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Fiedler, Karl Gustav
Reise durch alle Theile des Königreiches Griechenland: in Auftrag der Königl. Griechischen Regierung in den Jahren 1834 - 1837 (Band 1): Mit 6 lithographirten Ansichten — Leipzig, 1840

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https://doi.org/10.11588/diglit.9173#0113

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90 REISE ÜBER DEN KITHÄRON NACH THEBEN.

tung, was ausser einigen niedrigen flachen Hügeln meist
Ebene ist. In ihr sind zwei l£ Lr. tiefe Flussgräben ausge-
rissen, über welche in den letztern Jahren gemauerte Brü-
ckenbögen führen. In diesen tiefen Einschnitten schlich noch
etwas Wasser (Mitte Juni) langsam hin und bleibt an tiefern
Stellen stehen, bis sie in der Regenzeit sich überfüllen. Es
ist der Asopos der Alten. Die Erdbedeckung in der Mitte
dieses breiten Thaies ist sehr bedeutend, in jenen Einschnit-
ten zeigt sich über 1 Klafter stark, reine, braune, fette Erde.
In dieser Ebene hielten sich eine Menge grosse Steppenler-
ch'en, bräunlich mit weissen Streifen durch die Flügel, auf,
ich sah sie häufig an der Grenze von China bei Kiachta in
den dortigen Steppen, sie werden dort wegen ihres Gesanges
geschätzt und theuer verkauft. Sie sind sehr scheu. Hat
man den Weg durch diese Ebene zurückgelegt, so ist noch
ein flacher Bergrücken zu überschreiten, der sehr breit ist,
er besteht aus Conglomerat von Serpentingeröllen, die wie in
Mörtel liegen; es ist mit schwachem Fall in Nord geschich-
tet , bald wird es näher beschrieben werden; zwischen seinen
Bänken senkt sich der Weg allmählig hinab, bis auf den
letzten breitesten Vorsprung dieser Conglomeratablagerung,
hier liegt Theben, jetzt Fiwä genannt. Man erblickt von
diesem Wege eine noch grössere Ebene, als wir so eben
durchschritten hatten, sie ist mehr bebaut und feuchter.
 
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