissen der
Ansicht des Herrn Oberst."

Professors Odenwald an seine beiden Hunde,
populär zu machen.

I.

An seinen alten Hühnerhund Cäsar.

Langsam folgst du nun in geschäft'ger Meute
Lautem Dachsvolk und dem verdross'nen Jäger,

Steif an Gliedern; freudelos hangt die Ruthe
Zwischen den Beinen

Dir, o Cäsar! denn so behandelt Natur
Alle Dinge, früh oder später — alle,

Hund und Menschenvolk, und so welket jedes
Sterbliche Wesen.

Traure nicht, Cäsar! es verblüht die Blume,

Rosen bricht selbst, alternde, rauher Herbstwind,
Schonung kennt die Schöpfung nicht, sterben läßt sie
Stinkende Hunde.

An seinen Dachshund Pfeiferl.

Wer in der Rennbahn sicher den Wagen lenkt,
Den irren nicht Staub, nicht die Gefahren; wenn
Um ihn die Rosse scheuend stürzen,

Hält er die Zügel straff in den Händen.

So, Pfeiferl, auch du! sorgsam durchzeuchst du den
Tannwald, verfolgend flüchtiger Hasen Spur,

Nicht kümmern dich waidlaute Rüden,

Noch das Gejohle der muntern Treiber.

Oft zwar entführt dich eifrige Waidmannslust
Zu weit der Meute kläffender Schäcker und
Du hörst nicht mehr das Hifthorn schallen,
Und nicht die Pfeife des strengen Jägers.

Dann stäupt der Harte dich mit dem Fichtenzweig,

Und statt des Lobes gerbt er den Rücken dir;

Denn Strafe trifft oft Vortreffliche,

Schlechtes Gesindel entgeht der Peitsche. Hein; Dcwils.
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Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Ansprache des sonntagjagenden germanischen Professors Odenwald an seine beiden Hunde, um sich bei ihnen populär zu machen"
Weitere Titel/Paralleltitel
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Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Mann <Motiv>
Tondo
Hochschullehrer
Jäger <Motiv>
Jagd
Karikatur
Hund <Motiv>
Jagdhund <Motiv>
Tasche <Motiv>
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
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Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 52.1870, Nr. 1280, S. 30

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CC0 1.0 Public Domain Dedication
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