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Bestellungen werden in allen Buch- und Kunst-
Handlungen, sowie von allen Postämtern und
Zeitungs-Expeditionen angenommen.
Erscheinen wöchentlich ein Mal.

Preis des Bandes (26 Nummern) ^ 6.70. Bei direktem
^l O. -M EMM Bezüge per Kreuzband: für Deutschland und Oesterreich I.VVVI Vd

Ji_ mW Ji- M, 7.50, für die anderen Länder des Weltpostvereins Ji.8—,

Einzelne Nummer 30 1$.

Populär-wissenschaftlicher Vortrag über Chemie von Dr. Sulphurius.

(Fortsetzung.)

Der Stickstoff (nitrogoninm), welcher unserer Atmo-
1Pf;äce ausmacht, ist trotz seines Namens sehr unschädlich und
lc^/ weil er eine sehr geringe Verwandtschaft hat, außer-
ordentlich isolirt. Nur eine starke Base von ihm ist uns be-
kannt; sie schreibt sich Am-
moniak und hält sich gerne an
unreinlichen Orten auf. Ein
bei Damen sehr gebräuchlicher
Stickstoff ist der Stramin
oder Kaffcesack.

Im Gegensätze von dem
Stickstoffe hat das Chlor eine
sehr große und ausgebrcitetc
Verwandtschaft. Es dient zum
chloroformieren und schmerz-
losen Zahnausreißen, bietet
aber sonst, ebenso wie Brom
und Fluor, wenig Unter-
gattung. — Viel lustiger ist das Jod. Von diesem kommt
zweifellos das Jodeln her; cs beruht dies auf der Wechsel-
beziehung
zwischen den
köpfen, der
jodelnden
Sennerinnen
w'd der Jod-
wlbe. Jod ist
übrigens auch
un Häring
enthalten.

^wd daher

ein Häring im Katzenjammer nüchtern genossen, so verbindet

sich der Jammer mit dem Jod und es bleiben nur die Katzen
über, welche sich dann, weil sie sehr scheu sind, leicht vertreiben
lassen. — In seiner Verbindung mit Silber bildet das Jod,
obwohl cs sehr giftig ist, ein Haupternährungsmittel für Photo-
graphen.

Ein außerordentlich verbreiteter Stoff ist auch der Schwefel,
welcher nicht nur gediegen in der Erde, sondern noch gediegener
überall da vorkommt, wo der Mensch recht geschcidt sein will.
Den gediegensten Schlvefcl finden wir dcßhalb in wissenschaft-
lichen Vorträgen und gelehrten Abhandlungen, nicht minder
in Wahlversammlungen und Parlamenten.

Unter Schwefelblumen verstehen wir populär gewordene
Phrasen der Zeit, deren cs so viele gibt, daß wir keine der-
selben anführen können.

Seit seiner im Jahre 1669 erfolgten zufälligen Entdeck-
ung wird der Phosphor nicht selten, aber meistens ohne
Erfolg, zum Vergiften von Ehemännern und Ratten verwendet.

Während man Vereine und Ver-
sammlungen sehr leicht, die Civilche
sogar dem Bande nach auslösen kann,
kann Kohle nur in schmelzendem Guß-
eisen aufgelöst werden. Ist die Kohle
krystallisirt, so ist sie härter als der
eigensinnigste Bancrnschädcl und heißt
Diamant. Aus dem Stoffe der Kohle
wird die Druckerschwärze gewonnen —
wenn man das überhaupt einen Ge-
winn nennen kann, denn darüber sind
wir Gelehrten alle ■ einig, daß die
Druckerschwärze, wenn sie nicht vorsichtig angewendct und mäßig
genossen wird, eines der schädlichsten Gifte ist, welches, unter
den Menschen verbreitet, großes Unheil anrichten kann.

IS
Bildbeschreibung

Werk/Gegenstand/Objekt

Titel

Titel/Objekt
"Populär-wissenschaftlicher Vortrag über Chemie von Dr. Sulphurius"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Grafik

Inschrift/Wasserzeichen

Aufbewahrung/Standort

Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES

Objektbeschreibung

Maß-/Formatangaben

Auflage/Druckzustand

Werktitel/Werkverzeichnis

Herstellung/Entstehung

Entstehungsdatum
um 1882
Entstehungsdatum (normiert)
1877 - 1887
Entstehungsort (GND)
München

Auftrag

Publikation

Fund/Ausgrabung

Provenienz

Restaurierung

Sammlung Eingang

Ausstellung

Bearbeitung/Umgestaltung

Thema/Bildinhalt

Thema/Bildinhalt (GND)
Karikatur
Satirische Zeitschrift

Literaturangabe

Rechte am Objekt

Aufnahmen/Reproduktionen

Künstler/Urheber (GND)
Universitätsbibliothek Heidelberg
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
Alle Rechte vorbehalten - Freier Zugang
Creditline
Fliegende Blätter, 76.1882, Nr. 1912, S. 89
 
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