KLAUS RENNER
202 Südseite vor dem Aufsetzen des Querhausgiebels (provisorische Verkleidung mit Dachziegeln rechts im Bild), bis 1889.
1887 öffnete man die großen Grabgewölbe um
die Pfeiler und führte Grabungen durch.8) Der
Fußboden des Kirchenschiffes, der in weiten Tei-
len mit Grabplatten des 17. und 18. Jahrhunderts
belegt war, wurde dem Stilempfinden der Zeit ent-
sprechend mit einem Terrazzobelag überzogen.
An den Fensterleibungen und Maßwerken muß-
ten Verwitterungsschäden beseitigt werden. 1888
wurden Sockelquader ersetzt und der nordwest-
liche Eckstrebepfeiler im unteren Teil völlig er-
neuert. Offensichtlich hatten sich auf dieser Seite
des Turmes die 1791 gezeigten Schäden am süd-
westlichen Eckstrebepfeiler erst mit erheblicher
Verzögerung eingestellt.
1888 erfolgten der Einbau einer neuen Hei-
zungsanlage im westlichen Teil des Nordschiffes,
1889 der Ausbau des Raumes über der Sakristei als
Gemeinderaum, die Herstellung neuer Bänke mit
geschnitzten Wangen im Neurenaissancestil und
219 die Aufstellung dieser Bänke als Mittelblock.
Eine detaillierte Beschreibung der Gesamtre-
staurierung von 1881 bis 1889 und eine Würdigung
der Innengestaltung so, wie sie in unser Jahrhun-
dert überkommen ist, sollte nach der Wiederein-
weihung am 1. September 1889 in einer Festschrift
geschehen. Der damalige Konsistorialrat und
spätere Konsistorialpräsident Gustav Spies über-
nahm den allgemeinen geschichtlichen, Kreisbau-
inspektor Karl Müller den bau- und kunstge-
schichtlichen Teil. Konsistorialrat Karl Rohde und
Stadtsuperintendent Probst Emil Rothe wollten
die von ihnen zur Einweihung gehaltenen Reden
zur Verfügung stellen. Doch dieser Plan kam leider
nicht zur Ausführung.5^ Im Jahre 1914 wurde
lediglich der fast druckfertig vorgefundene Beitrag
des 1910 verstorbenen Gustav Spies von P. Zim-
mermann herausgegeben.
Eine ausführliche Untersuchung der bau- und
kunstgeschichtlichen Aspekte jener umfangreichen
Restaurierung muß einer späteren Bearbeitung
vorbehalten bleiben.
226
202 Südseite vor dem Aufsetzen des Querhausgiebels (provisorische Verkleidung mit Dachziegeln rechts im Bild), bis 1889.
1887 öffnete man die großen Grabgewölbe um
die Pfeiler und führte Grabungen durch.8) Der
Fußboden des Kirchenschiffes, der in weiten Tei-
len mit Grabplatten des 17. und 18. Jahrhunderts
belegt war, wurde dem Stilempfinden der Zeit ent-
sprechend mit einem Terrazzobelag überzogen.
An den Fensterleibungen und Maßwerken muß-
ten Verwitterungsschäden beseitigt werden. 1888
wurden Sockelquader ersetzt und der nordwest-
liche Eckstrebepfeiler im unteren Teil völlig er-
neuert. Offensichtlich hatten sich auf dieser Seite
des Turmes die 1791 gezeigten Schäden am süd-
westlichen Eckstrebepfeiler erst mit erheblicher
Verzögerung eingestellt.
1888 erfolgten der Einbau einer neuen Hei-
zungsanlage im westlichen Teil des Nordschiffes,
1889 der Ausbau des Raumes über der Sakristei als
Gemeinderaum, die Herstellung neuer Bänke mit
geschnitzten Wangen im Neurenaissancestil und
219 die Aufstellung dieser Bänke als Mittelblock.
Eine detaillierte Beschreibung der Gesamtre-
staurierung von 1881 bis 1889 und eine Würdigung
der Innengestaltung so, wie sie in unser Jahrhun-
dert überkommen ist, sollte nach der Wiederein-
weihung am 1. September 1889 in einer Festschrift
geschehen. Der damalige Konsistorialrat und
spätere Konsistorialpräsident Gustav Spies über-
nahm den allgemeinen geschichtlichen, Kreisbau-
inspektor Karl Müller den bau- und kunstge-
schichtlichen Teil. Konsistorialrat Karl Rohde und
Stadtsuperintendent Probst Emil Rothe wollten
die von ihnen zur Einweihung gehaltenen Reden
zur Verfügung stellen. Doch dieser Plan kam leider
nicht zur Ausführung.5^ Im Jahre 1914 wurde
lediglich der fast druckfertig vorgefundene Beitrag
des 1910 verstorbenen Gustav Spies von P. Zim-
mermann herausgegeben.
Eine ausführliche Untersuchung der bau- und
kunstgeschichtlichen Aspekte jener umfangreichen
Restaurierung muß einer späteren Bearbeitung
vorbehalten bleiben.
226