Plcitc und Moppel.
Inn van Rapsel angekommen.
Der die Thier - Celebritäten
Ließ gewaltig austrompeten,
Tiger, Löwen, Elcphnntcn, —
O, was gab's da zu begaffen.
Aber der Triumph von Allem -
Waren doch die vielen Affen!
Wie nun Jeder zu van Rapsel
Strömt' in die Menagerie,
Strömte mit dahin Herr Pleite,
Und könnt' trennen fast sich nie.
Treu betrachtend und viel schnupfend;
Doch am Längsten bei den Affen,
Die bald kletternd und bald hupfend,
Hochgenuß ihm thäten schaffen!
Und so kam er immer öfter
In die Bude Jan's van Rapsel,
Spendend Brod dem Elephanten,
Und den Affen manchen Apfel,
Sah dann an die Thierbcmeist'rnng,
Auch die Fütt'rung mit Begeist'rnng,
Bis er endlich schied und mit
Moppel freudig heimwärts schritt.
Wenn er ihn, der angebunden.
Draußen wieder hatt' gefunden.
Aber einmal — Weh' der Wehen
War kein Moppel mehr zu sehen!
„Ha, er ist total verschwunden.
Hat sich treulos losgewunden!"
Pleite ricf's, die Dose lupfend
Und hoch ans Verzweiflung schnupfend.
„Zehn Mark, wem der Wurf gelingt.
Daß er mir ihn wieder bringt!"
Aber Moppel war dahin.
Und ganz wirr ward Pleite's Sinn;
Nichts aß Abends er, nichts trank er.
Weinend auf sein Bett hin sank er.
Seufzend ohne Rast und Ruh',
Schnupfend dann und wann dazu;
D'raus kein Frühstück, Mittagmahl
Nahm zu sich er, weil voll Klag' er,
Wunder nicht, daß er am 6orpns
Plötzlich worden gänzlich mager!
Ja, der Kummer nimmt die Völle,
-Ob sic noch so sehr anschwölle!
(Sieh' Hippokrates, Thcil vier,
In „des wahren Wohl's Revier."
3.
Während dessen drang in's Weite
Das Malheur des edlen Pleite,
Und es kamen hergeranntc
Theilnähmsvoll Freund' und Bekaimte,
„O, das Mitgefühl ist schön!"
(„Perikles", sieh' Nro. zehn.)
Bis da Einer rief: „Ha, wie?
Wür' Schuld die Menagerie?"
Ha, man raunt in allen Gassen
Von van Rapscl's Hnndfanglaffen,
D'raus den Armen er zur Stelle
Abzieht sämmtlich ihre Felle
Und sic vorwirft seinen Thieren,
Daß sic trefflich prosperiren.
Ohne Kosten für ihn — oh! —
Ging's etwa auch Moppeln so?!
„Ha, mein Moppel aufgefressen!?"
Rief Herr Pleite, rasend schnupfend.
Und von seinem vollen Scheitel
Die drei letzten Haare rupfend —
„Dieses mir, dem Biedermanne,
Der Holländer Jan van Rapsel,
Mir, der Elephanten füttert,
Affen spendet Apf' um Apfel?!
Dieser Räuber lern' mich kennen,
Rache, Rache, Rachebrennen —
Inn van Rapsel angekommen.
Der die Thier - Celebritäten
Ließ gewaltig austrompeten,
Tiger, Löwen, Elcphnntcn, —
O, was gab's da zu begaffen.
Aber der Triumph von Allem -
Waren doch die vielen Affen!
Wie nun Jeder zu van Rapsel
Strömt' in die Menagerie,
Strömte mit dahin Herr Pleite,
Und könnt' trennen fast sich nie.
Treu betrachtend und viel schnupfend;
Doch am Längsten bei den Affen,
Die bald kletternd und bald hupfend,
Hochgenuß ihm thäten schaffen!
Und so kam er immer öfter
In die Bude Jan's van Rapsel,
Spendend Brod dem Elephanten,
Und den Affen manchen Apfel,
Sah dann an die Thierbcmeist'rnng,
Auch die Fütt'rung mit Begeist'rnng,
Bis er endlich schied und mit
Moppel freudig heimwärts schritt.
Wenn er ihn, der angebunden.
Draußen wieder hatt' gefunden.
Aber einmal — Weh' der Wehen
War kein Moppel mehr zu sehen!
„Ha, er ist total verschwunden.
Hat sich treulos losgewunden!"
Pleite ricf's, die Dose lupfend
Und hoch ans Verzweiflung schnupfend.
„Zehn Mark, wem der Wurf gelingt.
Daß er mir ihn wieder bringt!"
Aber Moppel war dahin.
Und ganz wirr ward Pleite's Sinn;
Nichts aß Abends er, nichts trank er.
Weinend auf sein Bett hin sank er.
Seufzend ohne Rast und Ruh',
Schnupfend dann und wann dazu;
D'raus kein Frühstück, Mittagmahl
Nahm zu sich er, weil voll Klag' er,
Wunder nicht, daß er am 6orpns
Plötzlich worden gänzlich mager!
Ja, der Kummer nimmt die Völle,
-Ob sic noch so sehr anschwölle!
(Sieh' Hippokrates, Thcil vier,
In „des wahren Wohl's Revier."
3.
Während dessen drang in's Weite
Das Malheur des edlen Pleite,
Und es kamen hergeranntc
Theilnähmsvoll Freund' und Bekaimte,
„O, das Mitgefühl ist schön!"
(„Perikles", sieh' Nro. zehn.)
Bis da Einer rief: „Ha, wie?
Wür' Schuld die Menagerie?"
Ha, man raunt in allen Gassen
Von van Rapscl's Hnndfanglaffen,
D'raus den Armen er zur Stelle
Abzieht sämmtlich ihre Felle
Und sic vorwirft seinen Thieren,
Daß sic trefflich prosperiren.
Ohne Kosten für ihn — oh! —
Ging's etwa auch Moppeln so?!
„Ha, mein Moppel aufgefressen!?"
Rief Herr Pleite, rasend schnupfend.
Und von seinem vollen Scheitel
Die drei letzten Haare rupfend —
„Dieses mir, dem Biedermanne,
Der Holländer Jan van Rapsel,
Mir, der Elephanten füttert,
Affen spendet Apf' um Apfel?!
Dieser Räuber lern' mich kennen,
Rache, Rache, Rachebrennen —
Werk/Gegenstand/Objekt
Pool: UB Fliegende Blätter
Titel
Titel/Objekt
"Pleite und Moppel"
Weitere Titel/Paralleltitel
Serientitel
Fliegende Blätter
Sachbegriff/Objekttyp
Inschrift/Wasserzeichen
Aufbewahrung/Standort
Aufbewahrungsort/Standort (GND)
Inv. Nr./Signatur
G 5442-2 Folio RES
Objektbeschreibung
Maß-/Formatangaben
Auflage/Druckzustand
Werktitel/Werkverzeichnis
Herstellung/Entstehung
Künstler/Urheber/Hersteller (GND)
Entstehungsdatum (normiert)
1882 - 1882
Entstehungsort (GND)
Auftrag
Publikation
Fund/Ausgrabung
Provenienz
Restaurierung
Sammlung Eingang
Ausstellung
Bearbeitung/Umgestaltung
Thema/Bildinhalt
Thema/Bildinhalt (GND)
Literaturangabe
Rechte am Objekt
Aufnahmen/Reproduktionen
Künstler/Urheber (GND)
Reproduktionstyp
Digitales Bild
Rechtsstatus
In Copyright (InC) / Urheberrechtsschutz
Creditline
Fliegende Blätter, 76.1882, Nr. 1224, S. 186
Beziehungen
Erschließung
Lizenz
CC0 1.0 Public Domain Dedication
Rechteinhaber
Universitätsbibliothek Heidelberg