DAS LAURIONGEB1RG.
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liegt nach Gell 300 Fuss über dem Meeresspiegel. Nur Le-
chevalier stellte hier eine Nachgrabung an, die aber keinen Fort-
gang hatte, weil die Arbeiter in der Mitte des Tempels einige
Scelette fanden und weil sie meinten, es sei eine Kirche, nicht
weiter arbeiten wollten; es ist daher zu erwarten, dass man
unter den Trümmern noch den ganzen Friess des schön ge-
arbeiteten Tempels finden werde.
Von dem, fast am Rande des am weitesten in's Meer vor-
springenden Vorgebirges liegenden Tempels, hat man eine weite
Aussicht auf das Meer. Es kräuselte kleine Wellen , eine
grosse Meeresschildkröte schwamm von ihnen geschaukelt an
der Oberfläche, nicht weit unter uns, da und dort blickte
ein lustiges Seegel und zwei grosse Kriegsschilfe eilten zur
Feier des Regierungsantrittes des Königs vornehme Gäste zu
bringen. Von den kykladischen Eiländern ist nur Zea (Kyth-
nos) ziemlich gut zu sehen, andre verlieren sich in blauer
Ferne. Die Luft war so klar, der Himmel so schon blau,
so rein, und keine Wolke war zu sehen, einen Gruss zu
tragen in?s liebe theure Vaterland.
Vom Tempel nach der Landseitc zu, stand am tiefern Ab-
hänge , ein festes ziemlich grosses Castell, welches einst die
zur Grubenarbeit gezwungenen Sclaven, als sie sich empört
hatten, eroberten. Jetzt sieht man nur nocli die Grundmau-
ern aus grossen Quaderstücken , der Tempel bedarf keines
Schutzes mehr, auch er ist zerstört, Athene hat ihr Heilig-
thum verlassen, möge sie jetzt schützend Athen umschweben.
Ich eilte hinab und begab mich in nördlicher Richtung
Ii. 1, auf das ansteigende Kalkgebirg; aucli hier sind an den
Abhängen einige flache Berghalden. Herum liegende Stücke
Eisenstein leiteten mich noch höher hinauf, bis ich zu einer
mächtigen Eisensteineinlagerung gelangte, jedoch bei weitem
nicht so reich, als mein erster Fund. Sie zeigt Hölilenbil-
dung und setzt noch weiter im Kalkgebirge aufwärts fort; Hal-
den beweisen, dass man aucli hier Blciglanz gewann. West-
lich von dieser Einlagerung zieht sich eine enge Schlucht den
Berg hinauf, hat man sie durchschritten und die gegenüber
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liegt nach Gell 300 Fuss über dem Meeresspiegel. Nur Le-
chevalier stellte hier eine Nachgrabung an, die aber keinen Fort-
gang hatte, weil die Arbeiter in der Mitte des Tempels einige
Scelette fanden und weil sie meinten, es sei eine Kirche, nicht
weiter arbeiten wollten; es ist daher zu erwarten, dass man
unter den Trümmern noch den ganzen Friess des schön ge-
arbeiteten Tempels finden werde.
Von dem, fast am Rande des am weitesten in's Meer vor-
springenden Vorgebirges liegenden Tempels, hat man eine weite
Aussicht auf das Meer. Es kräuselte kleine Wellen , eine
grosse Meeresschildkröte schwamm von ihnen geschaukelt an
der Oberfläche, nicht weit unter uns, da und dort blickte
ein lustiges Seegel und zwei grosse Kriegsschilfe eilten zur
Feier des Regierungsantrittes des Königs vornehme Gäste zu
bringen. Von den kykladischen Eiländern ist nur Zea (Kyth-
nos) ziemlich gut zu sehen, andre verlieren sich in blauer
Ferne. Die Luft war so klar, der Himmel so schon blau,
so rein, und keine Wolke war zu sehen, einen Gruss zu
tragen in?s liebe theure Vaterland.
Vom Tempel nach der Landseitc zu, stand am tiefern Ab-
hänge , ein festes ziemlich grosses Castell, welches einst die
zur Grubenarbeit gezwungenen Sclaven, als sie sich empört
hatten, eroberten. Jetzt sieht man nur nocli die Grundmau-
ern aus grossen Quaderstücken , der Tempel bedarf keines
Schutzes mehr, auch er ist zerstört, Athene hat ihr Heilig-
thum verlassen, möge sie jetzt schützend Athen umschweben.
Ich eilte hinab und begab mich in nördlicher Richtung
Ii. 1, auf das ansteigende Kalkgebirg; aucli hier sind an den
Abhängen einige flache Berghalden. Herum liegende Stücke
Eisenstein leiteten mich noch höher hinauf, bis ich zu einer
mächtigen Eisensteineinlagerung gelangte, jedoch bei weitem
nicht so reich, als mein erster Fund. Sie zeigt Hölilenbil-
dung und setzt noch weiter im Kalkgebirge aufwärts fort; Hal-
den beweisen, dass man aucli hier Blciglanz gewann. West-
lich von dieser Einlagerung zieht sich eine enge Schlucht den
Berg hinauf, hat man sie durchschritten und die gegenüber