MARTIN WANDERSLEB
zifixus zwischen Maria und Johannes Evangelista
(eine seit dem Mittelalter beliebte Darstellung) auf-
gelegt ist.
187 Der zweite Kelch der Hauptkirche BMV, der
sich nun schon deutlich barocken Formen nähert,
ist datiert: er trägt das Stiftungsdatum „ANNO
1624“ und den aus Abkürzungen bestehenden
Hinweis auf die Stifterin: „V. G. G. EL. G. A. K. S.
D. H. Z. B. V. L. W.“ Das heißt: Von Gottes Gna-
den Elisabeth, geboren aus königlichem Stamm
Dänemark, Herzogin zu Braunschweig und Lüne-
burg, Witwe. Diese Inschrift umläuft das gravierte
fünffeldige königlich dänische Wappen, dem der
vierfache Mittelschild Schleswig, Holstein, Stor-
marn und Dithmarschen aufgelegt und diesem der
Herzschild mit Oldenburg und Delmenhorst auf-
gesetzt sind. Der Kelch ist also eine Stiftung der seit
1613 verwitweten Gemahlin des Herzogs Heinrich
Julius, der ja nicht nur in sehr jungen Jahren schon
erster Rektor der von seinem Vater 1576 gegründe-
ten Universität Helmstedt geworden war, sondern
sich vor allem auch um die Stadt Wolfenbüttel und
um den Bau der Hauptkirche größte Verdienste er-
worben hat. Auch aus vergoldetem Silber getrieben
und auf einem Dreipaß ruhend (also einer drei-
fachen Ausbuchtung), wirkt der Kelch zwar nicht
187 Abendmahlskelch, 1624 von Herzogin Elisabeth gestiftet
— Silber, vergoldet.
188 Abendmahlskelch, 1641 von Johann Müller gestiftet —
Silber, vergoldet.
214
zifixus zwischen Maria und Johannes Evangelista
(eine seit dem Mittelalter beliebte Darstellung) auf-
gelegt ist.
187 Der zweite Kelch der Hauptkirche BMV, der
sich nun schon deutlich barocken Formen nähert,
ist datiert: er trägt das Stiftungsdatum „ANNO
1624“ und den aus Abkürzungen bestehenden
Hinweis auf die Stifterin: „V. G. G. EL. G. A. K. S.
D. H. Z. B. V. L. W.“ Das heißt: Von Gottes Gna-
den Elisabeth, geboren aus königlichem Stamm
Dänemark, Herzogin zu Braunschweig und Lüne-
burg, Witwe. Diese Inschrift umläuft das gravierte
fünffeldige königlich dänische Wappen, dem der
vierfache Mittelschild Schleswig, Holstein, Stor-
marn und Dithmarschen aufgelegt und diesem der
Herzschild mit Oldenburg und Delmenhorst auf-
gesetzt sind. Der Kelch ist also eine Stiftung der seit
1613 verwitweten Gemahlin des Herzogs Heinrich
Julius, der ja nicht nur in sehr jungen Jahren schon
erster Rektor der von seinem Vater 1576 gegründe-
ten Universität Helmstedt geworden war, sondern
sich vor allem auch um die Stadt Wolfenbüttel und
um den Bau der Hauptkirche größte Verdienste er-
worben hat. Auch aus vergoldetem Silber getrieben
und auf einem Dreipaß ruhend (also einer drei-
fachen Ausbuchtung), wirkt der Kelch zwar nicht
187 Abendmahlskelch, 1624 von Herzogin Elisabeth gestiftet
— Silber, vergoldet.
188 Abendmahlskelch, 1641 von Johann Müller gestiftet —
Silber, vergoldet.
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