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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0082

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DAS LAURIONGEBIRG.

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senken. Unter dem Kalkstein liegt ein armer Thoneisenstein
voll Hohlen und Schlotten, man sah mehrere Stellen, an wel-
chen die Alten geschrämt hatten, und ich fand, wo der Ei-
senstein am ochrigsten war, etwas Bleiglanz. Unter der ober-
sten flachen Höhle, welche von oben herab wie ein ausgehaue-
nes Lager aussieht, zieht sich 1 Lr. tiefer eine zweite quer über,
welche mit der obern weiterhin in Verbindung steht. Die Alten
haben in den Höhlen und Schlotten, wo sie zu eng sind, um
durchschlüpfen zu können, mehr Raum ausgehaucn. Die untere
Höhlung senkt sich sehr schräg abwärts und setzt nocli weit
fort, aber das Seil reichte nicht weiter und da es blos Schlotten-
bildung, kein regulärer Abbau War, so liess ich uns wieder
herausziehen.

Wären diese Höhlen und Schlotten im Eisenstein einst mit
Putzen Bleiglanz ausgefüllt gewesen, wie er darinnen in der
letzten Arbeit in ochrigen Lagen noch in schmalen Trümern
und Nestern fortsetzt, so könnte man sich erklären, wie die gros-
sen Schlackenhalden entstanden und wie dieser nur 31 Lth. Silber
haltende Bleiglanz grosse Ausbeute gegeben hat; so müssen
denn die Alten sehr mächtige Lagerstätten reich an Bleiglanz
abgebaut haben.

Dieser unter dem Kalk liegende Eisenstein gehört demj mäch-
tigen Lager an, was ganz nahe bei diesem Schachte zu Tage
austritt, und sich als ein kleiner Bergrücken nördlich zieht,
bis es noch weiter nördlich die obere Hälfte eines Berges
bildet und endlich ganz nördlich nur als gelbe eisenoch-
rige mächtige salinische Kalkbänke, über den östlichen steilen
Abhang des Eliasberges ausstreicht.

Ich kehre wieder westlich zurück in das breite Hauptthal,
hier kommt man zu den vorzugsweise sogenannten laurischen
Schlackcnhalden, welche, da sie ganz flach ausgebreitet sind,
sehr gross erscheinen. Man hat in allen grössern Schlacken-
halden niedergcwühlt, um zu sehen, ob die Sddacken von
den frühesten Schmelzungen unrein genug wären, um nochmals
zur Schmelzung genommen werden zu können. Auf diese
llauptschlackenhalden folgt wieder weiter nördlich, rechts auf
 
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