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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0061

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DAS LAURIONGKUIRG.

eben wir wieder äfif und zogen den Abhang hinunter. Vor uns
breitete sieh die grosse fruchtbare Mesoghische Ebene aus, oi't
nicht zur Hälfte bebaut. Der Hoden derselben ist meist sehr tho-
nig. Aus einigen hohen Gesträuchen ragte das hohe Arum Dra-
cunculus mit gigantischer dunkelvioletter Ulüthe und grossen Blä-
tern hervor. Nach 1}, St. kamen wir in ein aus einigen Häusern
bestehendes Dorf Elopsi. Die Bauern, welche alle Wlachen sind,
zeigten uns mit Freundlichkeit den Weg. Ein Paar Stunden von
hier gelangt man nach dem links auf einem Hachen Abhänge lie-
genden , von fern recht freundlich herschauenden grossen Dorfe
Markopulo. Ich liess mir hier einen, mit einer niedrigen Mauer
umgebenen Grasplatz anweisen, denn in der schönen Jahreszeit
schlief ich in keinem Hause mehr. Die Pferdetreiber (ayoturtg)
wünschten des Nachts ihre Pferde auf die Weide zu bringen, will
man dann sicher sein , dass sie nicht, wie es oft geschieht, mit
den Pferden davon gehen, so muss jeder etwas Geld als Einsatz
geben oder sie müssen die Packsättel da lassen. Der hiesige AVein
ist stark, aber so reichlich geharzt (siehe später die allgemeine
Uebersicht über die Gewächse Griechenland?«3 den Abschnitt
über den Wein ) dass er kaum vor Bitterkeit zu trinken ist. Von
Markopulo wendet sich der Weg am einen vorliegenden Berg und
nach St. gelangten wir nach einem noch ansehnlichem Dorfe
Keratia, dem letzten von dieser Seite. Ich liess das schwerere
und vor der Hand nicht nöthige Gepäck hier unter der Obhut des
Korporals mit 2 Pionieren zurück , versah mich mit Lebensmitteln
und Getränk auf einige Tage , um Zeit zu haben zu meinen Un-
tersuchungen und nach einigen Stunden setzte ich meinen Weg
fort. Südlich von Keratia liegt ein hoher, wohl Eine Stunde We-
ges langer von Westen nach Osten gezogener Kalkberg, in dessen
Höhe sich eine ziemlich grossellöhle befindet', die einige hübsche
Stalactitcn aufzuweisen hat. Wir zogen östlich um diesen Berg
herum, der Weg geht in einem kleinen Thalc fort; Glimmerschie-
fer tritt zu Tage. Nach einer Stunde engt sich das Thal mehr zu-
sammen und unten erblickt man das Meer. Ich liess das Gepäck
voraus gehen und wrandtc mich rechts ab den Berg hinauf. Kr
besteht zu Unterst aus gleichförmig gemengten graulichweissen
 
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