Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

DOI Seite / Zitierlink: 
https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0112

DWork-Logo
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
REISE ÜBER DEN KITHÄRON NACH THEBEN.

8!)

erfrischend und wird ein Romeliotisches Wasser genannt und
sehr gescliätzt. Es ist leicht (alefroh), sagen die Griechen,
man kann davon ohne Beschwerde trinken, so viel man will.
Manches Wasser nennen sie schwer (warrlh), weil es den
Magen beschwert und den Leib auftreibt.

In einer Nebenschlucht gegen Westen sollen sich ziemlich
derbe Knollen Malachit gefunden haben, auch liesse der frühere
so wie der spätere Name der alten Burg Giphto Castro (die Burg
der Schmiede) auf eine dort stattgehabte Verarbeitung von Me-
tall schliessen. Eisenstein ist in der Umgegend nicht, so
könnten vielleicht jene Spuren von Kupfer, die sich liier im
Thonschiefer gefunden haben sollen, zu Gute gemacht wor-
den sein, wie bei Giphto chora (die Stadt der Schmiede) an
der türkischen Grenze sich bedeutende Spuren von Kupferer-
zen und Schlacken finden.

Von der Quelle zu Kasah geht der Weg 1 Stunde weit
auf in West fallenden Thonscliiefergebirg, dann sieht man
östlich auf ihm mächtige Kalkmassen aufgelagert. Man über-
schreitet nun den Ilauptrücken des Kithäron und nach 1 St.
senkt sich der Weg den Abhang herab, jetzt sieht man nur
Uebergangskalk. Man überblickt eine grosse Ebene, welche
sich westlich von Platäa herzieht, sie war nicht zur Hälfte
bebaut, könnte aber eine goldne Aue sein.

In dieser Ebene standen in dem letzten Kriege mit den
Türken 18000 Mann türkische Cavallerie; sie wurden trotz allen
Anstrengungen, den Uebergang über diesen Gebirgspass zu
erzwingen, durch etwa 100 Griechen, welche hinter den
Kalkklippen den Weg beschossen, 3 Tage lang aufgehalten,
bis das Gebirg von andern türkischen Truppen umgangen
worden war.

Am nördlichen Abhänge dieses Gebirgsrückens, den wir
so eben herabgezogen waren, kann wahrscheinlich Wasser er-
bohrt werden, jedoch wohl erst, wenn man den hier mächtig
deckenden massigen Kalkstein überbohrt hat.

Ist man vom Gebirg herabgekoinnien, so durchschneidet
man dieses ein Paar Stunden breite Thal in nördlicher Rieh-
 
Annotationen