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Die Hauptkirche Beatae Mariae Virginis in Wolfenbüttel — Forschungen der Denkmalpflege in Niedersachsen, Band 4: Hameln: Verlag C.W. Niemeyer, 1987

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ROLF-JÜRGEN GROTE/HERMANN KUHR

Fürst 30 thlr, die Kirch-Väter 20. thlr und andere gut-
hertzige Leute das übrige gegeben.
Siehe Glocken-Unkosten n. 1.

§ 3. An. 1625. wurde auf den ietzigen neuen Kirch-
Thurm die große Glocke gebracht und sind 10. thlr 23 g
verunkostet.
Dann brachte man an. 1626 noch zwo kleinere hinauf;
Christoph Driller der Zimmermeister verfertigte den
Glocken-stuhl, und Thomas Ilu die Schlößer-Arbeit
daran. Selbige und andere unentbehrliche Ausgaben
haben nachfolgendes erfordert:
§ 4. Thomas Iluen für allerhand Arbeit zu
den Glocken 47 33 4
dem Zimmermeister Christoph Driller für
die Verfertigung des Glocken-Stuhls und
einiger andern im Glocken-Thurm ver-
richteten Arbeit überhaupt 130 - -
Noch zu allerhand Neben-Ausgaben laut
Kirchen-Registers an. 1626. 78 f. 9 g. 4d 43 21 4
Summa 221 rt 19 g.
Siehe Glocken-Unk: n. 2. 3 — 12. u 58.

§ 5. An. 1640 den 14 Apr. haben einige Vorsteher mit
Michael Appen aus Wernigeroda einen unterschriebenen
Vergleich getroffen: daß er die große Glocke, so vor die-
sem einen Riß bekommen, zur vorigen resonance brin-
gen, und eine kleine, so unten in der Kirche vorhanden,
wieder in guten Stand setzen, dagegen aber eins vor alles
60 thlr empfangen solte.
Siehe Glock:Unk: n. 14.
§ 6. Doch dieses vorhaben scheinet bis an: 1645 ins
Stecken gerathen zu seyn; weil sämtl Kirch-Väter erst in
diesem Jahre am 17. Jan. ein allenthalben bündiger Con-
tract mit Michael Appen dem Fürstl. Rothgießer derge-
stalt errichtet: daß er die große Glocke, welche die Kay-
serliche Guarnison durch das ungestühme Beleuten ihrer
beerdigten officirer zum Zersprengen gebracht, wie-
derum gießen und dagegen für ieden Centner, so die neue
Glocke wegen würde, mit 2 thlr sich begnügen wolle.
Siehe Glocken-Unkosten n. 15. u. 16.
§ 7. Zur Bestreitung der Unkosten ver-
ehrte Hertzog August 3. Wispel Rogken,
thut zu Gelde 40 - -
2) Die dieserwegen den 10. Febr. 1645. ver-
ordnete Collecte brachte ein 136 20 6
3) aus dem Kirchen-Vorrath wurden ver-
möge Mr Hans Papens Registers noch dazu
genommen 47 8 2
Summa 223 rt. 29 g -
Siehe Glocken-Unkosten n. 17. fol: 7. 50. u. 62.

§ 8. Gegentheils bestunden die Ausgaben gleichfals
kürtzlich, doch richtig in folgenden:
1) Vermöge einer besondern noch vorhan-
denen Rechnung beliefen sich die Ausgaben
auf die Form u andere Nothwendigkeiten zu 76 rt 4 g
2) Mich. Appen bekam an Gieß-Lohn für die
neue Glocke so 66. Centner 103.1b gewogen 134 „ - „
3) Der neue Kneppel in dieser Glocke, so
21/8 Centner wieget und zu Gittel in der
Fürstl. Factorey geschmiedet, kostet 13 „ 25 „
Summa 223 rt 29 g
Siehe Glocken-Unkosten n. 17. fol. 58 — 62.
it: 18 — 28. u. n. 58.

§ 9. Zu vorgemeldter großen Glocke sind drey schad-
hafte genommen worden, welche an Gewicht gehalten,
wie folget:

1. Die große Glocke, so den Bruch gehabt,
hat gewogen 55. c 61 1b
2. Die Schart-Glocke 30 „ - „
3. Die kleine Glocke so den Sagenschnitt
gehabt 5 „ 72 „
Summa 91 c 23 1b
§ 10. Auf vorgesetzte Summa der Metalle
gehet ab an Bley, so oben am Stamm Oehr
der großen Glocken vergoßen gewesen — c 281b
Die neue Gloke wieget 66 c 103 1b
im Feuer ist abgangen 3 c 771b 70 c 98.1b
Eins von dem andern abgezogen, bleibet der
Kirchen Metal-Vorrath 20 c 35.1b
Siehe Glock-Unk: n. 17. f: 65. sq. u. n. 29. 30. 33.
§ 11. An. 1646. ist abermals am 27. Aug: mit Mich.
Appen contrahiret; daß er wegen Gießung einer andern
neuen Glocke eins für alles, nemlich für Gieslohn und
Materialien, zur Verfertigung der Form, für Holtz zur
Schmeltzung des Metals, auch daß er die gegossene
Glocke auf seine Kosten und Gefahr in den Thurm
bringe, würcklich empfangen solle 60. thlr Geld, einen
freyen Kirchen-Stand und das freye Todten-Geleute für
ihn und die Seinigen.
Siehe Glocken-Unkosten n. 17. fol: 68. it. n. 32. u. 34.
§ 12. Behuf ietzt gedachter Glocke wurde
dem Gießer der obige Metal-Vorrath bey der
Kirche ausgeliefert zu 20. c 35.1b
Dazu eine zersprungene Glocke, welche
gewogen 9 „ 102 „
Summa 30 c 27 1b
Siehe Glocken-Unkosten, n. 17. fol: 69.
§ 13. Aus vorbeschriebenem Metall goß Meister Mi-
chael Appe an. 1647. die begehrte Glocke und lieferte sie
den 30. Dec: hielt am Gewicht 23 c - 1b
Noch hat er aus diesem Metall 2 Pfannen ge-
goßen, worin die Glocke gehet, selbige wiegen -„61 „
Summa 23. c 61.1b
Von obigem § 12. erwehnten 30 „27 „
abgezogen hiesige 23 „61 „
Bleibet Metall-Vorrath, den Centner zu 1101b 6.c76 1b
Abgang im Feuer, weil er zweymal gießen
müßen und solches verhandelt worden 1 „ 76 „
Bleibet Vorrath 5 c - „
Siehe Glocken-Unkosten n. 17. fol: 70. und n. 35.
§ 14. Obige fünf Centner sind auf gnädigste Bewilli-
gung Hertzogs Augusti dem Gießer Mr Mich. Appen an-
statt Arbeits-Lohn angegeben, ieden Centner gerechnet
zu 12 thlr thut die veraccordirte Summa 60. thlr worüber
dann auch M. Appe den 29. Dec: 1647. quitiret.
Siehe Glocken-Unkosten, n. 17. fol: 71. u. n. 34.
§ 15. An. 1657. ist zwar nur wegen neuer Pfannen zur
altags-Glocke und zu andern Glocken-Unkosten etwas
weniges aufgangen, neml. 8 thlr 15 g 4 d
aber an. 1658 und das Jahr darauf hat es
der Ausgaben destomehr gegeben. Es war
wiederum die Glocke so schadhafft und
unbrauchbar worden, daß sie umgegoßen
werden muste, wie Philipp Wulff in seinen
Besichtigungs-Schreiben vom 21. Mart:
1659 berichtet
Summa 8thlrl5g4d
Siehe Glocken-Unkosten n. 38 — 40. 41. u 42.
§ 16. Weil sie nun muste umgegoßen werden, so wolte
Hertzog August sie nach Gelegenheit des Thurms und
Glocken-Stuhls in etwas vergrößert haben. Ob sie aber

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